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Fünf Fragen an ...

News

Alumni berichten aus ihrem Berufsleben

... Michael Feicht, Absolvent des Maschinenbaus

 

Sie arbeiten heute in Ihrer eigenen Firma „Free-Linked GmbH“ als Chief Executive Officer (CEO). Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.

Mein ursprünglicher Traumberuf während dem Studium war Applikationsingenieur in der Fahrdynamik zu werden. Doch es reichte ein Tauchgang mit einem Ereignis und eine Erkenntnis in der Diplomarbeit, um plötzlich dem Wunsch nachgehen zu wollen, der eigene Chef zu sein ...

Die Erkenntnis war die Idee, ein eigenes Produkt zu entwickeln, mit dessen Hilfe in Zukunft beim Tauchen Leben gerettet werden kann. Ansporn war meine Leidenschaft für dieses Hobby. 

Dann ging alles Schlag auf Schlag. Ich stellte ein interdisziplinäres Team zusammen, und mit Unterstüzung der Hochschule Pforzheim bewarben wir uns um das Gründerstipendium "Exist". 2010 im Juni war es dann soweit: Die Produktentwicklung begann und damit das Netzwerken, das fortwährende Streben nach gesteckten Zielen, Schweiß, Frust, Freude, das Lernen von Verhandlung, Kommunikation und Überzeugungskraft. Immer derjenige zu sein der nach vorne zieht. 

Wir haben fast vier Jahre entwickelt. Auf diesem langen und  hartem Weg räumten wir Preise ab, die uns weitergebracht haben. Es war aber zugleich frustrierend, nicht früher auf den Markt kommen zu können ...

Die Entwicklung war hoch komplex. 

Dann aber haben wir es doch geschafft.

Doch der Vertrieb wies uns schnell in die Schranken und zeigte uns eine weitaus komplexere Natur.

Es ist irre schwer ein Produkt erfolgreich am Markt zu etablieren. Als Beispiel: mit Sicherheit wird man nicht! Das mussten wir hart lernen.

Heute verkaufen wir in knapp 20 Länder und an 170 Fachhändler. Aber am Ziel sind wir noch lange nicht. Und einfacher ist es auch nicht geworden - so hat jedes Land und jede Kultur ihre Knackpunkte die wir identifizieren müssen. 

  

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus? 

Ganz ehrlich: typisch ist nur eines: Aufwachen, Essen, Kaffeemaschine einschalten - 

jetzt kommt der Teil der jedem Tag eine gewisse Ungewissheit bringt :-D - denn jeder Tag sieht komplett anderes aus und das meine ich ernst - 

dann Kaffeemaschine wieder ausschalten essen und wenn die Zeit noch bleibt, dem Privatleben nachgehen...  :-D

 

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen? 

Die wohl wertvollste Erfahrung: Es wird immer jemanden geben, der besser ist als du - mach ihn zum Freund. Aus unternehmerischer Sicht: Pack ihn, überzeuge ihn und stelle jemanden besseren ein wie dich!

Und das zweite: 

Professor Kohmann sagte uns. "Ich behandle euch wir ein Gummiband. Ich ziehe euch bis ihr beinahe reißt. Dann werdet ihr euch an diesen Druck und diese Anspannung gewöhnen. Wie ein Gummiband. Und sobald ich das merke werde ich noch mehr ziehen. Und das mache ich immer wieder bis zum Ende des Studiums" und jedes Mal werdet ihr Denken "ich kann nicht mehr". 

Diese Worte und dieses Vorgehen haben mich an den Druck in meinem Unternehmen vorbereitet. Und manchmal wünschte ich mir dass Professor Kohmann noch mehr an uns hätte zerren sollen, denn die Verantwortung für Mitarbeiter und Investoren ist sehr hoch.

 

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung? 

Die Arbeitswelt bietet unerschöpfliche Möglichkeiten! In einem Startup zum Beispiel seid ihr verantwortlich für nahezu alles und habt sehr viel Handlungsspielraum, in den mittelständischen Unternehmen seid ihr verantwortlich für ein großes Projekt und in einem Konzern … 

Beschränkt euch nicht auf das Denken "Porsche Daimler und Co." sei die High-End-Stufe.

Arbeitet zum Beispiel für ein paar Monate in einem  Tech Startup mit und erlebt dessen Dynamiken. Absolut nicht vergleichbar mit einem Konzern. Es wird eine intensive und pulsierende Erfahrung werden!

 

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte: 

Danke an die Professoren und die Atmosphäre, die sich anfühlte, wie eine "kleine" Familie. Sie haben die Studenten nie im Stich gelassen, probierten immer aus den Studenten alles rauszuholen und stellten sich hinter jene, bei denen Bedarf bestand! Danke!

 

Die Entwickler des "Buddy Watchers" Michael Feicht und Eduard Sabelfeld