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„Geht nicht gibt’s nicht“ LED Taschenlampe für 1 Euro in Deutschland produzieren

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Prof. Dr.-Ing. Reiner Bührer, Dipl-Ing. (FH) Thomas Neumann , Daniel Stähle, Paul Smith, Christian Warmut, Robin Kroter, Tim Wein (v.l.n.r.)

Im Seminar „Produktionstechnik“ standen die Studierenden des Bachelor-Studiengangs Maschinenbau/Produktionstechnik und -management in diesem Semester vor einer ganz besonderen Herausforderung.

Die Aufgabe war, eine voll funktionsfähige LED Taschenlampe aus Aluminium für einen Euro herzustellen.

Aber was verbirgt sich nun hinter der Aufgabe?

Die fiktive Firma „SaSi Light GmbH“ erhielt den Auftrag die komplette Planung einer Taschenlampe, die zukünftig zur Pflichtausstattung bei Neuwagen gehören soll, von der Entwicklung, Herstellung bis hin zum Aufbau der Produktions- und Montagelinie einschließlich der Wahl des Produktionsstandortes, zu planen. Wichtige Vorgabe war das Einhalten der Produktions- und Herstellkosten von 1€. Diese mussten erreicht bzw. eingehalten werden. Für die Studierenden bedeutete dies, dass sie neben dem Fabriklayout, das Produktions- und Montagekonzept und auch das Qualitätssicherungskonzept für die Serienfertigung sowie die Entwicklung dieser Taschenlampe in verschieden Stückzahlen von bis zu 500.000 pro Jahr erarbeiten mussten.

Wie im richtigen Arbeitsleben auch, durften die Studierenden ihre Arbeitsstände und Teilergebnisse in 15 aufeinanderfolgenden wöchentlichen Reviews dem Steuer- und Lenkungskreis präsentierten. Am 27. Juni 2022 wurden nun erstmals die Endergebnisse der Hochschulöffentlichkeit vorgestellt und somit konnten die Studierenden ihr im Studium Erlerntes ingenieurmäßiges Denken und Arbeiten unter Beweis stellen. Die Studierenden haben dabei die harte Preisvorgabe und die Erwartungen der Zuhörer, darunter einige Professoren übertroffen, indem Sie die Herstellkostenvorgabe durch innovative konstruktive und produktionstechnische Ideen und Ansätze unterschritten haben.

„Unsere Ausgangslage nach den ersten Reviews waren 6€ Produktionskosten pro Taschenlampe. Das Zusammenführen von Inhalten aus dem Studium und praktischen Kenntnissen half uns, diese fast unlösbare Aufgabe zu meistern und die Zielvorgabe von 1€ pro Taschenlampe im „BestCase“ mit 80 Cent sogar zu unterschreiten. Wir fühlen uns sehr gut auf spätere Ingenieurstätigkeiten vorbereitet“, resümiert Projektleiter Tim Wein stellvertretend für seine Kommilitonen.

Die Studierenden haben den Projektleiter selbst bestimmt und sich für die im Lastenheft beschriebene Aufgabenstellung eine geeignete Führungsstruktur überlegt. Neben dem Projektleiter, der die gesamte Projektverantwortung, Termine und Arbeitspakete, im Blick hielt, waren vier Arbeitsgruppen mit der Entwicklung, Arbeitsvorbereitung, Controlling und dem Qualitätsmanagement beschäftigt.

Der Steuer- und Lenkungskreis unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Reiner Bührer bestand aus Dipl.-Ing. (FH) Thomas Neumann, MIMplus Technologies GmbH in Ispringen und den Laboringenieuren Dietmar Eckhardt und Frank Lindemann. Die Studierenden erarbeiteten ein Produktionskonzept, das tatsächlich umgesetzt werden könnte. „Wir haben die Studierenden jede Woche ordentlich gefordert, sie werden sich in ihrem beruflichen Alltag oft noch daran erinnern, so etwas schon einmal gemacht zu haben. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden, und es zeigt auf anschauliche Weise, dass durch innovative Ansätze die ein Euro LED Taschenlampe aus China auch am Standort Deutschland produziert werden könnte.“, so Prof. Reiner Bührer.

Hintergrund:
Das Produktionsseminar, das über ein Semester läuft, hat das Ziel, mit den zukünftigen Ingenieurinnen und Ingenieuren bereits an der Hochschule anhand einer anspruchsvollen, praxisnahen Aufgabenstellung den späteren Alltag zu proben. Dabei müssen die Studierenden das bisher im Studium erlernte Wissen selbstständig zur Anwendung bringen. Die Aufgabenstellung wird in einem Lastenheft beschrieben und die Studierenden müssen dann daraus Ihre Arbeitspakete und Termine ableiten und sich eine entsprechende passende Organisationsstruktur geben um das vorgegebene Thema mit zahlreichen Schnittstellen im Team zu erarbeiten. Betreut werden die Studierenden einerseits auf hohem abstraktem Niveau und anderseits praxisnah angeleitet. Dies fördert die Selbstständigkeit, die Kreativität sowie die soziale und fachliche Kompetenz.