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Mensch-Maschine-Kollaboration: Innovative Roboter für die Lehre

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Startschuss für Forschungskooperation: Firma Loccioni übergibt Cobots an Fakultät für Technik 

Teamwork zwischen Mensch und Maschine: Längst sind Cobots aus der Produktion nicht mehr wegzudenken. Durch die Übernahme schmutzbelasteter, gefährlicher oder monotoner Aufgaben sollen kollaborative Roboter Dauerbelastungen und Unfällen vorbeugen. Ab sofort integriert auch die Hochschule Pforzheim zwei Exemplare des dänischen Herstellers Universal Robots in die Lehre. Mitte April erfolgte deren Übergabe von der Loccioni Deutschland GmbH an das Labor für Automatisierungstechnik, wo Studierende der Fakultät für Technik nun mit den Cobots arbeiten können. „Wir verankern die Zukunftstechnologien Robotik und Künstliche Intelligenz fest in unserem Curriculum. Normalerweise kann man technische Innovationen wie diese maximal im Rahmen einer Produktionsbesichtigung aus der Ferne betrachten. Dass wir nun über eigene Cobots verfügen und mit ihnen arbeiten können, ist eine große Chance für uns und unsere Studierenden“, so Prof. Dr.-Ing. Mike Barth, Leiter des Master-Studiengangs Mechatronische Systementwicklung an der Fakultät für Technik.

Der Roboter „UR5“ kann zur Bewegung eines Werkzeugs programmiert werden und mit anderen Maschinen über elektrische Signale kommunizieren. Sein Arm besteht aus stranggepressten Alumniumrohren und Gelenken. Der Cobot ist für die industrielle Handhabung von Werkzeugen/Anbaugeräten oder für die Verarbeitung oder Übergabe von Komponenten oder Produkten vorgesehen. Ausgestattet mit speziellen sicherheitsrelevanten Funktionen, ist der „UR5“ für den kollaborativen Betrieb ohne Zaun oder Schutzgehäuse geeignet und im direkten Kontakt mit Menschen ungefährlich. „Wir setzen die Roboter beispielsweise in unseren Prüfständen ein. Hier übernehmen sie unter anderem das Testen von Radarsensoren in der Stoßstange von Autos“, so Sarah Herchet, Human Resources Managerin bei Loccioni. Die Übergabe der Cobots an die Hochschule soll der Startschuss einer nachhaltigen Forschungskooperation sein: „Wir freuen uns darauf, nun gemeinsam mit Studierenden, Mitarbeitern und Professoren der Fakultär für Technik experimentell mit den Cobots zu arbeiten“, so Sarah Herchet.

Loccioni entwickelt Mess- und Prüfsysteme für die Qualitätskontrolle für Kunden aus den Bereichen Automotive, Healthcare, Aerospace, Train & Transport, Energy & Environment oder Home Appliances. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Italien hat fünf weitere Standorte in den USA, China, Japan, Indien und Deutschland. 2013 wurde die Loccioni Deutschland GmbH in Calw gegründet. Über Praktika, Abschlussarbeiten, Semesterprojekte und Werkstudententätigkeiten arbeitet Loccioni hier kontinuierlich mit den Studierenden der Hochschule Pforzheim zusammen.

Nur wenige Tage nach ihrem Einzug in das Pforzheimer Labor für Automatisierungstechnik sind die Cobots schon Gegenstände einer ersten studentischen Projektarbeit im Themenbereich „Maschinelles Sehen“: Drei Studierende des Bachelor-Studiengangs Mechatronik haben es sich zum Ziel gesetzt, den „UR5“ so zu programmieren, dass er Bewegungsabläufe anderer Roboter oder auch von Menschen exakt via Mustererkennung mit der Kamera erfasst und widergibt. Im Rahmen der Langen Nacht der Wissenschaft der Hochschule Pforzheim am 29. Mai 2019 soll das Ergebnis des Mechatronik-Trios, der Kameramann mit Künstlicher Intelligenz, der Öffentlichkeit präsentiert werden.