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Intelligente Vernetzung optimiert innerstädtische Verkehrslage

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GaNEsHA-Forschungsarbeiten auf dem Campus der Fakultät für Technik der Hochschule Pforzheim: Patrice Glaser und Lukas Waidelich erläutern die Persona-Methode.

Hochschule Pforzheim Teil des Forschungskonsortiums „GaNEsHA“: Ganzheitlicher Netzwerkansatz zur Erkennung systemimmanenter Hindernisse und Abstimmungspotentiale


Im Jahr 1985 lag die durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke auf Autobahnen in Baden-Württemberg nach Angaben des Statistischen Landesamtes bei 37.672 Fahrzeugen. Im Jahr 2019 wurden 64.058 Fahrzeuge erfasst. Der Auf- und Ausbau der Verkehrswege kann mit dem stetig wachsenden Mobilitätsbedarf nicht Schritt halten. Millionen Deutsche stehen täglich im Stau. Vereinheitlichte Arbeitszeiten verschiedener Unternehmen, starr festgelegte Routen öffentlicher Dienstleister und Logistiker, Baustellen sowie eine große Anzahl von Einzelfahrern verstärken das Problem. Wie können Verkehrswege zukünftig flüssiger, Fahrer weniger belastet und Unfallrisiken minimiert werden? Seit 2017 beantwortete die Hochschule Pforzheim Fragen wie diese – im Rahmen des Forschungsprojekts „GaNEsHA: Ganzheitlicher Netzwerkansatz zur Erkennung systemimmanenter Hindernisse und Abstimmungspotentiale“. Nach mehr als drei Jahren intensiver Arbeit im Verbund von sieben Projektpartnern wurde das Ziel, die optimale Nutzung der Verkehrswege und der Verkehrsmittel, erreicht – Anfang Dezember feierte das Forschungsprojekt seinen erfolgreichen Abschluss. „Das GaNEsHA-System verarbeitet Netz- und Verkehrsinformationen auf der Suche nach einem Gesamtoptimum. Spezielle Logistikoptimierungsverfahren werden durch Methoden der Künstlichen Intelligenz beschleunigt und erweitert, um individuelle Empfehlungen zu berechnen“, so Prof. Dr. Bernhard Kölmel von der Fakultät für Technik. In der Stadt Osnabrück findet das entwickelte GaNEsHA-System seine erste beispielhafte Anwendung.
 

„Auf Basis verschiedener wissenschaftlicher Methoden zur Zielgruppenanalyse, wie der Customer Empathy Map oder der Persona-Methode, entwickelten wir zunächst verschiedene Teilgeschäftsmodelle und Anreizsysteme passend zu den Einzellösungen der beteiligten Partner”, beschreibt Bernhard Kölmel den Beitrag des Pforzheimer Expertenteams – bestehend aus den wissenschaftlichen Mitarbeitern Patrice Glaser, Niklas Schrottenholzer und Lukas Waidelich – dessen Leitung er innehatte.
Neben der Hochschule Pforzheim im GaNEsHA-Konsortium vertreten waren [ui!], ein Software- und Beratungsunternehmen für Lösungen im Bereich „Smart City“, die YellowMap AG, ein Softwareunternehmen für kartenbasierte Anwendungen, der Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und neue Medien der Universität Siegen, die Forschungsstelle Datenschutz der Goethe-Universität Frankfurt a.M., die Stadtwerke Osnabrück AG sowie das DFKI (Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz).

„Dieses interdisziplinäre Projekt hat uns den Austausch mit kompetenten Vertretern aus Industrie und Forschung ermöglicht. Gemeinsam haben wir spannende Lösungsansätze für die Städte- und VerkehrsplanerInnen sowie die BürgerInnen und ÖPNV-MitarbeiterInnen der Stadt Osnabrück entwickelt”, so Patrice Glaser.

Das erlangte Wissen solle zukünftig auch im Rahmen vergleichbarer regionaler (Verkehrs-)Infrastruktur-Projekte gewinnbringend eingebracht werden, “um auch zuhause einen Beitrag zur Verkehrswende zu leisten.”
GaNEsHA wurde im Rahmen der mFUND-Forschungsinitiative für Mobilität 4.0 des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur unterstützt.
 

Hintergrund: Bernhard Kölmel
Bernhard Kölmel lehrt und forscht am Institut für Smart Systems und Services der Hochschule Pforzheim in den Bereichen Global Process Management, Systems-of-Systems-Engineering, Internet of Things and Services, Disruptive Innovationen und Geschäftsmodelle. Er koordiniert zahlreiche nationale und internationale Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Bereich vernetzter Informationssysteme in der Schnittmenge Internet of Services and Things und ist als Gutachter für nationale Ministerien und die Europäische Kommission bzw. das European Institute of Innovation and Technology im Umfeld zukünftiger IKT-Systeme tätig. Bernhard Kölmel begleitete als Mitglied des Expertenkreises die Erarbeitung der Digitalen Agenda 2020+ Baden-Württemberg (2012-2013) und die Entwicklung der Acatech-Empfehlungen (2011-2013) „Future Business Clouds“ im Rahmen der Initiative „Internetbasierte Dienste für die Wirtschaft“ der Forschungsunion Wissenschaft-Wirtschaft (BMWi).