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Lehrbeauftragte im Interview: Andreas Reetz

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Wer?
Andreas Reetz

Wo?
Südwestmetall e.V. (Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg e. V.)

Was?
Berater Arbeitsorganisation und Arbeitspolitik (Verbandsingenieur)
Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit durch passgenaue Lösungen bei der Arbeitszeitflexibilisierung und der Entgeltgestaltung, Anpassungen von Arbeitsabläufen in Krisen- oder Boomzeiten, Arbeits- und Umweltschutz. Unterstützung der Mitgliedsfirmen in allen Fragen der Tarifanwendung in der Arbeitsgestaltung, Arbeitsorganisation und in Veränderungsprozessen. Dazu gehören insbesondere Fragen zu Vergütungssystemen, Arbeitsbewertung, Arbeitszeit, Arbeitssicherheit, Gesundheitsmanagement, zukunfts- und wettbewerbsfähiger Industriearbeit, Erfolgsfaktoren für den Produktionsstandort Baden-Württemberg, Produktionssysteme oder Nachhaltigkeit.

Lehrveranstaltung?
„Human Ressource Management“ im Masterstudiengang "Maschinenbau / Produktentwicklung"
 

Herr Reetz, was wollen Sie unseren Studierenden vermitteln?
Die Studentinnen und Studenten sind die Führungskräfte und Personaler der Zukunft: Ich möchte in meinen Veranstaltungen ihren Blick schärfen für die sich wandelnden Anforderungen und Herausforderungen der Zukunft, sie einladen, einen eigenen Standpunkt einzunehmen und sie bestärken, nicht nur ihre eigene Zukunft in die Hand zu nehmen, sondern die Arbeitswelt der Zukunft aktiv zu gestalten, auf der Grundlage eines offenen, positiven und humanistischen Menschen- und Mitarbeiterbilds. Mir geht es also nicht nur um die Vermittlung von Wissen, Techniken und Verfahren, sondern um die Unterstützung bei der Suche nach Sinn und Perspektive.
Ich arbeite dabei mit den Studierenden in Rollenspielen und in Workshops, die einen Perspektivwechsel ermöglichen. Damit können wichtige Aspekte der Personal- und Mitarbeiterführung erfahrbar werden, auch wenn die jeweiligen Situationen (noch) nicht zur Erlebenswelt der Studierenden gehören. Das bietet immer auch Grundlage für spannende und bereichernde Diskussionen.
Schließlich blicken die Teilnehmer meiner Veranstaltungen in Teamhausarbeiten weit in die Zukunft und erarbeiten sich in selbstgewählten Schwerpunkten ein – häufig kreatives und mutiges – Bild, wie das Arbeitsleben der Zukunft aussehen wird, also auch ihre eigene Zukunft. Das hilft auch, die heutigen eigenen und gelernten Erkenntnisse zu relativieren.

 

Warum ist Ihr Thema relevant?
Wir befinden uns in einer sich dynamisch verändernden Welt. Es reicht nicht, mit dem Wissen und den Instrumenten der Vergangenheit den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft zu begegnen. Die Studierenden von heute benötigen mehr denn je Kompetenzen, um die Entwicklungen und Anforderungen der Zukunft abzuschätzen und in ihre Sichten und Entscheidungen von heute einzubeziehen. Ich versuche auch, ihnen Perspektivwechsel nahezubringen, die ihnen nicht nur im Berufsleben nützen.
 

Welchen Mehrwert bietet die Lehrtätigkeit an der HS PF für Sie selbst?
Es ist für mich sehr spannend, mit der jungen Generation – die Generation meiner Kinder – zu diskutieren und ihre Sicht auf die Dinge und ihre Erwartungen an die – nicht nur berufliche – Zukunft zu erfahren. Ich lerne aus ihren Ansichten, wie die Zukunft gestaltet werden sollte, auch für mein Leben. Es bereichert mich sehr, junge Menschen darin zu bestärken, ihren ganz eigenen Weg zu suchen und zu finden – und ihr Umfeld aktiv zu gestalten.
 

Andreas Reetz lebt in Pforzheim. Seit 2008 ist er Lehrbeauftragter der Hochschule Pforzheim. Seine Lehrveranstaltung im Masterstudiengang "Maschinenbau / Produktentwicklung" erstreckt sich jedes Wintersemester über sieben Termine zu jeweils vier Vorlesungsstunden. "Die Verblockung zu vier Vorlesungsstunden bietet die Möglichkeit und den Rahmen, Workshops und Rollenspiele durchzuführen, die wichtiger Bestandteil meiner Veranstaltungen sind", so Andreas Reetz. Seit 2018 ist Andreas Reetz auch an der Fakultät für Wirtschaft und Recht im Bachelorstudiengang "Personalmanagement" als Lehrbeauftragter aktiv.