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Studierendeninitiative Rennschmiede nimmt Arbeit an erstem Elektroauto wieder auf

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Der Infoabend für Sponsoren und Interessierte findet am 26.11.2020 erstmals online statt

 

Seit August 2019 entwickelt die Studierendeninitiative Rennschmiede e.V., ein interdisziplinäres 60-köpfiges Team Master- und Bachelorstudierender aller drei Fakultäten der Hochschule Pforzheim, den ersten Elektro-Rennwagen made in Pforzheim. Dieser sollte im Juli 2020 eigentlich im Rahmen des internationalen Konstruktionswettbewerbs für Studierende „Formula Student“ an den Start gehen. Corona-bedingt verzögerten sich dann nicht nur die Weiterarbeiten der Pforzheimer, auch die Rennsport-Events wurden schließlich abgesagt. „Praktisches Arbeiten war in unserer Werkstatt auf dem Campus lange Zeit nicht mehr möglich. Wir sehen die Verzögerung aber auch positiv: Wir haben die Pause für theoretische Aufgaben, wie das Überarbeiten des Akkus, die Optimierung der Aerodynamik und anderer Bauteile genutzt – uns blieb und bleibt nun mehr Zeit, unser erstes E-Auto gewissenhaft fertigzustellen“, so Lion Burk, seit Sommer dieses Jahres neuer Vorstand der Rennschmiede.

Seit 2009 konstruiert die Studierendeninitiative Rennschmiede Pforzheim e.V. der Hochschule Pforzheim jährlich einen Rennwagen. 2019 erfolgte die Umstellung von Verbrennungs- auf Elektromotoren.

„Nun können wir auch unsere praktischen Arbeiten – natürlich in Kleingruppen und unter Einhaltung der Vorgaben – wiederaufnehmen”, so der Student im Bachelorstudiengang „Maschinenbau / Produktentwicklung“ der Fakultät für Technik. „Das Carbon-Heck und der Rahmen sind gefertigt, als nächstes steht das Zusammenfügen unseres Stahl-Carbon-Chassis an. Corona-bedingt ist es allerdings schwierig die Zusammenarbeit mit den Unternehmen aufrecht zu erhalten, auf die wir angewiesen sind“. Der jährliche Informationsabend für Sponsoren und Interessierte wird am 26. November 2020 erstmals online stattfinden.
Seit der Gründung vor elf Jahren hat die Rennschmiede jährlich einen Rennwagen mit Verbrennungsmotor entwickelt. In der vergangenen Saison erfolgte schließlich die Umstellung auf Elektroantrieb. Auf einem Firmengelände nahe der Hochschule führen die Studierenden seit kurzem Testfahrten mit dem letzten Modell alter Bauart durch: „Auch mit Daten aus einem Verbrennerfahrzeug kann man Fahrwerk und Fahrdynamik eines Elektroautos voranbringen. Wir können die Auswertung der Daten also auf unsere neue Entwicklung anwenden“, erklärt Dejan Simeunic. Der 24-Jährige studiert ebenfalls im Bachelorstudiengang „Maschinenbau / Produktentwicklung“ und leitet das Rennschmiede-Arbeitsteam „High Voltage“, das die technischen Teams „Low Voltage“, „Suspension“ und „Aerodynamics“ seit vergangener Saison ergänzt.

„Das Denken in der Industrie wird nachhaltig und man setzt auf Erneuerbares, auch in der Automobilbranche. Dazu ist jedoch noch viel Entwicklung nötig. Das Projekt „Formula Student“ bringt diese Entwicklung nicht nur technisch voran, sondern auch seine Mitglieder im Rahmen ihrer beruflichen Entwicklung. Als Mitglied der Rennschmiede lernt man fürs (Berufs)leben”, so Sophia Baudendistel. Die 20-Jährige studiert im Bachelorstudiengang „International Business“ und leitet das Sponsoringteam der Rennschiede. Zu ihren Aufgaben zählt auch die Organisation des alljährlichen Informationsabends: Hier sind bestehende und potentielle Sponsoren sowie alle Interessierten zum Austausch eingeladen. Die Studierendeninitiative blickt auf die vergangene Saison zurück, stellt das neue Konzept und den Entwicklungsstand vor. Die kostenlose Veranstaltung findet dieses Jahr online statt. „Unsere Umstellung auf Elektro ist für viele Sponsoren, die sich auf neue Antriebskonzepte konzentrieren, besonders interessant. Wir freuen uns auf neue Kontakte“, so Rennschmiede-Vorstand Lion Burk.

Hintergrund: Studentische Initiativen
Ob „Börsenverein Pforzheim“, „Entrepreneurs Pforzheim“ oder „Werbeliebe“ – an der Hochschule Pforzheim existieren aktuell insgesamt 15 studentische Initiativen. Diese Gruppen Studierender haben es sich zum Ziel gesetzt, im Rahmen von Veranstaltungen, Workshops oder fachspezifischen Projekten den Hochschulalltag zu bereichern und praktische Erfahrungen in verschiedenen Studienbereichen zu sammeln.