Interkulturelles Lernen im Kontext des Wissenstransfers zwischen Deutschland und Brasilien

Dr. Madeleine Bausch von der Universität de Santiago de Chile besuchte im Sommersemester die Hochschule Pforzheim und hielt einen Gastvortrag zum Thema Interkulturelles Lernen im Rahmen der interkulturellen Management-Lehre von Professorin Jasmin Mahadevan, Wirtschaftsingenieurwesen.

Im Vortrag wurde anhand einer Firma aus Stuttgart mit einem Tochterunternehmen in Brasilien beleuchtet, inwiefern Hierarchien den Wissenstransfer zwischen den Ländern beeinflussen können und wie der Transfer von Managementpraktiken stattfindet. Es wurde auch darauf eingegangen, wie wichtig es ist, lokales Wissen und Gepflogenheiten zu beachten.

Ein besonderer Fokus lag auf den unterschiedlichen Denkweisen zwischen dem deutschen Mutterunternehmen und dem brasilianischen Tochterunternehmen. Ein Beispiel dafür ist die Lackierung von Arbeitsmaschinen, bei denen die deutschen Ingenieure Wert darauf legen, dass die Qualität der Farbe auch in Brasilien identisch ist. Die brasilianischen Ingenieure hingegen haben eine andere Sichtweise.

Als Lösungsansatz wird vorgeschlagen, Personen einzusetzen, die sowohl technisches als auch kulturelles Wissen besitzen, um eine Brücke zwischen den Kollegen zu schlagen. Ziel ist es, dass sich die Mitarbeiter nicht nur in Bezug auf die Arbeitskultur, sondern auch im persönlichen Umfeld miteinander verstehen und sich die deutschen Arbeitsweisen dem „tropischen Klima“, im übertragenen Sinne anpassen. So können beide Seiten voneinander lernen.