Nachhaltigkeit auf den Teller
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Freuen sich über gelebte Nachhaltigkeit: Das Sommerlager-Küchenteam des Evangelischen Jugendwerks in Sprollenhaus mit Peter Hauk MdL, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz des Landes Baden-Württemberg. (5.vl.) Bild: Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg
Wie gelingt nachhaltige Ernährung in der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit? Eine Antwort darauf liefert das mit Unterstützung der Hochschule Pforzheim konzipierte Online-Tool DEATER, das ehrenamtlich organisierte Freizeitgruppen bei der Planung nachhaltiger Verpflegung unterstützt – praxisnah, wissenschaftlich fundiert und digital. Beim Sommerzeltlager des Evangelischen Jugendwerks Neuenbürg (EJW) in Sprollenhaus kam das Tool jetzt erfolgreich zum Einsatz – und sorgte auch auf politischer Ebene für Interesse: Peter Hauk MdL, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz des Landes Baden-Württemberg, machte sich vor Ort ein Bild vom DEATER-Einsatz in der Praxis.
„DEATER zeigt beispielhaft, wie Forschung anwendungsnah umgesetzt werden kann“, sagt Prof. Dr. Jörg Woidasky, Studiengangleiter des Bachelor-Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen/Circular Economy Engineering und Teil des DEATER-Teams „Unser Ziel war es, das Ehrenamt bei einer verantwortungsvollen, nachhaltigen Verpflegung zu unterstützen – ohne Mehraufwand, dafür mit digitaler Hilfe.“
Ob Tortellini mit Käsesoße, Linsenbolognese oder Kartoffeln mit Kräuterquark – die Mahlzeiten im Zeltlager werden mithilfe von DEATER geplant: Das Tool liefert nicht nur Rezepte für große Gruppen, sondern erstellt automatisch Mengenangaben und Einkaufslisten, berücksichtigt saisonale Zutaten und verweist auf regionale Anbieter. Damit trägt DEATER dazu bei, nachhaltige Ernährung einfach und praktikabel umzusetzen – und fördert zugleich die Ernährungskompetenz bei Kindern und Jugendlichen.
Die Hochschule Pforzheim entwickelte DEATER in enger Zusammenarbeit mit dem Landjugendring Baden-Württemberg, der Arbeitsgemeinschaft der Landjugendverbände und dem Evangelischen Jugendwerk in Württemberg. Das Projekt zeigt beispielhaft, wie wissenschaftlicher Transfer aus der Hochschule heraus gesellschaftliche Wirkung entfalten kann – und wie praxisrelevante Tools aus der Forschung in ehrenamtlichen Kontexten erfolgreich eingesetzt werden.
Beim Besuch in Sprollenhaus ließ es sich Minister Hauk nicht nehmen, selbst in der Lagerküche mitzuhelfen – und schnippelte kurzerhand Karotten für das Mittagessen. Im Austausch mit den Freizeitleitenden würdigte er die Verbindung von Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Ehrenamt. Besonders im Gespräch mit dem Küchenteam wurde deutlich, wie sehr sich die digitalen Hilfsmittel in der Praxis bewähren. „Nachhaltige Verpflegung ist eines unserer Qualitätsmerkmale“, sagt Christian Klinke, Leiter des Sommerlagers und 1. Vorsitzender des EJW Neuenbürg. „Es ist toll zu sehen, wie viel Spaß Kinder beim Essen haben und wie sie Mahlzeiten wertschätzen – und gleichzeitig lernen, woher gute Lebensmittel kommen.“
Das DEATER-Tool steht kostenfrei zur Verfügung. Es enthält über 150 erprobte Rezepte, automatische Einkaufslisten, Mengenplanung für Gruppen sowie Tipps für eine regionale, saisonale und ressourcenschonende Verpflegung.
Weitere Informationen:
Fachartikel Klimaschutz auf Freizeiten: Umweltwirkungen ehrenamtlich
organisierter Kinder- und Jugendreisen im Fokus