Process Mining Event 2022: Unternehmerischer Erfolg durch Prozessoptimierung
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Hochschule Pforzheim lud am 14.10.2022 zu Vorträgen und Workshops ins ZPT ein
Das im Unternehmen verankerte Wissen ist in Prozessen abgebildet. Je innovativer die Unternehmen bei der Gestaltung dieser Prozesse und ihrer Wertschöpfung sind, umso besser können sie sich im Wettbewerb behaupten. Process Mining ist eine neuartige Technologie, die Unternehmen dabei unterstützt, ihre Prozesse zu verstehen und zu optimieren. Aber was genau steckt dahinter? Die Hochschule Pforzheim lud am 14. Oktober 2022 zum ersten Process Mining Event ins Pforzheimer Zentrum für Präzisionstechnik (ZPT) ein. Neben einer wissenschaftlichen Keynote zur Process-Mining-Technologie von Dr. Stefanie Rinderle-Ma, Professorin für Wirtschaftsinformatik und Geschäftsprozessmanagement an der Technischen Universität München, und Dr. Agnes Koschmider, Professorin an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, erwarteten die Teilnehmer auch Beiträge sowie Workshops der GEZE GmbH, des Badischen Gemeinde-Versicherungs-Verbands (BGV) und der Deutschen Bahn (DB). Die kostenlose Veranstaltung richtete sich an Interessierte aus Wirtschaft und Wissenschaft und fand im Rahmen des Projekts INTEGRAL (InNovaTionsbeschleuniger rEGion noRdschwArzwaLd) der Hochschule Pforzheim im Förderprogramm „Regionale Innovationspartnerschaften“ des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg statt.
Bisher war es sehr zeitaufwändig und kostspielig, auf herkömmlichem Wege – über Interviews – Einblicke in die Geschäftsprozesse von Unternehmen zu erhalten. Viele Unternehmen haben dadurch nur eine grobe Vorstellung von ihren Prozessen, bekannt sind nur bestimmte Kennzahlen, gewisse „Schleichwege“ und „Umwege“ bleiben ganz verborgen. „Process Mining schafft hier ganz gezielt Abhilfe, um in allen Prozessen im Unternehmen schnell und effizient den Durchblick zu erhalten, sie zu analysieren und ganz gezielt zu verbessern. Dadurch werden Prozessautomatisierung, Produktionssteigerung und höhere Kundenzufriedenheit erreicht“, erklärt Prof. Dr. Rebecca Bulander, Stellvertretende Direktorin des Instituts für Angewandte Forschung (IAF) der Hochschule Pforzheim und Organisatorin des Process Mining Events 2022.
Für interessierte Unternehmen seien vor allem die Vorteile der Process-Mining-Technologie aus Anwenderperspektive interessant, so die Expertin. „GEZE, BGV und DB gaben wertvolle Einblicke, indem sie über ihre jeweiligen Erfahrungswerte sprachen“, benennt Rebecca Bulander den Mehrwert der Veranstaltung für Teilnehmer.
Die in den Vorträgen vertretenen Unternehmen zählen zum Kundenstamm der Herstellerfirmen MEHRWERK und Celonis – beides Branchen-Pioniere im Anbieterbereich der Optimierungs-Technologie und Partner des Pforzheimer Process Mining Events. „Wer am Vormittag neugierig geworden war auf die Softwarelösungen der Hersteller, durfte diese dann am Nachmittag im Rahmen eines anderthalbstündigen Hands-on-Workshops selbst ausprobieren; mit Unterstützung von Pforzheimer Studierenden des Wirtschaftsingenieurwesens sowie der Wirtschaftsinformatik", führt Rebecca Bulander weiter aus.
„Process Mining ist im Kern eine akademische Erfindung, die inzwischen großen Anklang in der Industrie gefunden hat. Daher halten wir gerade den Austausch zwischen Industrie und Academia für sehr wichtig, um langfristig Talente heranzubilden und Wissensaustausch zu ermöglichen. Veranstaltungen wie das Community Meetup der Hochschule Pforzheim bieten eine fundamentale Plattform für den Austausch zwischen Unternehmen, Studenten und Forschern“, bekräftigt auch Angela-Sophia Gebert, Team Lead Academic Alliance EMEA & APAC bei Celonis.
„Wir freuen uns sehr darüber, den Teilnehmern des Process Mining Events der Hochschule Pforzheim durch unsere Kundenvorträge und den Workshop die Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten von MPM (MEHRWERK ProcessMining) näher gebracht zu haben. Process Mining bietet eine umfassende Effizienzsteigerung für nahezu alle Unternehmensbereiche und ermöglicht die granularsten Analysen, ebenso wie einen Blick auf das Big Picture der Prozesslandschaft. Objektive, datengestützte Prozessanalysen, Identifikation von Ausreißern und Ineffizienzen, dynamische Prozessperspektiven dank intuitiver Visualisierungen, automatisiertes und gezieltes Maßnahmenmanagement – für Unternehmen sämtlicher Größen stellt MPM als Eckpfeiler zur digitalen Transformation den Garanten für die Optimierung der eigenen Unternehmensprozesse dar“, ergänzt Constantin Wehmschulte, Geschäftsführer der MEHRWERK GmbH und Head of MPM.
Als relativ junge Forschungsdisziplin verbindet Process Mining die Wissensgebiete Process Science und Data Science. Unter Process Science werden beispielsweise Geschäftsprozessmanagement, Prozessautomation, Stochastik oder Workflowmanagement, unter Data Science unter anderem Visuelle Datenanalyse, Maschinelles Lernen oder Industrial Engineering subsummiert. Unternehmen setzen heutzutage viele verschiedene IT-Systeme ein, um ihre Geschäftsprozesse zu unterstützen. Doch viele IT-Systeme bedeuten auch viele Schnittstellen und viele Daten. Ähnlich einem Röntgengerät in der Medizin, rekonstruiert Process-Mining-Software auf Basis digitaler Spuren oder Eventlogos, also den Transaktionsdaten, die durch Unterstützung von IT-Systemen wie ERP- oder CMS-Systemen entstehen, einen vollständigen Einblick innerhalb eines Prozessmodells.
