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Fünf Fagen an...

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Alumni berichten aus ihrem Berufsleben

...Jürgen Distl, Absolvent des Diplom-Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen im Abschlussjahr 2003.

 

Sie arbeiten heute bei Daimler Trucks als Leiter des Produkt-Controllings für Aggregate. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.

Bereits in der Schule haben mich sowohl technische wie auch betriebswirtschaftliche Themen interessiert, deswegen war für mich schnell klar, dass ich Wirtschaftsingenieurwesen studieren will. Damals noch als Diplom-Studiengang angelegt war es die perfekte Mischung aus Theorie und den vielen Projektarbeiten. Stark geprägt in der Studienzeit haben mich aber auch mein Praxissemester in Spanien und noch mehr mein 6-monatiger Aufenthalt in Vietnam zur Diplomarbeit. Und damals gab es noch kein WhatsApp und nur langsame Internet-Verbindungen, es hatte also durchaus einen Abenteuer-Charakter. Vor die Wahl gestellt ob ich bei Audi oder Daimler anfangen will habe ich mich für die Truck-Sparte von Daimler entschieden. In den vergangenen knapp 13 Jahren habe ich an vier verschiedenen Standorten sowie sieben verschiedenen Aufgaben-Gebieten gearbeitet. Sehr geprägt haben mich, vor allem aber auch meine Familie unser dreijähriger Aufenthalt an der Westküste der USA. Trotz der vermeintlich überschaubaren Eigenverantwortung in einem Großkonzern-Job obliegt es auch dem Einzelnen, sich entsprechende Gestaltungsmöglichkeiten zu generieren. Dasselbe gilt für Personalverantwortung und die Möglichkeit, unternehmerische Entscheidungen zu treffen. Heute arbeite ich mit meinem etwa 70 köpfigen Team ausschließlich an internationalen Projekten und lerne jeden Tag dazu. Das gilt für fachliche Themen, aber in gleichem Maß auch hinsichtlich der Zusammenarbeit mit Kollegen unterschiedlichster Kulturen.

 

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?

In aller Regel bin ich nicht mehr als 2-3 Tage die Woche im Büro in Stuttgart. Diese Tage sind dann gefüllt mit Projektdurchsprachen und persönlichen Gesprächen mit den dortigen Mitarbeitern und Kollegen aus Entwicklung, Einkauf oder auch Produktionsplanung. An den anderen Tagen bin ich an den verschiedenen Produktions-Standorten in Deutschland, aber auch den USA, Brasilien und China um Produktprojekte aus Controlling-Sicht zu begleiten und natürlich auch die verschiedensten Themen mit meinen dortigen Mitarbeitern zu besprechen. Denn im Hinblick auf Kommunikation gilt für mich „face beats phone and phone beats e-mail“. Weiterhin bin ich als Mitglied der entsprechenden Gremien mitverantwortlich für die Entscheidung zukünftiger Produkte und Produktionsstrategien – gerade im Hinblick auf den bereits stattfindenden starken Wandel in der Automobilindustrie für mich die Chance, die Zukunft des größten Nutzfahrzeugherstellers der Welt mitzugestalten. Ganz wichtig für mich persönlich ist die ständige Priorisierung der Themen um noch genügend Zeit für die Familie unter der Woche haben zu können.


Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?

Erstmal das Wesentlichste: Nochmal vor die Wahl gestellt würde meine Studienplatzwahl wieder auf den WI-Studiengang in Pforzheim fallen! Klasse war aus meiner Sicht die Ausgewogenheit der Inhalte zwischen Technik und Wirtschaft sowie auch die umfangreichen Wahlmöglichkeiten im Hauptstudium. Eine sehr gute Vorbereitung für das Arbeiten in der Industrie waren vor allem aber auch die vielen interdisziplinären und sehr differenzierten Projektarbeiten, die wir zusammen mit den unterschiedlichsten Unternehmen bearbeitet haben – Eigenverantwortung, kreative Lösungsansätze und Teamwork konnten dabei sehr real erlernt werden. Darüber hinaus haben mich die Auslandserfahrungen vor allem auch persönlich stark geprägt und fit gemacht für einen Job im stark international geprägten Arbeitsumfeld.

 

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung? 

Das WI-Studium in Pforzheim bietet neben dem Erlernen des technischen und betriebswirtschaftlichen Rüstzeugs viele Möglichkeiten, sich bestmöglich für den Arbeitsmarkt vorzubereiten: sehr gute Industriekontakte für Projektarbeiten, tolle Partnerhochschulen für ein Auslandsstudium  – nutzt so viel möglich und findet heraus was euch Spaß macht! Noten sind nicht unwichtig, aber ganz sicher nicht wichtiger als eine gereifte und selbstsichere Persönlichkeit, die ein Bewerber mitbringen muss. Findet heraus was ihr wollt – und genauso wichtig – was ihr nicht wollt.

 

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:

Der persönliche Kontakt zu den Profs und das in Summe sehr familiäre Studieren an der Hochschule waren klasse. Es war mehr als einfach nur Studieren und eine tolle Vorbereitung auf das Berufsleben. Danke.