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Fünf Fragen an ...

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Alumni berichten aus ihrem Berufsleben

...Frank Tietze, Absolvent des Bachelorstudiengangs Maschinenbau/Produktentwicklung,
aktuell DÜRR Systems AG in der Devision Application Technology

 

Sie arbeiten heute innerhalb der Entwicklung im Bereich Produktsicherheit in der DÜRR Systems AG in der Devision Application Technology. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.

Bereits während meines Studiums zum Bachelor of Engineering war ich erst als Praktikant, später als Werksstudent bei der Fa. Eisenmann Anlagenbau GmbH & Co. KG in Böblingen/ Holzgerlingen tätig und absolvierte auch meine Bachelor-Thesis dort. Nach Beendigung meines Studiums startete ich meine berufliche Tätigkeit bei Eisenmann im Bereich Qualitätssicherung. In dieser Zeit lernte ich viel über den Anlagenbau und im Speziellen über die Oberflächenbeschichtung von Karossen.

2013 wechselte ich dann zur DÜRR Systems GmbH (heute DÜRR Systems AG) in den Bereich Aircraft and Technology Systems und war verantwortlich für die Qualitätssicherung innerhalb von Luftfahrprojekten. Dieser Wechsel gab mir die Möglichkeit den Anlagenbau international kennenzulernen. Das es sich dabei um Anlagen handelte, welche zum Bau von Flugzeugen verwendet wurden, machte es nur noch spannender. In dieser Zeit war ich primär international tätig, da die meisten Flugzeugbauer im europäischen sowie außereuropäischen Ausland angesiedelt sind.  Da ich im gesamten Entstehungsprozess eingebunden war (von Planung bis hin zur Endabnahme) habe ich ein breites Fachwissen aufbauen können, von dem ich heute noch profitiere. 

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?

Grundsätzlich bin ich im Büro anzufinden, wobei ich gelegentlich auch DÜRRs-Angebot von mobilem Arbeiten in Anspruch nehme. 

Als Ansprechpartner bei Belangen rund um das Thema Produktsicherheit besteht ein Großteil meiner Tätigkeit aus Terminen mit Kollegen oder Kunden, bei denen die gesetzlichen Anforderungen sowie die Vorstellungen des Kunden erörtert werden. Die aus solchen Terminen und Kundenanfragen gewonnenen Erkenntnisse lasse ich dann in die Erarbeitung von Sicherheitskonzepten sowie die Kontrolle von Produkt- bzw. Projektunterlagen bezüglich der Einhaltung von Gesetzlicht Vorschriften einfliesen.

Desweitere führe ich je nach Bedarf auch Mitarbeiterschulungen zum Thema Produktsicherheit durch oder unterstütze bei der Optimierung von internen Prozessen.

Eine weitere Funktion, die ich innehabe, ist die des FMEA-Moderators. Sprich, beim Entstehen eines neuen Produktes oder der Änderung eines bestehenden Produktes organisiere und moderiere ich Diskussionen bezüglich der Design-FMEA.

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?

Wenn ich an meine Studienzeit zurückdenke, dann immer mit einem Lächeln auf den Lippen, obwohl es auch nicht immer einfach war.  Wenn ich so daran denke, wie oft meine Kommilitonen und ich bis spät in den Abend hinein zusammensaßen, um unsere Testate zu erledigen, unsere Semesterprojekte weiterzubringen und natürlich auch um zu lernen, kann ich heute mit ruhigen Gewissen sagen, dass ich diese Erfahrung des Zusammenhalts nicht missen möchte.

Ich erinnere mich auch an Aussagen einiger Professoren wie sinngemäß „Wir werden an Ihnen ziehen und wenn Sie denken, dass Sie gleich zerreißen, ziehen wir weiter und Sie werden sehen, dass Sie nicht zerreißen“ (*) oder „Als Maschinenbauer müssen Sie in der Lage sein freihändig eine gerade Linie zu zeichnen! Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einer Besprechung und sollen eine Skizze erstellen, da können sie auch nicht erst nach einem Lineal suchen/ fragen!“ (*) Beide Aussage klingen sicherlich sehr trivial, aber es steckt doch sehr viel Wahres in ihnen. Nicht nur während des Studiums wurde an uns gezogen, nein, das ist Bestandteil des beruflichen Alltags und wir zerreißen nicht, weil wir so viel Potential haben, was nur darauf warten abgerufen zu werden und dies bedingt eben auch, dass man sich fordert bzw. gefordert wird. Um nochmal auf die gerade Linie von damals zurückzukommen, ich erstelle in meinem Job wöchentlich Skizzen von Sicherheitskonzepten für Roboterzellen mit verschiedenster Anwendung und wissen Sie, was ich nicht brauche, ein Lineal. Heute kann ich sagen, hierbei ging es nie nur um das Lineal, für mich geht es hier schlichtweg um die Botschaft „Kenne dein Handwerk!“. Ich könnte hier noch viel mehr erwähnen, aber das sprengt sicherlich den Rahmen.

* Hinweis: Beide Aussagen habe ich sinngemäß aber nicht mit dem exakten Wortlaut wiedergegeben.

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?

Ich denke, das Allerwichtigste ist, dass ihr euch selbst im Klaren seid, was ihr wollt, aber gleichzeitig flexibel bleibt, um auf Veränderungen zu reagieren. Wichtig ist auch, dass man Spaß bei der Arbeit hat und den Fokus nicht allein auf die Vergütung legt! Als Werksstudent musste ich konstruieren, was für mich ein Alptraum war, so dass es mir sehr schwer, fiel mein Potential/ Leistung auszuschöpfen. Jetzt mache ich einen Job, der mir liegt, mir deswegen auch leicht von der Hand geht. Was mir in meiner beruflichen Laufbahn viel gebracht hatte, war die Zeit im Ausland. Auf den Baustellen/in der Fertigung habe ich viel Wissen erlangt, gerade zum Thema „Theorie vs. Praxis“. Auch die Erfahrung mit anderen Kulturen bringen euch weiter, nicht nur sprachlich, sondern auch im Umgang bei z.B. Meeting etc. Wenn ihr das Wissen über die Mentalität/ Gepflogenheiten eures Gegenübers kennt, tut ihr euch leichter. Bleibt neugierig, entwickelt euch weiter und bleibt nicht stehen!

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:

Ich bin froh, dass ich mich damals für die Hochschule Pforzheim entschieden habe. Es war eine schöne Zeit, nicht immer leicht, aber das sollte es auch nicht sein. Ich fand das Verhältnis zwischen Professoren, Labormitarbeitern und Studenten großartig. Wenn man Themen hatte, die einem unter den Nägeln brannten, musste man nicht auf die „Sprechstunde“ warten, sondern konnte direkt auf die Professoren zugehen und sie haben sich stehts die Zeit für die Studenten genommen. Was ich absolut großartig fand, neben manch lebhafter Vorlesung, waren die Labore und die Semesterprojekte. Die Verknüpfung von Theorie und Praxis war so gut, dass mir so manches Mal erst im Labor der richtige „Aha-Effekt“ kam. Man kann viel über z.B. Kerbschlagbiegeversuche und Metallstrukturen lesen, aber wenn man selbst mal ein solchen Versuch durchgeführt und sich die Probe unter dem Mikroskop angeschaut hat, ist das etwas ganz anderes.

 

... Alexander Dennemarck, Absolvent des Bachelorstudiengangs Maschinenbau/Produktentwicklung,
aktuell Mercedes-Benz Group im Bereich technical Compliance

Sie arbeiten heute als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Mercedes-Benz Group im Bereich technical Compliance. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.
Bereits während meines Bachelorstudiums war ich für die damalige Daimler AG als Praktikant und Werkstudent tätig. Im direkten Anschluss an das Bachelorstudium entschied ich mich für ein Masterstudium. Währenddessen durfte ich verschiedene Stationen im In- und Ausland bei der Daimler AG durchlaufen. Nach Abschluss des Studiums hatte ich die Möglichkeit bekommen in der VAN-Entwicklung bei Mercedes-Benz meine erste feste Stelle anzutreten. Nach viereinhalb Jahren Tätigkeit als Entwicklungsingenieur, auf dem Gebiet der Interieur- und Exterieur-Anbauteile, bekam ich das Angebot in das Ressort Integrität und Recht zu wechseln. Dort arbeite ich seit eineinhalb Jahren in einem interdisziplinären Team, das die Zusammenarbeit mit unseren Geschäftspartnern beim Thema technical Compliance weiter vorantreibt.


Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?
Die Covid-19 Pandemie hat meinen Arbeitsalltag stark verändert. Wenn Sie mir zum Jahreswechsel 2019/2020 diese Frage gestellt hätten, wäre die Antwort deutlich anders ausgefallen. Nicht nur, weil ich damals noch in der Entwicklung tätig war und täglich den Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen in den Versuchswerkstätten am Fahrzeug hatte, sondern hauptsächlich aufgrund der Pandemie. Die Abteilung, in der ich tätig bin, arbeitet fast ausschließlich von zuhause. Das ist glücklicherweise bei unseren Themen relativ einfach umsetzbar. Für mich bietet das Remote-Arbeiten auch einige Chancen. Die Flexibilität ist gestiegen, wodurch Vereinbarkeit von beruflichem und privatem Leben einfacher geworden ist. Zudem habe ich das Gefühl, dass die Digitalisierung einen großen Schritt nach vorne gemacht hat. Jedoch kann jede noch so gute Video-Konferenz den persönlichen Kontakt unter Kolleginnen und Kollegen nicht ersetzen. Für mich persönlich heißt das, diese Kontakte müssen anderweitig gepflegt werden. Das gemeinsame Mittagessen in der Kantine versuche ich deshalb durch ein „digitales meet&eat“ zu ersetzen.


Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?
In Bezug auf meine „klassische“ Entwickler-Tätigkeit kann ich sagen, dass die Grundlagen, wie Konstruktionslehre gepaart mit technischer Mechanik, Fertigungstechnik und Werkstoffkunde von Anfang an sehr wichtig waren. Die Aufgaben des Entwicklungsingenieurs haben sich meines Erachtens, speziell in der Automobilindustrie, vom klassischen Konstrukteur mit Bauteilverantwortung zum „Systemingenieur“ verändert. Nicht immer die fachspezifische Tiefe, sondern eher die Breite des Fachwissens ist gefordert. Dies bedeutet, dass das Verständnis für angrenzende Disziplinen, wie Software, IT oder Elektrotechnik sowie deren Anwendungsmöglichkeiten von zentraler Bedeutung sind.
In meiner aktuellen Position ist vor allem eine präzise Analysekompetenz gepaart mit einer agilen und adaptiven Arbeitsweise gefragt. Im Zuge der Transformation, in der sich die Automobilindustrie befindet, gilt es, sich auf schnell verändernde Rahmenbedingungen einstellen und reagieren zu können.


Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?
Ich stehe selbst noch am Anfang meiner beruflichen Laufbahn, weshalb ich meine persönlichen Eindrücke schildern möchte.
Nichts kommt ohne persönlichen Einsatz. Grundlegend hierfür ist das persönliche Ziel, welches realistisch gewählt werden sollte.
Nach meinem Praxissemester hatte ich das Ziel, eines Tages bei Daimler, heute Mercedes-Benz Group, zu arbeiten. Dieses Ziel habe ich dann während meines gesamten Studentenlebens nicht aus den Augen verloren. Am Ende war ich damit erfolgreich. Jedoch keinesfalls ohne den ein oder anderen Rückschlag in Kauf nehmen zu müssen. Umso wichtiger ist es, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Dabei hat es mir geholfen, in einzelnen Etappen und anhand von Zwischenzielen, zu arbeiten. Gerne vergleiche ich das mit dem Rennsport. Weltmeister wird am Ende der Saison derjenige mit den meisten Punkten, nicht unbedingt derjenige mit den meisten Siegen.
Ein Erfolgsfaktor war bei mir, dass mir meine Tätigkeiten zum größten Teil Spaß gemacht haben. Natürlich gibt es auch Aufgaben, auf die man weniger Lust hat. Das gehört dazu und ist mit einem ungeliebten Fach im Studium vergleichbar. Das Gesamtpaket sollte aber schon stimmen.

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:
Es freut mich, dass ich für dieses Format angefragt wurde. Das Handwerkszeug für den Berufseinstieg habe ich hier erlernt. Es ist ein gutes Zeichen, dass sich die Hochschule mit den Alumni austauscht, um unsere Erfahrungen aufzunehmen. Dadurch bin ich überzeugt, dass die Lehre stets weiterentwickelt wird. Erfahrungsaustausch und Reflektion erweitern den persönlichen Horizont und fördern die Kreativität. Auch ich konnte von den Alumni-Kollegen etwas lernen, als ich mir deren Beiträge, quasi als Vorbereitung, durchgelesen habe.


... Daniel Dittler, Absolvent des Bachelorstudiengangs Maschinenbau/Produktionstechnik und -management, aktuell wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Stuttgart beim Institut für Automatisierungstechnik und Softwaresysteme

Sie arbeiten heute als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Stuttgart beim Institut für Automatisierungstechnik und Softwaresysteme. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.
Schon während meinem Bachelorstudium Maschinenbau/Produktionstechnik und -management hat sich für mich gezeigt, dass die Automatisierungstechnik im Rahmen der aktuellen Entwicklungen (Globalisierung, volatile Märkte, kurze Produktlebenszyklen) einen sehr wichtigen Stellenwert hat, der in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird. Deshalb habe ich mich in Pforzheim mit dem Masterstudium Mechatronische Systementwicklung in diese Richtung orientiert und die Vielfältigkeit und Potenziale der Automatisierungstechnik kennengelernt. Mit dem guten Netzwerk der Hochschule Pforzheim erhielt ich die Chance in diesem Bereich, im Konkreten in der Welt der Digitalen Zwillinge der Automatisierungstechnik, eine Promotionsstelle zu erhalten.


Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?
Die Woche startet mit einem Jour-Fix, in dem die erledigten und anstehenden Aufgaben im Team besprochen und aufgeteilt werden. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter sind dabei die Aufgaben sehr vielfältig und jede Woche unterschiedlich.
Das Promotionsvorhaben erfordert die Aufstellung von Hypothesen gefolgt von Recherchen und anschließenden prototypische Analysen. Die Ergebnisse werden möglichst in Veröffentlichungen und Präsentationen vorgestellt.
Die Projektarbeit ist gliedert in Projektmanagement (z.B. Kommunikation mit Projektpartnern und Externen, Zeitmanagement), Erfassung von Anforderungen, Entwicklung und Realisierung von Konzepten.
Lehrtätigkeiten umfassen bspw. die Betreuung von studentischen Abschlussarbeiten, die Durchführung von Fachpraktika, die Unterstützung bei Vorlesungen und das Korrigieren von Klausuren.


Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?
Als grundsätzlichen Erfahrungen und Kompetenzen habe ich aus dem Studium vor allem das bearbeiten komplexer Aufgabenstellungen erlernt. Dies umfasst das Analysieren, das Strukturieren, das Bewerten und das empirische Nachweisen der entwickelten Lösungen. Komplexe Projekte werden zunehmend durch interdisziplinäre Teams bearbeitet. Auf diese Teamstrukturen und daraus resultierenden notwendigen Kommunikationsmethoden wird man im Bachelor- und Masterstudium an der Hochschule Pforzheim in zahlreichen Projektarbeiten sehr gut vorbereitet.


Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?
Während dem Studium nicht nur auf das Lernen und gute Noten fokussieren, sondern sammelt auch praktische Erfahrungen durch unterschiedliche Werkstudenten-Tätigkeiten. Das vereinfacht die Theorie besser zu verstehen und ermöglicht gute Noten. Gleichzeitig ermöglicht es in der Studienzeit einen zukünftigen Weg zu identifizieren. Falls ihr keinen Weg identifizieren, bewerbt euch mutig in unterschiedliche Richtungen, denn als Ingenieur*in habt ihr vielfältige Möglichkeiten

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:
Der persönliche Austausch mit den Professorinnen, Professoren, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist für mich eines der markantesten Merkmale für die gute Lehre an der Hochschule Pforzheim. Dies ist nur möglich, da alle sehr engagiert sind. Ein gutes Beispiel ist die schnelle Lösungsfindung am Anfang der Corona-Krise, als die Hochschule Pforzheim deutschlandweit als einzige ohne Lehrausfall weiterarbeitete.


... Pierre Kostolnik, Absolvent des Bachelorstudiengangs Medizintechnik, aktuell Investitionsplaner im Uniklinikum Münster (UKM)

Sie arbeiten heute als Investitionsplaner im Uniklinikum Münster (UKM). Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.

An mein Bachelor-Studium der Medizintechnik an der Hochschule Pforzheim schloss ich den Masterstudiengang „Biomedizinische Technik“ an der FH Münster an. Noch zum Ende der Masterthesis habe ich bei einem kleinen lokalen Hersteller von Schnelltests (z. B. Corona) und Geräten zur Blutanalyse als Ingenieur angefangen. Hier war ich in der Entwicklung tätig, musste aber auch an allem mitarbeiten, was im Betrieb anfiel (z. B. Kundenkontakt, Versand, …). Nachdem mein Chef dort in Rente ging und seine Position ohne Nachfolge blieb, entschied ich mich, die Firma zu verlassen. Nach einem kleinen Zwischenstopp bei Olympus wechselte ich schließlich zu meinem jetzigen Arbeitgeber, dem Universitätsklinikum Münster (kurz: UKM), wo ich als Investitionsplaner tätig bin.

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?
Eine typische Arbeitswoche habe ich nicht. Je nachdem wie viel los ist, müssen alle Anträge aus medizintechnischer Sicht gesichtet, fachlich und aus Sicht des Arbeitsablaufs priorisiert und finanziell eingeschätzt werden. Dabei muss der technische Aspekt, der medizinische Sinn der Neuanschaffung und der wirtschaftliche Sinn beachtet werden. Es kommt zu einer Vor-Ort-Begehung bei der offene Fragen geklärt und weitere Infos gesammelt werden. Es erfolgt eine Marktanalyse und die Verhandlung mit dem Anbieter. Erfolgt die Freigabe der kaufmännischen Direktion, wird eine Bestellung generiert. Ist weniger los, wird die Zeit genutzt, um moderne Medizintechnik (sogenannte Leuchtturmprojekte) zu finden. Hierbei soll moderne Technik gefunden werden, die eventuell in die Klinik geholt wird, um eine bessere Versorgung bzw. neue Behandlungsmethoden anzubieten, die es womöglich nur in speziellen Zentren gibt.

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?
Da gibt es mehrere Aspekte, die erwähnenswert sind. Ich möchte mich jedoch auf drei beschränken: 1. Organisation, 2. Fachkompetenz, 3. Problemlösungskompetenz. Aber da ich zum ersten Jahrgang Medizintechnik gehörte, auch das Miteinander mit den Kommilitonen. Wir mussten zusammenarbeiten und zusammen lernen, da zu der Zeit auch vieles nicht immer klar war. Alle erwähnten und auch unerwähnten Erfahrungen, wie z. B. die Fähigkeit, sich „durchzubeißen“ helfen mir jeden Tag.

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?
Erstmal entspannt bleiben. Auf dem Arbeitsmarkt gibt es Möglichkeiten, an die man meistens im Studium gar nicht denkt. Man muss man selbst sein und nicht so tun, als wäre man jemand anderes. Und zum Schluss möchte ich etwas sagen, was mir wichtig ist: Nach dem Ende des Studiums bemerkt man, dass man, auch wenn man viel gelernt hat, zu Beginn des Arbeitslebens sehr viel lernen muss, um in diesem auch richtig anzukommen.

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:
Eigentlich für alles. Es war eine super Zeit.


... Max Theurer, Absolvent des Bachelor-Studiengangs "Machinenbau/Produktentwicklung" , aktuell Geschäftsführer der FF Maschinen GmbH

Sie arbeiten heute als Geschäftsführer bei der FF Maschinen GmbH. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.
Ich habe im dritten Semester ein Unternehmen für Produktentwicklung und Sondermaschinenbau gegründet, die FF Maschinen GmbH. Dadurch konnten Kommilitonen und auch ich selbst Industrieaufträge bearbeiten und unser Wissen aus dem Studium direkt einsetzen. Eines unserer ersten Projekte war eine große, NC-gesteuerte Sondermaschine für Holzbearbeitung – daran haben wir aufgrund von Planungsfehlern zwar wenig Geld verdient, aber lernten viele Praxis- und Schnittstellenthemen wie CE-Konformität, SPS-Programmierung oder Kostenkalkulation kennen. Das ganze Vorhaben erforderte einen gewissen Mut, weil zum Beispiel die letztgenannten Inhalte nicht im Studium vorkamen. Das war uns aber bewusst und so begannen wir eben mit kleineren Ansprüchen und einfacheren Projekten, bis wir sicherer wurden – so wurden aus kleineren Aufträgen immer besser geplante Projekte mit professionelleren Ergebnissen, glücklicheren Kunden und größerer Profitabilität.

Der Übergang vom Studium in den Beruf war nahtlos und die Gründung als Student die Bedingung für einen unbeschwerten Markteintritt mit dem Unternehmen.

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?
Aktuell widme ich meine Zeit einem Intralogistik-Startup, in dem wir schwarmfähige Roboter für den Onlinehandel entwickeln. Ich arbeite als leitender Ingenieur und kümmere mich darum, dass mein Team die richtigen Themen zur richtigen Zeit bearbeitet und nichts aus den Augen verliert. Dabei erarbeiten wir Roboter, Fahrschienen, Kommunikations-/Funktechnik, Software und Energieversorgung. Ein weiteres Team kümmert sich um die übergeordnete Logik und die Schnittstellen zu z.B. Warenwirtschaftssystemen.

Dafür arbeite ich als Generalist zunächst mit den jeweiligen Fachingenieuren zusammen, um das System zu konzipieren. Dann gehe ich meistens eher in eine Projektmanagement-Rolle und ziehe mich aus der eigentlichen Umsetzung zurück – dafür zahlen wir schließlich das Know-how unserer Entwickler, da will ich Ihnen nicht mit maschinenbäuerlichen Halbwissen dazwischenfunken. Üblicherweise stößt man aber im Entwicklungsprozess auf ungeplante Herausforderungen, da arbeite ich dann mit Methodik und Kreativität auch gerne wieder inhaltlich an einem Software-Problem oder ähnlichem mit.

Grundsätzlich beginne ich montags mit einem Jourfix mit je Software- und Mechanikentwicklung, um den Überblick zu haben, wer woran arbeitet und wie wir im Zeitplan liegen. Die restlichen Tage bestehen aus inhaltlicher Arbeit mit Konstruktions- und Kreativ-Sessions, Investorenterminen, Beschaffungs- und Lieferantengesprächen, Zeit- und Budgetplanung oder Personalthemen.

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?
Ich habe eine fundierte, ingenieurwissenschaftliche Grundbildung erhalten. Das bezieht sich auf Programmierung und Logik, Thermodynamik, Festigkeits- und Konstruktionslehre, Regelungstechnik, Werkstoffkunde und weitere Fächer. Dieses Grundwissen hilft mir enorm, weil die Modellbildung gelingt und damit die wechselnden Herausforderungen, die mit jeder neuen Kundenanfrage oder auch im Projektalltag ankommen, beurteilbar werden und ich Lösungsansätze schnell prüfen kann.

Es ist aber auch klar, dass allein die Fähigkeiten aus dem Studium mich nicht dahin gebracht hätten, wo ich heute stehe. Vielmehr habe ich zuerst überlegt, was ich tun möchte und welche Fähigkeiten ich dafür brauche, um dann einen Teil der benötigten Fähigkeiten durch das Studium zu erwerben – den anderen Teil durch Praxis, Mentoren, Youtube und Hinfallen.

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?
Wir Ingenieure lassen uns oft in eine Ecke stellen, in der wir als wenig kreative Nerds wahrgenommen werden. Wer sich davon beeinflussen lässt, sieht nur einen kleinen Teil der beruflichen Möglichkeiten. Für meinen Studiengang gesprochen: Wer sich als Maschinenbauer geschickt anstellt, blickt nicht nur von außen auf die anderen Bereiche des Entwicklungsprozesses, sondern kann auch in jedem anderen Teilgebiet wie zum Beispiel Software oder Markt- und Produktmanagement detailliert mitarbeiten – was vielleicht auch ein Verdienst der Pforzheimer Lehre ist.

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:
Die Grundlagen der Ingenieurwissenschaft, die am Ende über das Gelingen eines Produktes entscheiden, werden im richtigen Maß vermittelt. Gleichzeitig hat man gewisse Freiräume als Student und kann eigenverantwortlich arbeiten, zum Beispiel durch eigene Vorschläge bei den Projektarbeiten. Außerdem halte ich sehr viel von der angestrebten Verzahnung mit den kreativeren Bereichen der Hochschule wie der Fakultät für Gestaltung und dem HEED.

Und dann gibt es natürlich die Menschen, die den Alltag an der Hochschule prägen. Hier ist eine gute Mischung aus persönlicher Nähe und Offenheit für neue Impulse bei gleichzeitig professionellem Anspruch und klaren Prinzipien gelungen – das war sehr hilfreich für mich.


... Max Ritter, Absolvent des Master-Studiengangs "Embedded Systems" , aktuell IT Freelancer

Sie arbeiten heute als IT Freelancer. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.
Nach meinen Studienabschluss 2017 ging es für mich zurück in meine Heimatregion, nach München. Hier habe ich begonnen, in mehreren Start-ups in jeweils unterschiedlichen Positionen zu arbeiten; als Lead-Developer war ich für das Entwickeln zahlreicher digitaler Produkte verantwortlich, und habe teilweise Teams verschiedener Größen geführt. Schließlich habe ich dann selbst gegründet: die ParkDepot GmbH, die schnell auf über 60 MitarbeiterInnen wachsen konnte. Das Geschäftsmodell ist es, Parkplätze in Deutschland und ganz Europa zu digitalisieren, hauptsächlich Parkplätze von großen Supermarktketten, mit dem Ziel der optimalen Nutzung, unter anderem durch das Teilen freier Kapazitäten über Smart-City-Apps.
Anschließend war ich ein Jahr als IT Consultant eines schwedischen IT Unternehmens beschäftigt. Weil ich für mich bemerkt habe: Die Softwareentwicklung ist das, was mir Spaß macht und wo ich den größten Wert generieren kann und je weiter ich in meiner Rolle als CTO davon wegkam, desto weniger hat es mir Spaß gemacht. Als IT Consultant war ich für Kunden in ganz Europa im Bereich Digitalisierung bzw. digitale Produktentwicklung tätig.
Aktuell arbeite ich als selbständiger zertifizierter IT Freelancer; ich unterstütze Kunden verschiedener Branchen in den Bereichen Software Development, Cloud Architecture und DevOps Engineering.
Nebenher war und bin ich immer wieder an verschiedensten unabhängigen Projekten beteiligt, zum Beispiel habe ich eine Plattform für Corona-Impftermine gebaut, die automatisch verfügbare Impftermine identifiziert und verschickt. 

 

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?
Die typische Woche gibt es nicht wirklich. Ich habe jeden Tag unterschiedliche Aufgaben, ich bin ein kreativer Mensch und freue mich, wenn Alltag und Gleichförmigkeit nicht die Überhand bekommen.
 

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?
Ich fand die Hochschule immer super, weil man eine tolle und enge Vernetzung innerhalb kleiner Studierendengruppen und mit den ProfessorInnen hatte. Im Master sind nur Leute, die das Studium ernst nehmen und wissen, was sie wollen. Die Vorauswahl für unseren Masterstudiengang war sehr streng, so dass man auf hohem Niveau zusammen arbeiten und dank der vielen Kontakte in die Industrie und des Anwendungsbezugs der Pforzheimer Lehre Hands-On-Projekte realisieren konnte.
 

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?
Solange man jung ist, sollte man alles ausprobieren, sich auch mal was trauen, etwas wagen. Realisieren Sie eine vermeintlich aussichtlose Geschäftsidee. Gerade mit digitalen Produkten braucht man hier ja kein riesiges Startkapital. Die fest angestellten Jobs kann man auch später noch machen. Während meiner Zeit als Chef, in der ich selbst einstellen durfte, habe ich außerdem realisiert: Auch ein etwas krummerer Lebenslauf ist gut, die Leute sollten links und rechts etwas mitnehmen, das formt den Charakter. Ebenso wichtig wie fachliche Kompetenz finde ich nämlich das persönliche Profil. Ist die Person ein Teamplayer oder nicht?
Scheuen Sie sich nicht vor Risiken
auch wenn Sie einmal scheitern, hat das etwas Gutes: Man braucht auch Rückschläge, um über sich hinaus zu wachsen.
 

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:
Die ProfessorInnen haben sich sehr um Feedback bemüht, waren stets am Austausch interessiert, um das Studienprogramm iterativ anzupassen. Auch organisatorisch und strukturell war die Hochschule Pforzheim extrem gut aufgestellt.


... Timo Kärcher, Absolvent des Bachelor-Studiengangs "Maschinenbau/Produktentwicklung" , aktuell bei Rheinmetall Electronics GmbH

Sie arbeiten heute bei Rheinmetall Electronics GmbH Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.
Nach meinen Bachelorstudium im Bereich Maschinenbau Produktentwicklung habe ich mein gewonnenes Interesse in der Produktzuverlässigkeit an der Universität Stuttgart weiterverfolgt. Durch die bereits während des Bachelorstudiums geknüpften Kontakte zur Robert Bosch GmbH konnte ich meine abverlangten Studienarbeiten praxisnah meistern und meine Kenntnisse in der Produktzuverlässigkeit vertiefen. Zudem hat mir die industrielle Zusammenarbeit gezeigt, dass dieses Fachgebiet der richtige Weg für mich ist und ich darin weitere spannende Projekte begleiten möchte, was ich nun in meiner Tätigkeit als Safety Analyst auch darf.

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?
Als Safety Analyst beschäftige ich mich mit Gefahren und Risiken, die während der Benutzung von Produkten auftreten können. Diese gilt es im Team so gut es geht abzuschätzen und auf ein vertretbares Maß zu reduzieren. Dafür stehen unterschiedliche Mittel, wie eine Designanpassung oder auch das Umsetzen von sicherheitsrelevanten Funktionen, zur Verfügung. Um die bestmögliche Vermeidungsmaßnahme zu erarbeiten stehe ich im ständigen Austausch mit der Technik und der Erprobung.

Aufgrund der großen Produktvielfalt und den unterschiedlichen Kundenwünschen ist jedes Projekt einzigartig und stellt die Sicherstellung der Produktsicherheit vor neuen Herausforderungen. Gerade bei internationalen Kunden müssen die dort geltenden Sicherheitsstandards berücksichtigt werden.

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?
Ich habe an der Hochschule Pforzheim die Fähigkeit, komplexe technische Sachverhalte verstehen und analysieren zu können, erlangt. Zu dem bin ich froh auf meine im Maschinenbaustudium erworbenen Kenntnisse aus der Elektrotechnik und Mechatronik zurückgreifen zu können. Auch die gewonnen Erfahrungen aus den vielzähligen Projektarbeiten, gerade der Umgang mit zum Teil unterschiedlichen Charakteren innerhalb des Teams, ist eine Bereicherung für das Berufsleben.

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?
Es ist nahezu normal, wenn man nach seinem Bachelorstudium noch nicht 100%ig weiß, in welcher Tätigkeit man seine berufliche Laufbahn beginnen möchte. Hilfreich ist es bereits während des Studiums priorisierte Tätigkeiten als Werkstudent praxisnah zu erleben oder im Praktikum auszuprobieren. Generell gilt, sich nicht abschrecken zu lassen, falls nur 50% des geforderten Stellenprofils mit dem des eigenen Lebenslaufs übereinstimmt. Am Ende zählt das Interesse sowie Begeisterungsfähigkeit für die Tätigkeit und den Mut auch mal über den Tellerrand zu schauen und was Neues auszuprobieren.

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:
Für die lockere Atmosphäre während den Vorlesungen und den direkten Kontakt zu den Studenten. Für die Unterstützung bei der Suche nach praxisnahen Abschlussarbeiten, wodurch erste wichtige Kontakte für die zukünftige Karriere geknüpft werden konnten. Sowie die interessant gestaltenden Vorlesungen und Projekten mit zum Teil aktuellen Beispielen aus der Industrie.


... Denis Treiber, Absolvent der Studiengänge Bachelor Wirtschaftsingenieurwesen/General Management und Master Business Administration and Engineering, aktuell bei Berthold Technologies als Produktions- und Logistikleiter.

Sie arbeiten heute bei Berthold Technologies als Produktions- und Logistikleiter. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.

Mit dem Unternehmen Berthold Technologies bin ich schon viele Jahre verbunden. Ich absolvierte dort im Jahre 2002 eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Nach erfolgreicher Ausbildung und nach einigen Jahren Berufserfahrung entschied ich mich für ein Studium an der Hochschule Pforzheim. Dort habe ich zunächst im Bachelor-Studiengang „Wirtschaftsingenieurwesen (General Management)“ und anschließend im Master-Studiengang „Business Administration and Engineering“ studiert. Im Rahmen meines Studiums habe ich Praktika bei unterschiedlichen Unternehmen aus verschiedenen Branchen gemacht. Dabei habe ich festgestellt, dass es mir in mittelständischen Unternehmen am besten gefallen hat. Und da ich stark mit Berthold Technologies verwurzelt bin, habe ich nach dem Studium eine Initiativbewerbung dorthin gesendet. Und wie es der Zufall wollte, war gerade eine Stelle als Produktionsingenieur vakant, die ich auch erhalten habe. Nach drei Jahren bekam ich die Möglichkeit, die Nachfolge meines Vorgesetzten anzutreten. Seit 2020 bin ich als Produktions- und Logistikleiter nun auch Mitglied der Geschäftsleitung.

 

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?

Die typische Arbeitswoche gibt es nicht, da keine Woche der Vorherigen gleicht. Neben operativen Themen aus technischen und betriebswirtschaftlichen Bereichen spielen natürlich auch strategische Fragestellungen eine wesentliche Rolle in meinem Arbeitsalltag. Auch bin ich in verschiedene Projekte integriert, die beispielsweise in den Bereichen des Lean Managements, der Digitalisierung oder der Unternehmensorganisation angesiedelt sind.

 

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?

Als Student muss man sich permanent an neue Situationen anpassen. Dies führt zu einer gewissen Problemlösungskompetenz, die für das spätere Berufsleben elementar ist. Auch konnte ich wertvolle Erfahrungen in der Projektbearbeitung mit interdisziplinären und internationalen Teams sammeln. Die technischen und betriebswirtschaftlichen Grundlagen, die von den Professor:innen mit hohem Praxisbezug vermittelt wurden, bilden bis heute eine solide Grundlage für meinen beruflichen Alltag.

 

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?

Nutzen Sie die Zeit als Student:in und sammeln Sie Erfahrungen in der Praxis. Dies kann beispielsweise durch werkstudentische Tätigkeiten, Praktika oder Abschlussarbeiten geschehen. So finden Sie am besten heraus, was zu Ihnen passt. Neben den klassischen Großkonzernen bietet auch der Mittelstand gute Chancen und spannende Tätigkeitsbereiche für den Berufseinstieg.

 

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:

Das familiäre Umfeld während meiner gesamten Studienzeit hat mich früher begeistert und begeistert mich noch heute. Ich hatte in Pforzheim eine sehr schöne Zeit, habe viel mitgenommen und komme auch heute noch sehr gerne zurück an die Hochschule. Vielen Dank für die tolle Zeit!


... Wolfram von Schoen, Absolvent des Diplomstudiengangs "Maschinenbau" , aktuell bei Westfalia Technologies, Inc.

Sie arbeiten heute bei Westfalia Technologies, Inc. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.
Mein Bildungsweg war eher kurvenreich, um ehrlich zu sein. Im Gymnasium war ich nicht dafür bekannt, der Fleißigste zu sein. Wahnwitzigerweise entschied ich mich damals auch noch für Mathe und Physik als Leistungskurse. Ich war vielleicht nicht auf die Schule konzentriert, hatte aber stets eine Liebe zur Technik und Wissenschaft, und wusste früh, dass ich Ingenieur werden wollte. Ich versuchte zunächst mein Glück an der Uni Stuttgart, aber dort war es mir zu akademisch – ich wollte mein Wissen anwenden und konnte es nicht. Dennoch bin ich froh über die Zeit dort, da ich strenges wissenschaftliches Arbeiten und viele Grundlagen erlernen durfte.

Dank reger Unterstützung der Professoren und Administration des Fachbereiches Technik war es mir dann möglich, quer in den bereits laufenden Lehrbetrieb des allerersten Studienjahrganges Maschinenbau einzusteigen.

Parallel zum Studium hatte ich damals einen Mentor, der mir von Anfang an Konstruktionsaufträge als Freiberufler zuspielte. Diese erlaubten mir, das Gelernte mit Praxiswissen zu ergänzen und in der Realität einzuordnen. Zusammen mit den an der HS Pforzheim erforderlichen Praxissemestern und Laboren fühlte ich mich dadurch sehr gut auf meinen Berufsweg vorbereitet.

Durch ein Praktikum bei der Fraunhofer Gesellschaft und eine Ausgründung in ein Start-Up driftete ich zunächst für einige Jahre in die Software- und Prozessberatung, wollte dann aber in der Industrie mein Fach- und Praxiswissen weiter vertiefen. Während meiner Diplomarbeit im Winter 2000/2001, die ich unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Roland Scherr bei einem Druckmaschinenhersteller in York, Pennsylvania erstellte, lernte ich meine zukünftige Frau kennen, und der Weg führte uns 2004 dann dauerhaft in die USA.

Bis 2012 arbeitete ich bei Westfalia Technologies, später bei Komax Solar, und habe dort jeweils den Servicebereich aufgebaut – bei Komax Solar sogar weltweit bis nach Asien.  Bei Komax durfte ich auch die Produktion vom klassischem Push-Prinzip auf die modernen Pull-Strategien des Lean Manufacturing umstellen.

Von 2012 bis 2014 arbeitete ich als Consulting Manager für einen ERP-Anbieter in der Schweiz, da wir unseren Kindern etwas mehr europäische Denke aufprägen wollten. Während dieser Zeit hielt ich nebenher am Master-Studiengang der HS Geislingen Vorlesungen zu Innovativen Produktionssystemen. Anschließend arbeitete ich als Geschäftsführer USA jenes ERP-Anbieters in der Gegend von Boston.

2017 holte mich der Eigentümer von Westfalia Technologies wieder ins schnell wachsende Unternehmen zurück, wo ich nun als Vice President den Bereich Installation, Inbetriebnahme und Kundendienst leite und in die nächste Ausbaustufe führe.

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?
Vor Corona arbeitete ich entweder vom Home Office in New Hampshire aus, oder war vor Ort bei meinem Team in Pennsylvania oder anderen Service-Niederlassungen, sowie auf Projektbaustellen und bei Kundenanlagen unterwegs. Aktuell sitze ich wie so viele Menschen die meiste Zeit in Online- oder Telefonkonferenzen. Meine Zeit verbringe ich vor allem mit Kommunikation – mit meinem Team, mit Kunden, mit Lieferanten und Auftragnehmern, und vor allem auch mit dem Management anderer Abteilungen im Unternehmen. Ständige Abstimmung, Informationen geben und einholen, Abgrenzungen zwischen den Teams usw. sind der Schlüssel zum Erfolg in unserem Markt.

Industrieservice hat unfairerweise einen etwas staubigen Ruf, viele verbinden damit den überteuerten Monteur im Blaumann. Tatsächlich ist es eines der spannendsten Aufgabenfelder in einem Unternehmen. In keinem anderen Team vereinen sich Neukundenvertrieb, Bestandskundenvertrieb, Konzeptentwicklung, Änderungskonstruktion, Steuerungs- und Softwareprogrammierung, Projektmanagement, Field Service, Ersatzteilwesen und Lifecycle Management der Kundensysteme. Die Lernkurve endet nie, kein Tag ähnelt dem nächsten. Man muss extrem flexibel sein, aufgeschlossen zu neuen Herausforderungen, Ruhe bewahren, auch wenn es mal an allen Ecken raucht. Langweilig ist es nie, als Belohnung erhält man eine Kameradschaft im Team, die ihresgleichen sucht.

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?
Ich bin sehr froh über die sehr herausfordernden Zeiten im Studium, als man sich einfach durchkämpfen musste. Sie zeigten einem, was man aushalten und erreichen kann, wenn man eben dranbleibt. Auch der Praxisbezug an der Hochschule Pforzheim ist extrem wertvoll. Nicht zuletzt gab es dort auch wertvolle Hilfe, wie man eigentlich studiert, wie man akademisch arbeitet und Ergebnisse erzielt, und sogar wie man eine Prüfung strategisch vorbereitet und bestreitet. Wenige Lehrbetriebe zeigen einem das Handwerkszeug des erfolgreichen Lernens auf.

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?
Vergessen Sie nicht, wo Sie angefangen haben, wenn Sie über die Zeit wachsen. Wertschöpfung erfolgt nicht im Management, sondern bei jenen, die die Schrauben drehen. Bleiben Sie mit diesen Menschen, deren Arbeit und Umgebung vertraut, so dass Sie immer wissen ob Ihre Entscheidungen nur auf dem Papier oder auch in der Realität Erfolg kreieren, und Sie immer in der Lage sind, Ihr Team auf der operativen Ebene zu unterstützen und entlasten.

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:
Die Menschlichkeit der Hochschule blieb mir immer in Erinnerung. Man war nie nur eine Matrikulationsnummer, sondern wurde mit Namen angesprochen, und mit seinem Charakter und seinen Stärken und Schwächen angenommen. Ich wünsche und denke, dass die Hochschule sich dies bewahrt hat. Danke an alle, die mich für meinen Werdegang vorbereitet haben!


Max Kunzmann, Absolvent des Studiengangs Bachelor Wirtschaftsingenieurwesen/ General Management

... Max Kunzmann, Absolvent des Studiengangs Bachelor Wirtschaftsingenieurwesen/ General Management, aktuell bei DB Systel GmbH als Contract- und Provider Manager

Sie arbeiten heute bei der DB Systel GmbH als Contract- und Provider Manager.
Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.

Bereits neben meinem Studium engagierte ich mich ehrenamtlich

  • im Vorstand der Sportjugend Hessen, die alle sportlichen Interessen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Hessen bündelt.
  • im Hessischen Behinderten- und Rehabilitationssportverband als Landesjugendwart und Fachwart für die Sportart Para-Judo. Dort leitete ich zum einen den Jugendausschuss und baute zum anderen ein Landesleistungszentrum im Para-Judo am Standort Marburg auf.

Weil ich dieses Engagement gerne fortsetzen wollte, war für mich klar, dass ich meinen beruflichen Schwerpunkt - sofern möglich - nach Frankfurt am Main verlegen wollte. Mit den Studien-Schwerpunkten Controlling und Informationstechnik war für mich auch klar, dass ich am liebsten in einer Schnittstellenfunktion agieren möchte. Erste Erfahrungen im Berufsleben hatte ich schon im Praxissemester gesammelt, das ich bei der Deutschen Lufthansa AG im touristischen Vertrieb absolvierte.

Durch meine angeborene Sehbeeinträchtigung (gesetzlich blind) hatte ich den Wunsch, anstelle eines Dienstwagens eine Bahncard 100 als Gehaltsbestandteil zu bekommen. Was lag da näher, als mich im Karriereportal der Deutschen Bahn AG nach einer Stelle umzusehen? Nach verschiedenen Bewerbungen kam ein Kontakt zur DB Systel GmbH zustande und meine Initiativbewerbung hatte Erfolg. Ich führte dort zwei Bewerbungsgespräche, woraufhin eine neue Stelle für mich geschaffen wurde: Ich wurde als Segment Manager für Videoconferencing-Systeme angestellt und legte im Jahr 2016 mit der Arbeit los. Seitdem entwickele ich meine Kompetenzen stetig weiter und übernehme Schritt für Schritt Verantwortung.

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?
Corona hin oder her, ich konnte schon von Beginn an absolut flexibel, d.h. zeit- und ortsunabhängig arbeiten. Mein Arbeitsalltag ist gespickt mit verschiedenen Herausforderungen. Meine Aufgaben umfassen die Qualitätssicherung, die Überprüfung von Service-Level-Agreements (SLA), Kontinuierliche Verbesserungsprozesse (KVP) und Vertragsverhandlungen bis hin zu „daily“ Meetings.
Aktuell studiere ich berufsbegleitend im Master „Business Laws“ an der Hochschule Mainz, woraus aus meiner eigentlichen 5-Tage-Woche eine momentane 6-Tage-Woche geworden ist!

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?
Das Vertrauen darauf, auch unter Zeitdruck und viel Stress ein sehr gutes Ergebnis abliefern zu können. Verschiedene Perspektiven einzunehmen und so alle Facetten einer Herausforderung zu beleuchten. Außerdem ein breites Wissen in Themen wie Nachhaltigkeit, Logistik und Controlling bis hin zu Kenntnissen über Abläufe in der Produktion und Informationstechnologie.

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?
Immer Step by Step planen. Ich bin übrigens stets gut damit gefahren, authentisch aufzutreten und mit viel Begeisterung an die Dinge heranzugehen. Schafft (und pflegt!) ein Netzwerk, und zwar über Eure Branche und Euer Unternehmen hinaus und blickt über den Tellerrand!

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:
Ich schätze den familiären Umgang miteinander. Toll ist auch die Einbindung und das Möglichmachen von Studienabschlüssen für Studierende mit Behinderung. Es wird ein jeder so „genommen“, wie er ist.


Katrin Bott, Absolventin des Bachelorstudiengangs "Medizintechnik" und des Masterstudiengangs "Mechatronische Systementwicklung"

... Katrin Bott, Absolventin des Bachelorstudiengangs "Medizintechnik" und des Masterstudiengangs "Mechatronische Systementwicklung", aktuell bei Arvato Financial Solutions

Sie arbeiten heute bei Arvato Financial Solutions. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie Ihren Weg.
Vor meiner Masterarbeit habe ich viele unterschiedliche Bereiche und Branchen kennen lernen dürfen. Da mir das Arbeiten überall viel Spaß gemacht hatte, konnte ich nie richtig definieren, wohin meine Reise gehen wird. Sicher war ich mir, dass mein Traumjob viele technische, lösungsorientierte und menschliche Aspekte haben muss. Diese Prämissen habe ich während meines Studiums als essentiell für mich festgelegt. Durch meine Abschlussarbeit bei der Daimler AG habe ich dann meine ersten Erfahrungen im Bereich Business Intelligence sammeln können. Die Schnittstelle zwischen IT, Analyse, Kundenkontakt und Kollegenaustausch hat mich absolut gecatcht. Nach zahlreichen Bewerbungsgesprächen, hat mich das Erstgespräch mit Arvato Financial Solutions direkt überzeugt. Nicht nur die Menschlichkeit, die es leicht gemacht hat, sich im Team wohl zu fühlen, sondern auch der fachliche Schwerpunkt und die Karrierechancen haben mir sehr zugesagt. 
Mein Einstieg in den Beruf war Corona-bedingt doch etwas anders als erwartet. Ich habe zum März 2020 den Start in die Arbeitswelt angetreten. Vom Nicht-Corona-Arbeitsalltag habe ich nur sehr wenig mitbekommen, da ich seit meiner dritten Arbeitswoche von zuhause aus arbeite. Das hat den Einstieg überraschenderweise nicht erschwert, aber wesentlich verändert. Seither arbeite ich vom Home Office aus, was mir natürlich viele Freiheiten ermöglicht, nicht nur die tägliche Zeitersparnis von mindestens zwei Stunden Fahrzeit. Ich bin einfach super froh mit meinem Job, mit den Aufgaben, Kollegen und mit dem Privileg, trotz Krise arbeiten zu können. 

 

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?
Meine Arbeitswoche kann zwei unterschiedliche Abläufe haben, davon abhängig, ob ich ein Projekt bearbeite oder ob ich im Tagesgeschäft bin.
In meine typische Arbeitswoche, wenn ich nicht im Projektgeschäft bin, starte ich am Montag spätestens um 8.00 Uhr. Montagmorgens „räume“ ich meistens das auf, was von der Vorwoche liegen geblieben ist oder zurück gekommen ist. Da meine Aufgaben für den Fachbereich erledigt werden, ist die Lösung ein Entstehungsprozess komplexer Datenbankabfragen in Kombination mit Rücksprachen. Montags um 11.00 Uhr wird in der Team-Routine besprochen, welche Themen für die aktuelle Woche anstehen und wer die Verantwortung entsprechend trägt. Dieser Termin wird am Dienstag und Freitag wiederholt. Montags werden die Aufgaben für die Woche verteilt, dienstags und freitags werden eventuelle Showstopper besprochen. Montag bis Freitag werden Lösungen erarbeitet. Durch meine Aufgaben habe ich tägliche Telefonate und Termine mit unterschiedliche Abteilungen und Fachbereichen innerhalb der gesamten Firma. 
Die Projekte werden in unserem Bereich in Sprints vorangetrieben. Ein Sprint dauert zwei Wochen lang. Innerhalb dieses Sprints wird kein Tagesgeschäft erledigt. Die Sprints bestehen aus den unterschiedlichsten Kollegen aus dem Bereich Data Science. Alle habe ihr eigenes, definiertes Ziel für das Sprintende. Hier werden Status und Showstopper in täglichen Terminen besprochen. 

 

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?
Aus dem Bachelorstudium bleibt mir in Erinnerung: viel Freizeit, tolle Menschen, legendäre Partys und eine solide technische Basis. Sehr geprägt hat mich definitiv meine Bachelorarbeit, die ich in Kooperation der Hochschule Pforzheim und dem Deutschen Roten Kreuz e.V. geschrieben habe. Hierbei sind im Nachgang auch die Termine abseits der eigentlich Arbeit zu nennen, wie bspw. die Pressetermine und Publikation meiner Arbeit nach außen.
Mein Masterstudium hat mich persönlich mehr geprägt, als fachlich. Ich habe viele unglaublich tolle Erfahrungen sammeln können und dürfen. Im Rahmen einer Kooperation habe ich den Informatikunterricht an einem Pforzheimer Gymnasium unterstützt. Im April 2018 war ich beim Girls' Day im Bundeskanzleramt und hatte die Möglichkeit, die Bundeskanzlerin zu treffen. Außerdem habe ich mit meiner Forschungsgruppe den „Research Excellence Award“ für unser Forschungsprojekt gewonnen - um hier nur einige Dinge aufzuzählen. Ich habe aber nicht nur persönlich profitiert. Innerhalb dieser kurzen Zeit konnte ich meine Zukunftsprämissen festlegen. Mir wurde durch die persönliche und fachliche Unterstützung die Richtung, in die ich mich zukünftig entwickeln möchte, sehr deutlich. 

 

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?
Nehmt das Leben nicht so ernst. Es kommt immer anders, als man denkt. Habt Spaß während des Semesters, lasst keine Party aus, lernt für die Prüfungen, macht alle Übungen und seid in den Vorlesungen 3 Wochen vor den Prüfungen anwesend. Es gibt aber auch so viele coole Dinge abseits der Vorlesungen, die man in Pforzheim und an der Hochschule machen kann. 
 

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:
Ich bin sehr dankbar für die unglaublich menschlichen Begegnungen, die individuelle Förderung und das Vertrauen in mich und meine Kompetenzen. Das alles hat mich menschlich und fachlich enorm geprägt. Meine Entscheidung in Pforzheim zu studieren und für den Master auch zu bleiben, habe ich keine Sekunde bereut.


... Roxane Dinkelbach, Absolventin des Studiengangs Bachelor Maschinenbau/Produktentwicklung und Master Mechatronische Systementwicklung

Sie arbeiten heute bei Herrmann Ultraschall in Karlsbad. Vom Studium in den Beruf,
beschreiben Sie uns Ihren Weg.

Nach meinem Bachelorabschluss in Maschinenbau/Produktentwicklung erhielt ich die Möglichkeit weiter an der Hochschule Pforzheim zu studieren und habe mich dabei für den Masterstudiengang Mechatronische Systementwicklung begeistert. Während meines Studiums hatte ich bereits einige Möglichkeiten bekommen, Unternehmen in verschiedenen Branchen und Größen kennenzulernen.
Auf Grund dieser Erfahrungen wollte ich gerne meinen Berufseinstieg bei einem
Familienunternehmen mit etwa 500 Mitarbeitern beginnen. Auf Herrmann Ultraschall wurde
ich durch eine persönliche Empfehlung aufmerksam


Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?
Ich arbeite als Konstrukteurin. In dieser Aufgabe verhelfe ich, sogenannten Sonotroden zu
optimalen Schwingeigenschaften, sodass eine Schweißung von Thermoplasten möglich wird.
Neben der reinen Konstruktion muss ich die Eigenschaften der Sonotrode auch mit Hilfe von
FEM-Analysen beurteilen.
Es macht mir unglaublich viel Spaß im Team am optimalen Ergebnis für den Kunden zu
arbeiten, dabei ist jeder Auftrag und damit jede dazugehörige Anwendung einzigartig.
Auf den ersten Blick ähneln sich die Sonotroden, doch wenn es darum geht für den Kunden
die beste Lösung zu finden, ist es immer wieder eine neue Herausforderung.
Mit einer methodischen Herangehensweise wird hier die Konstruktion solange optimiert, im
Rahmen der Kundenanforderungen, bis das bestmögliche Ergebnis erzielt wird.
Tatsächlich wird einem durch die unendlich große Vielzahl an Anwendungsmöglichkeiten von
Ultraschall und den möglichen Optimierungen des Schwingverhaltens nie langweilig.
In Kombination mit einer aufgeschlossenen Arbeitsumgebung ist der Arbeitstag damit sehr
kurzweilig und bereitet mir viel Freude.


Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?
Auf meiner jetzigen Position ist es natürlich sehr vorteilhaft auf so viel Fachwissen bezüglich
der Konstruktion, Fertigungstechnik und Werkstofftechnik zurückgreifen zu können. Was
daneben aber vor allem sehr hilfreich ist, ist die methodische Herangehensweise an
Konstruktionen oder Projekte, welche man an der Hochschule Pforzheim gelehrt bekommt.
Diese strukturierte Denkweise hilft mir im täglichen Konstruieren.
Daneben waren all die vielen Projektarbeiten sehr hilfreich, zu lernen, wie es ist in einem
Team zu arbeiten bezüglich der Aufgabenverteilung, Lösungen für mögliche Streitpunkte zu
finden und als Team zum Ziel zu kommen.


Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?
Schränken Sie sich zu Anfang Ihres Berufslebens nicht so sehr ein, bezüglich möglicher
Arbeitstätigkeiten. Seien Sie offen, auch für Bereiche, in denen Sie „niemals“ arbeiten wollen.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man trotz vieler Praktika etc. oft ein
unzureichendes Bild von der jeweiligen Tätigkeit erhält und sich viel zu früh bereits auf eine
bestimmte Branche, Firma oder eben Tätigkeit fokussiert. Im Laufe der Zeit kann und muss
man natürlich herausfinden, wo die eigenen Stärken und Schwächen liegen. Für den Anfang
rate ich aber jedem nichts kategorisch abzulehnen.


Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:
Liebe Fakultät für Technik, ich bin ein großer Fan von Dir! Bei Dir arbeiten so viele tolle
Mitarbeiter, die täglich den Studenten mit Rat, Tat und viel Wissen beiseite stehen. Ihr
arbeitet hart daran, den Campus noch viel besser zu machen, den Studenten Möglichkeiten
zu interdisziplinären Arbeiten zu geben und bindet engagierte Studenten mit ein!
Macht weiter so!


... Marin Ivankovic, Absolvent des Studiengangs Bachelor Wirtschaftsingenieurwesen/International Management

Sie haben mit einem Kompagnon die GOCOMO GmbH in Berlin gegründet, eine Tech-Firma für Influencer-Marketing. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.
Mein Weg begann vor genau 10 Jahren an der Hochschule Pforzheim. Während meiner Studienzeit hatte ich begonnen, bei der Daimler AG als Praktikant und Werkstudent zu arbeiten. Von meinen insgesamt vier Stationen (zwei Jahre) bei Daimler, hatte ich das Glück, zwei davon im Ausland (China und Indien) zu verbringen - eine sehr prägende Zeit. Ich habe wahnsinnig viel Praxiserfahrung gesammelt und tolle Leute kennengelernt. Nichtsdestotrotz war mein allergrößtes Learning, dass ich mir nicht vorstellen kann, bei einem solch großen Konzern mit sehr starren Hierarchien, festgefahrenen Prozessen und, meiner Meinung nach eingeschränkten Möglichkeiten der Gestaltung, zu arbeiten. Somit entschied ich mich, die Firma zu verlassen und einen Master in Schweden zu machen. Nachdem der Master abgeschlossen war und es an der Zeit war, wieder zurück nach Deutschland zu kommen, kam für mich nur Berlin in Frage. Warum? Weil mir zu diesem Zeitpunkt schon klar war, dass ich irgendwann etwas Eigenes gründen möchte und Berlin dafür genau das richtige Pflaster war. Jedoch war der richtige Zeitpunkt noch nicht gekommen. Über mein Netzwerk wurde ich dem Gründer der Social Chain Group (damals Glow Media Group) vorgestellt und bin dort als einer der ersten Mitarbeiter im Business Development eingestiegen. Die Zeit bei der Social Chain Group war definitiv wegweisend, da ich zum einen sehr schnell sehr viel Verantwortung bekam (Betreuung der ‘Höhle der Löwen’-Startups, Aufbau einer Tech-Firma in Indien und Aufbau der USA-Headquarters in NYC).Und zum anderen, weil ich sehr eng mit dem Gründer zusammengearbeitet habe, somit direkten Einblick in seinen Alltag erhielt und viel lernen konnte (durchaus auch, wie Dinge nicht gemacht werden sollten). Während meiner Zeit bei der Social Chain Group baute sich immer weiter das Bedürfnis auf, endlich etwas Eigenes zu starten, was dazu führte, dass ich sowohl vor als auch nach der Arbeit, an einem kleinen E-Commerce Shop und in einer Social Media Firma in Kroatien arbeitete. Beides lief gut an, und ich machte auch schon die ersten Sales, bis im Oktober 2019 Sascha (mein jetziger Co-Founder) bei der Social Chain Group anfing. Wir hatten von Anfang an ein sehr gutes Verhältnis und sind sehr schnell auf den Trichter gekommen, dass wir doch potentiell etwas zusammen starten sollten. Wir steckten die Köpfe zusammen, fingen an, gemeinsam vor und nach der Arbeit an der Idee zu arbeiten, und 2,5 Monate später kündigten wir unsere Jobs und stürzten uns in ein großes Abenteuer - COMO. Drei Jahre später sitzen wir mit 35 Mitarbeitern in Berlin und haben das Privileg, mit den größten Brands der Welt zusammenzuarbeiten - das macht mich sehr stolz.

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?
Diese Frage kann ich leider nicht direkt beantworten, da jede Woche und sogar jeder Tag so anders sind, dass man sie nicht miteinander vergleichen kann, geschweige denn eine “typische Arbeitswoche” definieren kann. Aber genau das macht es so interessant. Eine Konstante, die ich jedoch nennen kann, ist, dass viele Momente Situationen der Inkompetenz mit sich bringen. Jetzt werden die meisten denken: “das ist aber kein gutes Gefühl?!”, und das ist auch ok so, da “Inkompetenz” in unserem Vokabular eher negativ behaftet ist. Wir bei COMO sehen Inkompetenz aber als etwas Positives. Wenn ich Inkompetenz erlebe, dann heißt das, dass ich dazulernen muss, um dieser Inkompetenz entgegenzuwirken und eine Kompetenz daraus zu machen. Das wiederum bedeutet, dass ich mich als Person/Gründer/Geschäftsführer konstant weiterentwickeln muss und es somit nie Stillstand geben kann. Wenn man das Ganze von der anderen Seite betrachtet: Wenn ich kein Erlebnis der Inkompetenz mehr habe, tritt eine Routine ein, welche auf kurz oder lang zu Langeweile führt. Aus diesem Grund bin ich froh, dass wir stetig neuen Herausforderungen begegnen und der Alltag bei COMO uns alle auf Trab hält.

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?
Das erste, woran ich bei dieser Frage denken muss, ist ‘Netzwerk’. Ich habe 2014 meinen Abschluss an der HS Pforzheim gemacht und habe immer noch täglich Kontakt mit meinen Freunden, die ich während des Studiums kennengelernt habe. Das Coole an der Sache ist, dass wir nicht nur privat miteinander befreundet sind, sondern teilweise sogar auf einer professionellen Ebene zusammenarbeiten. Zum Beispiel ist einer meiner besten Freunde E-Commerce Manager eines Konzerns und hat vor kurzem meine Firma COMO beauftragt, das Influencer-Marketing voranzutreiben. Das sind die Dinge, die wirklich zählen. Natürlich habe ich durch die Vorlesungen und Labore einiges an Erfahrung und Kompetenzen mitgenommen. Aber wenn wir ehrlich sind, ist davon nach 10 Jahren nicht mehr so viel abrufbar. Was jedoch bleibt, sind die Freundschaften und das Netzwerk (wenn man es pflegt), welches man sich in diesen Jahren aufgebaut hat und das sehr nützlich sein kann, egal welchen Karriereweg man einschlägt.

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?
Seid offen, neue Wege zu gehen und nutzt die Zeit während des Studiums, euch so viel und so breit wie möglich auszuprobieren. Als ich an der HS Pforzheim war, wurde überwiegend von der Karriere im Konzern gesprochen. Somit war es auch das Nonplusultra, in einem großen Konzern zu arbeiten und die Hierarchieleiter so hoch wie nur möglich zu klettern. Versteht mich nicht falsch - das ist auch eine mega-coole Karriere, und ich habe den allergrößten Respekt davor. Trotzdem finde ich, dass alternative Wege leider viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommen und somit keiner wirklich daran denkt, sich für ein Praktikum in einem Startup zu bewerben oder nach einem Direkteinstieg in einem jungen Unternehmen zu suchen. Deshalb appelliere ich an euch, auch mal nach links und nach rechts zu schauen und vielleicht sogar einen Weg einzuschlagen, der noch nicht geebnet ist.

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:
Liebe Fakultät für Technik, mein Lob geht ganz klar 'raus an die Professoren/innen, die es in der Regel geschafft haben, Vorlesungen sehr interessant und vor allem praxisnah zu gestalten. Die Praxisnähe und relevante Praxiserfahrung der Professoren/innen erlaubte es mir, theoretische Modelle leichter zu verstehen, da sie durch reale Beispiele viel greifbarer und anschaulicher vermittelt werden konnten. Vielen Dank dafür!


... Sven Wankmiller, Absovent des berufsbegleitenden Master-Studiengangs "Embedded Systems"

Sie arbeiten heute bei der Festo SE & Co. KG. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.
Der Übergang vom Studium in den Beruf war bei mir recht fließend. Ich habe nach dem Abitur ein duales Bachelorstudium bei Festo im Studiengang Elektrotechnik an der DHBW Stuttgart absolviert. Da Praxiseinsätze in verschiedenen Abteilungen Bestandteil des dualen Studiums sind, war es so möglich, schon während des Studiums Praxiserfahrung zu sammeln und ein passendes Tätigkeitsfeld für den anschließenden Berufsstart zu finden. Ich konnte in dieser Zeit meine Begeisterung für die Entwicklung hardwarenaher Software für eingebettete Systeme entdecken und habe nach dem Bachelorabschluss eine Stelle als Softwareentwickler für eingebettete Systeme bei Festo angetreten. Parallel wollte ich mich auch theoretisch weiter in diesem Gebiet vertiefen und habe deshalb zusätzlich ein berufsbegleitendes Masterstudium im Studiengang Embedded Systems an der Hochschule Pforzheim in Kooperation mit der Technischen Akademie Esslingen absolviert.

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?
Meine Tätigkeit besteht hauptsächlich aus der Konzipierung und Implementierung von Software für Produkte aus dem Bereich der elektrischen Automatisierung. Da ein solches Produkt ein komplexes Zusammenspiel von Mechanik, Elektronik und Software darstellt, ist neben dem Entwickeln von Code die Abstimmung mit Kollegen aus den einzelnen Fachbereichen ein wichtiger Teil meines Arbeitsalltags. Ab und zu sind auch Auszubildende sowie Studierende in Praxissemestern in der Abteilung, deren fachliche Betreuung dann ebenfalls Teil meiner Arbeitswoche ist.
Neben meiner Haupttätigkeit halte ich nebenberuflich eine Vorlesung zum Thema Echtzeitsysteme für duale Studenten an der DHBW Stuttgart. Diese Tätigkeit finde ich gerade deshalb faszinierend, weil ich mich hier bezüglich der theoretischen Grundlagen meiner Arbeit fit halte und weiterbilde.


Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?
Einen großen Teil des im Studium vermittelten Wissens kann ich bei meiner täglichen Arbeit anwenden. Aber auch Soft Skills konnten aus dem Studium mitgenommen werden. Hierzu zählen z. B. das schnelle Einarbeiten in neue Themengebiete sowie ein effizientes Zeitmanagement, wenn Projektdeadlines eingehalten werden müssen.

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?
Zunächst sollte man sich im Studium in einem Gebiet vertiefen, welches einem langfristig Freude bereitet. Das kann, gerade in den ersten Semestern, in denen es um Grundlagenvermittlung geht, noch recht schwer sein, wird jedoch mit zunehmenden Wahlmöglichkeiten in späteren Semestern sowie einem spezialisierenden Masterstudiengang zunehmend einfacher.
Generell ist wichtig: immer dranbleiben. Schwierigere Abschnitte des Studiums, in denen es vielleicht nicht so rund läuft, sind normal und diese hat wohl fast jeder mal erlebt. An diesen Abschnitten wächst man und startet danach in Abschnitten, die einem wieder eher liegen, umso besser durch.


Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:
Ich empfinde die allgemeine Hilfsbereitschaft an der Fakultät für Technik als sehr positiv. Als „externer“ Student im Teilzeitstudium bekommt man vom regulären Studienbetrieb während der Theoriesemester eher wenig mit, da die Vorlesungen hauptsächlich am Wochenende außer Haus stattfinden. Während der Bearbeitung meiner Masterarbeit war ich dann häufig im Mechatroniklabor und musste mich dort erst einmal mit den Gegebenheiten vertraut machen. Hierbei hatte ich natürlich häufiger Rückfragen, bei denen Professoren, wissenschaftliche Mitarbeiter sowie Kommilitonen stets hilfsbereit waren. Vielen Dank dafür!


... Volker Barenthin, Absovent des Bachelor-Studiengangs Maschinenbau / Produktentwicklung und des Masterstudiengangs Produktentwicklung, aktuell bei STRATEC SE.

Sie arbeiten heute als Spezialist für fluidische Systeme bei der STRATEC SE. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.
Für mich zeichnete sich schon während des Studiums ab, dass ich später im Bereich der Medizintechnik arbeiten möchte. Durch meine Berufsausbildung als Werkzeugmechaniker in einem benachbarten Betrieb wusste ich bereits von STRATEC und deren Produkten. Als dann im Jahr 2010 meine Bachelor-Thesis anstand, hatte ich tatsächlich die Möglichkeit diese bei STRATEC zu schreiben. Während meiner Arbeit dort bekam ich umfassende Einblicke in die Technologien und die Komplexität der Systeme. Zudem kam ich in dieser Zeit natürlich auch mit Kollegen und Mitarbeitern ins Gespräch. Die Summe aus einem sehr guten Kollegium und hochinteressanten, immer wieder neuen technischen Herausforderungen ließ mich über die Thesis hinaus bis heute bei STRATEC bleiben.

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?
Aufgrund meiner Position und meiner fachlichen Ausrichtung innerhalb der Entwicklung ist dies tatsächlich recht vielfältig. Im Rahmen meiner Tätigkeit trage ich die Verantwortung für die fluidischen Systeme in unseren Geräten. Da annähernd alle unsere Entwicklungen Gase und Flüssigkeiten prozessieren, gilt es für meine Kollegen und mich, in diesem Bereich annähernd in jedem Projekt vielfältige Aufgaben zu lösen.
Eine ‚typische‘ Arbeitswoche gibt es also in diesem Sinne nicht. Üblicherweise setzt sich die Woche aus klassischer Entwicklungstätigkeit in den Neuprojekten sowie der Unterstützung von Serienprojekten zusammen.
Wir unterstützen die Entwicklungsteams bereits ab der Angebotsphase mit unserer fachspezifischen Expertise. In der späteren Geräteentwicklung beteiligen wir uns vor allem mit der grundsätzlichen Auslegung des fluidischen Systems. Im Detail realisieren wir dann den Fluidtransfer in der Anlage und entwickeln hierzu auch die notwendigen Komponenten.
Zudem betreuen wir die Projektteams der in Serie befindlichen Systeme. Unsere Geräte werden über viele Jahre in einem hochregulierten Markt betrieben. Damit ergeben sich für uns automatisch sehr umfängliche Aufgaben, wenn z.B. kundenseitig oder durch Produktabkündigungen Änderungen notwendig werden.

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?
Sicherlich das grundsätzliche Hinterfragen, warum Dinge so sind wie sie sind. Tatsächlich trifft man im Berufsleben immer wieder auf klassische Aussagen wie „Haben wir schon immer so gemacht“. Wenngleich dieser Satz seine Berechtigung haben mag, darf man sich dennoch nicht grundsätzlich damit zufriedengeben. Dinge ändern sich über die Zeit, daher kann und darf nicht alles bedenkenlos übernommen und weiterverwendet werden. Unsere Pflicht als Entwickler ist es, innovativ zu sein, sonst kann sich ein Unternehmen nicht dauerhaft am Markt behaupten.
Während des Studiums haben sich in jedem Semester immer wieder Projektarbeiten ergeben. Waren diese zu Beginn vielleicht noch etwas unstrukturiert, so wurden diese im Laufe der Zeit immer feiner aufgelöst, Wichtiges von Unwichtigem getrennt und Informationen deutlich besser aufbereitet. Dies ist auch im Berufsleben eine sehr wichtige Eigenschaft. Zahlen, Daten, Fakten (Prof. Emmerich nannte dies stets „ZDF“) soweit zu selektieren und aufzubereiten, dass Entscheidungen klar getroffen und begründet werden können.
Neben diesen sehr grundsätzlichen Erfahrungen sind es vor allem die fachlichen Kompetenzen, welche sich für mich aus den klassischen Kernfächern wie Fluidmechanik, Thermodynamik, Technische Mechanik, Werkstoffkunde und Produktentwicklung ableiten.

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?
Grundsätzlich:

  • Leidenschaft für das, was man macht. Letztendlich ist es egal, mit welcher Qualifikation man welcher Arbeit nachgeht. Wichtig ist, dass man Spaß daran hat und einen Sinn darin sieht. Damit ergibt sich ein ‚Feuer‘, aus dem dann die Eigenmotivation und der Anspruch an die Qualität der eigenen Arbeit erwächst.
  • Neugier ist gerade aber nicht nur für Ingenieure wichtig. Um innovativ zu bleiben sollte man stets den Blick über den Tellerrand nicht verlieren. Die menschliche Neugier ist hierbei ein guter Antrieb. Allerdings muss man sie am Leben erhalten, sonst läuft man Gefahr in eine Berufsverdrossenheit abzurutschen und den Anschluß zu verlieren.
  • Geduld mag bei termingetriebener Arbeit nicht unbedingt naheliegen. Dennoch ist es eine überaus wichtige Tugend. „Wenn es schnell gehen soll, mach langsam“ – Die Gefahr für dramatische Fehler steigt, wenn man kopflos nach vorne rennt.

Zudem sollten die Studierenden auch mit sich selbst geduldig sein und nicht den Anspruch haben, binnen kürzester Zeit in höchste Führungsebenen aufzusteigen. Ich denke, man benötigt sehr viel Erfahrung, bevor man in der Lage ist, Menschen fachlich und/ oder disziplinarisch zu führen.

  • Gelassenheit: Im Berufsleben wird man immer wieder auf hitzige Situationen oder Menschen treffen, welche grundsätzlich oder in Streßsituationen überreagieren und mit ihrem Verhalten Unruhe verbreiten. Es zeichnet einen menschlichen Charakter aus, wenn er in solchen Situationen einen kühlen Kopf bewahrt und ruhig und besonnen vorangeht- wenngleich vielleicht das eigene Temperament eine andere Vorgehensweise wünscht.

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:
Definiert man das Studium als ‚Schulzeit‘, war es die beste Schulzeit meines Lebens. Während in der Politik gerade diskutiert wird, ob und wann Lehrer mit Laptops ausgestattet werden, war es an der HS schon vor 10 Jahren üblich, dass die Dozenten ihre Vorlesungen über ihr Netbook gehalten haben. Sämtliche studienrelevanten Unterlagen waren online verfügbar, dazu hatten die Studierenden meist ihre Laptops dabei - ein Zustand, den sich die gemeinen Schulen heutzutage wünschen!

Dank den Lerngruppen war es möglich, selbst anspruchsvollste Vorlesungsinhalte aufzubereiten und zu verstehen. Aus vielen Lerngruppen haben sich über das Studium hinaus Freundschaften gebildet.
Ich denke für mich war schon immer die Kombination aus anspruchsvollsten Inhalten und der maximalen Freiheit und Variabilität während des Studiums ein herausragender Punkt.
Blicke ich zurück, denke ich vor allem auch an eine stellenweise schon fast familiäre Atmosphäre in den Kursen. So konnte es sein, dass einem der Professor im Labor einen Kaffee gebracht hat.
Letztendlich ist es vor allem das absolvierte Studium, welches mich an die Stelle (beruflich und privat) gebracht hat, an der ich heute sein darf.
Natürlich oblag der Erfolg des Studiums letztendlich allein mir. Dennoch erfüllt mich die Summe dieser Eindrücke mit tiefer Dankbarkeit für meine Zeit an der HS Pforzheim.


Mark Dreher, Absolvent des Master-Studiengangs Business Administration and Engineering (MBAE), Abschluss 2010, aktuell bei Porsche Consulting als Senior Experte

Sie arbeiten heute bei Porsche Consulting als Senior Experte. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.
Nach meinem Master bin ich zunächst bei der Daimler AG eingestiegen, bei der ich zuvor schon ein duales Studium im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen absolvierte. Auf meine erste Position als Assistent des Montageleiters folgte eine einjährige interne Weiterbildung zum „Lean Manufacturing Consultant“ und die Tätigkeit als interner Berater an verschiedenen Unternehmensstandorten.

Im Jahr 2014 folgte mein Wechsel zur Managementberatung Porsche Consulting. Ich hatte das Ziel, meinen Horizont zu erweitern und neben der Automobilbranche auch noch weitere Branchen kennenlernen. Mittlerweile berate ich hauptsächlich Unternehmen der Konsumgüterindustrie, mein Schwerpunkt sind dabei Lebensmittelhersteller.

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?
Einen typischen Arbeitsalltag gibt es in der Beratung nicht. Den Großteil meiner Woche verbringe ich mit einem kleinen Team vor Ort bei unseren Klienten im In- und Ausland. Die Inhalte und Arbeitsabläufe unserer Projekte unterscheiden sich dabei je nach Auftrag, Kunde und Projektphase.

Meistens beschäftigen wir uns mit der Zukunftsfähigkeit der Unternehmen: Wo stehen sie momentan und welche Rolle spielen aktuelle Entwicklungen und Trends? Welchen Einfluss haben sich verändernde Kundenbedürfnisse, das aktuelle Wettbewerbsumfeld und die Digitalisierung? Was ist zu tun, damit das Unternehmen in diesem Umfeld erfolgreich aufgestellt ist?

Neben der Konzeption von Lösungsstrategien spielt auch deren Umsetzung eine große Rolle. Hierfür reicht die Gestaltung schöner Präsentationen nicht aus, sondern Überzeugungskraft und Ausdauer sind gefragt, um die Inhalte „an den Mann“ zu bringen. Nur gemeinsam mit den Mitarbeitern der Klienten lassen sich erfolgreiche Transformationen meistern und so Projekte zum Erfolg führen.

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?
Sicherlich ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, die bereits im Studium gefordert war, sich in neue Themengebiete hineinzudenken und diese aus verschiedenen Blickwinkeln zu analysieren. Diese ganzheitliche Betrachtungsweise ist für mich als Unternehmensberater essentiell, um komplexe Fragestellungen zu verstehen und schnell in neue Projekte einsteigen zu können.

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?
Verbindet die Theorie an der Hochschule mit möglichst viel Praxiserfahrung, seid neugierig und schnuppert in verschiedene Bereiche und Branchen hinein, um herauszufinden, was euch begeistert. Am Ende sind die Faktoren Begeisterung und Neugier ein entscheidender Antrieb, um auch im Berufsleben erfolgreich zu sein und sich auf die immer wechselnden Anforderungen einstellen zu können.

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:
Mein Master-Studium war geprägt von kleinen Gruppen, dem direkten Draht zu den Professoren und Lehrenden, spannenden Projektarbeiten und vor allem von den vielfältigen Erfahrungen und Hintergründen meiner Kommilitonen. Einen entscheidenden Beitrag hat auch die Vernetzung zwischen den Fakultäten Technik und Wirtschaft geleistet. So hatten wir zum Beispiel in den Vertiefungsfächern gemeinsame Veranstaltungen mit anderen Studiengängen. Im besten Sinne war mein Studium also ein interdisziplinäres Wirtschaftsingenieurs-Studium.


Daniela Bok, Absolventin der Studiengänge Bachelor Wirtschaftsingenieurwesen und Master of Business Administration & Engineering, aktuell bei der Robert Bosch GmbH in Schwieberdingen als Abteilungsleiterin in der Entwicklung von elektrischen Motoren für Fahrzeuge

Sie arbeiten heute bei der Robert Bosch GmbH in Schwieberdingen als Abteilungsleiterin in der Entwicklung von elektrischen Motoren für Fahrzeuge. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.
Eingestiegen bin ich im Jahr 2010 als Trainee bei ZF Friedrichshafen. Dort durchlief ich das „ZF Global Trainee Program“ mit vier Stationen, davon eine in den USA bei ZF Marine. Ich durfte sehr unterschiedliche Projekte in den Themenfeldern Produktionssysteme, Fertigungsplanung, Marketing und Personalentwicklung bearbeiten. Das war eine super Möglichkeit, ein Unternehmen und seine verschiedenen Bereiche schnell kennenzulernen und ein Netzwerk aufzubauen.

Anschließend an meine Traineezeit war ich Projektleiterin/Produktionsplanerin für NKW-Lenkpumpen bei ZF Lenksysteme in Bietigheim. Das ist ein recht kleines Werk, was mir die Chance gab, sowohl in der Fertigung als auch in der Montage eng mit Entwicklung und Einkauf zusammenzuarbeiten. Während dieser Zeit habe ich berufsbegleitend meinen Master an der Hochschule Pforzheim gemacht.

2014 wurde ich Fertigungsleiterin der Komponentenfertigung für die PKW-Lenkung bei ZF Lenksysteme, diesmal am Standort in Schwäbisch Gmünd. Dort war ich verantwortlich für einen Bereich mit Planern, Meistern und direkten Mitarbeitern.

Schon länger bin ich vom Thema „Elektrifizierung von Fahrzeugen“ begeistert. Das hat mich motiviert, 2017 zu Bosch nach Ludwigsburg in den Bereich E-Mobility zu wechseln. Damals war das noch ein Projekthaus, und ich war in einem kleinen Team für sämtliche Tätigkeiten von Entwicklung bis Fertigung zuständig. Das war absolut spannend, weil der ganze Bereich erst aufgebaut wurde und alles sehr neu und agil war. So hatte ich Einblick in viele Themen und konnte immer da unterstützen, wo es gerade Bedarf gab. Im gleichen Jahr wurde meine kleine Tochter geboren - für sie nahm ich rund vier Monate Mutterschutz und Elternzeit. Seit Januar 2020 arbeite ich jetzt in einer Abteilung bei Bosch in Schwieberdingen, die E-Maschinen entwickelt. Ich verantworte hier das Thema Konstruktion und Design.

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?
Das ist aktuell sehr schwer zu beantworten – einfach, weil es keine typische Arbeitswoche gibt. Bei uns laufen viele Projekte, die in den nächsten Jahren in Produktion gehen sollen. Momentan haben wir hier viele unerwartete technische Themen zu lösen. Außerdem sind Kapazitäten von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu planen. Eine besondere Herausforderung war die Corona-Krise, denn bei überwiegender Arbeit vom Homeoffice aus ist das Zusammenspiel ganz anders. Echt überraschend, wie gut das bei uns im Bereich funktioniert hat!

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?
Das Beste am Studium war für mich, mit vielen ganz unterschiedlichen Menschen im Team zusammenarbeiten und gemeinsam zu einem guten Ergebnis zu kommen. So konnten wir schnell in neue Themen einsteigen, uns einarbeiten und dann feststellen, wieviel Spaß neue Themen machen können. Eine gute Grundlage haben die fachlichen Inhalte mit Praxisbezug geschaffen, die unsere Professoren richtig gut vermittelt haben.

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?
Nehmt Herausforderungen an und probiert neue Sachen aus, auch wenn das bedeutet, einen unbekannten oder ungeplanten Weg einzuschlagen! Ich persönlich plane meine Karriere nicht, sondern schaue, was mir Spaß macht und für was ich brenne. Ich möchte dort arbeiten, wo ich das Gefühl habe, etwas bewegen und verändern zu können und wo ich viel mit Menschen zu tun habe.

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:
Vielen Dank an die Professoren! Es hat mir viel Spaß gemacht, in Pforzheim zu studieren. Ich fand den direkten Kontakt zu den Professorinnen und Professoren toll. Auch der Bezug zur Praxis, der an der Fakultät für Technik immer im Fokus stand, war extrem wertvoll. Außerdem war es super, dass das Thema Auslandsstudium so gut unterstützt wurde, ich konnte viele Kurse aus meinem Semester in Sydney anrechnen lassen. Und dass ich meinen Master berufsbegleitend machen konnte, hat für mich ideal gepasst.

Ganz besonders ist mir unser Film-Projekt mit dem Auenhof Pforzheim (eine Einrichtung für erwachsene Menschen mit Behinderungen) in Erinnerung, weil es mir neue Perspektiven aufgezeigt und damit meinen Horizont erweitert hat.


Pascal Habiger, Absolvent des Masterstudiengangs Mechatronische Systementwicklung, aktuell an der Hochschule Pforzheim

Sie arbeiten heute an der Hochschule Pforzheim. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie Ihren Weg.
Der „Weg“ war sehr kurz: Ich bin nach meinem Masterabschluss des neuen Studiengangs Mechatronische Systementwicklung der Hochschule treu geblieben. Ich arbeite als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Smart Systems and Services mit dem Ziel einer Promotion. Diese findet im Bereich der modularen Fertigungstechnik in Kooperation mit der Helmut-Schmidt-Universität (HSU) in Hamburg statt.

Warum? - Die Forschung und Entwicklung von bislang unbekannten technischen Lösungen haben mich schon immer fasziniert: in neue Themen einarbeiten, Kreativität ausleben, Herausforderungen meistern, sich über die erzielten Ergebnisse freuen und diese publizieren sowie einen Beitrag zum Voranschreiten der Community leisten. Diese für mich spannenden Tätigkeiten wollte ich zu meinem Beruf machen. Dieser Wunsch wurde durch Gespräche mit Professoren, in Projektarbeiten als auch in meiner Masterarbeit in der Vorfeldentwicklung bei der Siemens AG bestärkt und ich habe mich entschieden, eine Promotion anzustreben. Damit öffne ich mir Türen in forschende Abteilungen von Unternehmen oder in Richtung Professur, die sonst verschlossen bleiben.

Wie? – Das Sprichwort Eins kam zum anderen trifft es ganz gut. Eine zu besetzende Arbeitsstelle an der Hochschule Pforzheim, eine Empfehlung für die HSU, persönliche Gespräche zwischen mir und meinen betreuenden Professoren und prompt war alles in trockenen Tüchern.
 

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?
Wissenschaft bedeutet Kreativität und um kreativ zu sein, benötigt man zeitliche und geistige Freiheiten. Ich bin unter Vorgabe von einigen übergeordneten Zielen und Arbeitspaketen größtenteils selbstorganisierend und kann mir daher die Tage flexibel einplanen. Es endet zumeist in langen Arbeitstagen und -wochen, was aber einem anstrebenden Doktoranden klar sein sollte.
Meine Tätigkeiten liegen größtenteils in der Literaturrecherche, Konzeption, Implementierung und Validierung innovativer Lösungen für die Fragestellungen im Rahmen meines Forschungsgebiets. Dazu zählt auch die virtuelle und reale Inbetriebnahme von Demonstratoren des Lehrlabors „Engineerium“. Es fallen unter anderem weitere Tätigkeiten an: Projektanträge und -berichte sowie Publikationen verfassen, an Konferenzen teilnehmen, studentische Arbeiten betreuen, Vorlesungen und Übungen halten. Inspirierende Gespräche mit Kollegen und Professoren dürfen in dieser Liste natürlich nicht fehlen.
Jeder Tag, jede Woche und jeder Monat sind aufgrund der vielfältigen Tätigkeiten individuell. Das macht den Beruf spannend und niemals langweilig.
 

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?
Umfangreiche fachliche Kompetenzen konnte ich aufgrund der Vorlesungen, Übungen und Labore im Bereich der Mechatronik erwerben. Dieses Rundumpaket an technischen Inhalten ermöglicht es mir, in nahezu jeden technischen Beruf einzusteigen. Mit Hilfe der Vertiefungsfächer, Projekt- und Abschlussarbeiten konnte ich das Wissen in meinen Interessensgebieten des virtuellen Engineerings erweitern. Diese selbstständig ausgewählten Kenntnisse bilden das inhaltliche Fundament für meinen aktuellen Beruf.
Persönlich nehme ich jede Menge aus der Studienzeit mit. Angefangen bei der Selbstmotivation über die effiziente Zeiteinteilung bis hin zur Ruhe und Gelassenheit bei Vorträgen und zeitkritischen Aufgaben. Aber das mit Abstand Wertvollste in meiner Studienzeit war die Zusammenarbeit mit meinen Kommilitonen in Lerngruppen. Man kann nicht alles wissen – das wäre utopisch, aber vielleicht kennt jemand anderes die Antwort auf die Frage. So macht man die Inhalte für jeden verständlich, es entstehen Diskussionen und der Lerneffekt ist deutlich größer! Gruppenarbeit ist anstrengend, aber auf jeden Fall einen Versuch wert!
 

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?
Beginnt die Planung frühzeitig. Bewerben und bereits am nächsten Tag eine Einstellung zu erhalten, ist nicht möglich. Auch wenn ich meinen Weg zum Beruf als simpel und schnell betitelt habe, war es ein Prozess über mehrere Monate. Das bedeutet, dass Ihr Euch bereits vor Antritt oder während der Abschlussarbeit im Klaren sein solltet, wo Euer Weg hinführen soll.
Das hohe Gehalt, die relativ geringen Arbeitsstunden und die Sicherheit bei einem großen Unternehmen sind verlockend. Aber auch als wissenschaftlicher Mitarbeiter verdient man ein solides Gehalt, die Arbeitszeit ist frei einteilbar und es macht unterm Strich Spaß. Mit dem Doktortitel in der Tasche verdient Ihr statistisch über Jahre hinweg mehr als mit einem Direkteinstieg nach dem Studium. Ihr könnt Berufszweige erleben, die Ihr sonst nicht kennenlernen könntet. Also traut Euch, eine wissenschaftliche Karriere in Betracht zu ziehen.
 

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:
Die entspannte Atmosphäre und Nähe zum Studierenden sind an der Fakultät für Technik einmalig! Hilfsbereite Professoren und Mitarbeiter unterstützen jeden Studierenden individuell. Ob es fachliche, organisatorische oder persönliche Angelegenheiten sind – man findet immer ein offenes Ohr.


Rouven Müller, Absolvent der Studiengänge Wirtschaftsingenieurwesen/General Management (Bachelor) & Produktentwicklung (Master), Krehl & Partner Unternehmensberatung für Produkt und Technik GmbH & Co. KG, Karlsruhe

Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie ihren Weg.
Nach meinem Bachelorabschluss im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen General Management entschied ich mich direkt im Anschluss den Master Produktentwicklung an der Hochschule Pforzheim zu studieren. Auf der Suche nach einer passenden Stelle für die Masterthesis wurde ich von Prof. Dr. Werner Engeln auf die Themengebiete von Krehl & Partner und das Angebot einer Masterthesis aufmerksam gemacht. Nach ersten Gesprächen mit einem der drei Geschäftsführer von Krehl & Partner, Philipp Blattert, entschied ich mich in Kooperation das Thema „Agile Vorgehensweisen im Value Engineering“ zu bearbeiten. Bereits während der Thesis bekam ich viele Einblicke in die Arbeit eines Unternehmensberaters in der Produktentwicklung. Besonders reizte und reizt mich noch immer die große Abwechslung in dem Beruf, das Arbeiten mit den unterschiedlichsten Entwicklern/innen, die Vielfalt an Produkten sowie die Herausforderungen in der Produktentwicklung in den unterschiedlichen Branchen und Unternehmen. Diese Faktoren haben letztendlich auch dazu geführt, das Angebot von Krehl & Partner für eine Festanstellung anzunehmen. Heute arbeite ich direkt als Consultant mit der Geschäftsführung an verschiedensten Kundenprojekten zur Wertsteigerung von Produkten, Prozessen und Organisationen.

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?

Während einer typischen Arbeitswoche als Unternehmensberater bei Krehl & Partner versuche ich bei drei bis vier Kunden jeweils einen ganztägigen Workshoptermin durchzuführen und den/die restlichen Tag(-e) nutze ich, vergangene Termine aufzubereiten und die neuen vorzubereiten. Dabei handelt es sich meist um Entwicklungs- und Rationalisierungsprojekte direkt beim Klienten vor Ort. Da jedoch jedes Kundenprojekt sehr individuell ist, von den zu entwickelnden Produkten bis hin zur Unternehmenskultur, gleicht eine Arbeitswoche meist nicht der anderen. Weiterhin ist Krehl & Partner europaweit und je nach Anforderung auch weltweit tätig, da unsere deutschen Kundenunternehmen meist Töchter im Ausland besitzen und häufig der Wunsch geäußert wird auch dort ein Beratungsprojekt durchzuführen.

Im Vorgehen innerhalb der Projekte sind dann wiederum Analogien zu finden, da sich die Berater an der Methode Wertanalyse und dem zugrunde liegenden Arbeitsplan orientieren, um mit den Entwicklungsteams einen ganzheitlichen und vor allem auch sachlichen Ansatz in der Produktentwicklung, der auf Daten und Fakten beruht, zu verfolgen. Innerhalb der Projekte arbeite ich mit den Kunden von der Sammlung der Kundenanforderungen bis hin zur Konzeptdefinition und -auswahl an dem Produkt. Zum Einsatz kommen hierbei Methoden wie der paarweise Vergleich, Funktionenanalyse, Funktionen-Kosten-Matrix oder auch der morphologische Kasten. In meiner Arbeit mit dem Kunden gilt es immer ein interdisziplinäres Team zusammenzustellen, die Teammitglieder in den Methoden zu schulen, agile Praktiken wie Spurts, Kanban-Boards oder auch einen CoLocation Raum ein- und umzusetzen. Zusätzlich zur Bearbeitung der Beratungsaufträge arbeite ich Vorträge und Seminare aus, die wir in unser Angebot bei Krehl & Partner aufnehmen. Ganz aktuell ist dies ein Seminar zum Thema „Im Spurt zum physischen Konzept“, bei dem die Teilnehmer selbst die agilen Praktiken anwenden und mittels additiver Fertigung zu einem physischen Prototyp gelangen. Hinzu kommt die Mitarbeit bei der Gewinnung neuer Kontakte und Kundenaufträge, sowie die Planungsarbeiten im Unternehmen.

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?
Mein Bachelor- und mein Masterstudium bilden für mein heutiges Berufsleben die Kompetenzbasis. Die technischen und betriebswirtschaftlichen Inhalte im Bachelor aber auch besonders die Interdisziplinarität im Masterstudium aus den Bereichen Maschinenbau, Design und Wirtschaft sind ein großer Vorteil in meiner heutigen Arbeit mit interdisziplinären Teams beim Kunden. Die Kompetenz verschiedene Fachexperten zusammenzubringen, gemeinsam im Team Lösungen für Problemstellungen zu finden und dabei ein striktes Zeit- und Projektmanagement zu verfolgen konnte ich mir durch die vielfältigen selbstverantwortlichen und selbstorganisierten Projekte im Masterstudium insbesondere durch die DesignIng-Woche aneignen. Diese und die agilen Produktentwicklungsmethoden sind für mich der Impulsgeber für sogenannte Konzeptsprints, die ich heute beim Kunden durchführe. Weiterhin sind die verschiedenen Methoden, wie z.B. der Produktsteckbrief, die Ansoff-Matrix oder auch der morphologische Kasten, die ich während der Studienzeit in den unterschiedlichen Fächern kennengelernt habe, heute eine große Stütze innerhalb eines interdisziplinären Teams Ergebnisse zu erarbeiten und die gleiche Sprache zu sprechen.

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?
Mein Bachelor- und mein Masterstudium bilden für mein heutiges Berufsleben die Kompetenzbasis. Die technischen und betriebswirtschaftlichen Inhalte im Bachelor aber auch besonders die Interdisziplinarität im Masterstudium aus den Bereichen Maschinenbau, Design und Wirtschaft sind ein großer Vorteil in meiner heutigen Arbeit mit interdisziplinären Teams beim Kunden. Die Kompetenz verschiedene Fachexperten zusammenzubringen, gemeinsam im Team Lösungen für Problemstellungen zu finden und dabei ein striktes Zeit- und Projektmanagement zu verfolgen konnte ich mir durch die vielfältigen selbstverantwortlichen und selbstorganisierten Projekte im Masterstudium insbesondere durch die DesignIng-Woche aneignen. Diese und die agilen Produktentwicklungsmethoden sind für mich der Impulsgeber für sogenannte Konzeptsprints, die ich heute beim Kunden durchführe. Weiterhin sind die verschiedenen Methoden, wie z.B. der Produktsteckbrief, die Ansoff-Matrix oder auch der morphologische Kasten, die ich während der Studienzeit in den unterschiedlichen Fächern kennengelernt habe, heute eine große Stütze innerhalb eines interdisziplinären Teams Ergebnisse zu erarbeiten und die gleiche Sprache zu sprechen.

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:
Die technische Ausstattung/Equipment, die Lehrmethoden, die Professoren, die Exkursionswochen und insbesondere die praxisnahen Projekte mit Abschlusspräsentationen stellen für die Studierenden eine Lernumgebung dar, mithilfe derer sich jeder Studierende die Kompetenzen für sein späteres Berufsleben aufbauen kann. Dank dafür!


Sascha Diemer - Alumni Business Administration and Engineering

Sascha Diemer, Absolvent der Studiengänge Bachelor Wirtschaftsingenieurwesen und Master of Business Administration & Engineering , aktuell bei der Robert Bosch GmbH als Vertriebsleiter.

Sie arbeiten heute bei der Robert Bosch GmbH als Vertriebsleiter. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.
Schon mein Studium an der Hochschule Pforzheim konnte ich durch zahlreiche Auslandserfahrungen bereichern. Direkt im Anschluss an meinen Master habe ich mich in ein großes Abenteuer in Singapur gestürzt: Für die Robert Bosch GmbH durfte ich als Marketing Manager die Region „Asien Pazifik“ für die Produkte Starter und Generatoren verantworten – hochspannend!

Nach zweieinhalb Jahren ging es zurück nach Deutschland, um die Restrukturierung eines Geschäftsbereichs zu begleiten. Anschließend habe ich eine Vertriebsleiterposition übernommen, das mache ich bis heute. Mein weltweit aufgestelltes Team betreut einerseits automotive Sonderkunden. Andererseits treiben wir die Diversifizierung bei Bosch voran; als zweites Standbein schaffen wir neue Geschäftsfelder, indem wir Automotive-Produkte auf nicht-automotive Anwendungen übertragen. Was das sein kann? Beispielsweise das Nutzen eines Sitzverstellermotors in einem höhenvariablen Schreibtisch oder eines Parksensors in Robotern.

Parallel dazu habe ich vor 3 Jahren eine eigene Firma gegründet, die EAS GmbH. Hier beraten wir Unternehmen in allen energiewirtschaftlichen Belangen – vom Mittelständler bis hin zum Konzern.

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?
Mit Mitarbeitern an 12 verschiedenen Standorten auf der ganzen Welt und Kunden in allen Triaden bin ich in der typischen Arbeitswoche absolut international unterwegs. Sei es auf Reisen in unsere Märkte oder bei Telefonkonferenzen rund um den Globus. Daneben kümmere ich mich darum, dass es in meiner eigenen Firma läuft. Und noch etwas: In meiner Freizeit engagiere ich mich im Ehrenamt bei den Wirtschaftsjunioren Karlsruhe, für mich eine Herzenssache.

Das klingt alles nach viel Arbeit – ist es auch! Umso wichtiger ist es für mich, abends und am Wochenende Zeit mit meiner Familie zu verbringen.

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?
Die sehr praktische Orientierung der Hochschule Pforzheim war absolut wertvoll für mich. Auch die enge, fast familiäre Verbindung mit den lebenserfahrenen Professoren hat mich geprägt. Ich bin jedenfalls mit einem Wissensvorsprung aus Pforzheim weggegangen.

Die Kernfrage im Studium damals lautete: Welchen theoretischen Ansatz gibt es, wie kann ich diesen nutzen und wie komme ich an mein Ziel? Eine Fragestellung, die mir auch heute in meinem beruflichen Alltag immer wieder hilft, strukturiert und fokussiert zu arbeiten. Und das nicht nur bei Bosch, sondern auch in meiner eigenen Firma.

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?
Nutzen Sie Ihr Studium zum Sammeln von Erfahrungen und zur Beantwortung der Frage, was Sie später beruflich machen wollen!

Durch Praktika und Werkstudententätigkeiten bekommen Sie einen guten Einblick in Unternehmen. So sehen Sie schnell, welche Tätigkeiten Ihnen liegen. Schnuppern Sie sowohl in Konzerne als auch in Mittelständler hinein und wechseln Sie die Branchen!

Sammeln Sie darüber hinaus Lebenserfahrung, erweiterten Sie ihren Horizont. Springen Sie ins kalte Wasser und gehen Sie ins Ausland. Die Erfahrungen dort werden lhnen ein Leben lang nützen!

Fragen Sie sich früh, auf was Sie Lust haben und was Sie motiviert, gehen Sie dabei ganz generisch vor. All das hilft dabei, die richtigen Weichen für Ihre Berufswahl zu stellen.

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:
Theorie in die Praxis bringen und anfassbar machen. Bis heute profitiere ich vom Gelernten und Erlebten. Danke!


Armin Karle, Master Mechatronische Systementwicklung, aktuell bei der SICK AG Waldkirch.

Sie arbeiten heute bei der SICK AG in Waldkirch. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie Ihren Weg.
Während meiner Studienzeit habe ich durch Werkstudententätigkeiten und Praktika Einblicke in unterschiedlichste Unternehmen erhalten. So hatte ich eine sehr klare Vorstellung davon, wie mein Start in den Beruf gelingt und in welche Art von Unternehmen ich mich ideal einbringen kann. Ich wusste: Es sollte ein großes Unternehmen sein, das innovativ und proaktiv Technologien vorantreibt und damit Maßstäbe setzt. Es ist mir wichtig, mit hochkompetenten Ingenieuren zusammenzuarbeiten und Grenzen zu verschieben. Das kann ich bei SICK jeden Tag tun. 
 

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?
Mein Arbeitsalltag besteht aus herausfordernden Entwicklungs- und Organisationsaufgaben, die ich teilweise selbstständig, teilweise zusammen mit meinem Mentor angehe. Es finden täglich Meetings mit angrenzenden Abteilungen und Fachbereichen statt, um ein übergeordnetes Bild des Gesamtprojektes aufzubauen und stetig zu synchronisieren. Wir haben eine tolle Feedbackkultur, die sehr konstruktiv ist und so die Arbeitsmoral auf dem Peak hält.

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?
Zunächst natürlich sehr viele fachliche Kenntnisse. Viel wichtiger für mich ist aber die persönliche Weiterentwicklung. Klausuren und andere Herausforderungen des Studiums waren Hürden auf dem Weg zum großen Ziel: dem Studienabschluss. Wer das schafft, hat über Jahre Disziplin, Ausdauer und Hartnäckigkeit bewiesen. Ich glaube, mit diesen Skills kann man jedes Ziel erreichen, das man sich ernsthaft vornimmt. 

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?
Setzt euch feste Ziele und lasst nicht von ihnen ab, bevor ihr sie erreicht habt. Mit einem klaren Ziel sind Entscheidungen meistens einfach zu treffen und Rückschläge können viel leichter eingeseteckt werden. Aber vor allem ist jeder kleine Schritt vorwärts und jeder kleine Erfolg ein echter Grund zum Feiern!

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:
Ich will die Fakultät für Technik dafür loben, dass hier der Mensch im Mittelpunkt steht. Jeder Student bekommt individuelle Unterstützung. Die Professoren sind persönlich sehr motiviert und nehmen die Anliegen der Studierenden ernst. Es ist ein überaus konstruktives Umfeld, um zu lernen und sich weiterzuentlickeln. Ich habe das selbst erfahren und bin dafür sehr dankbar. Vielen Dank!


Christian Frei, Wirtschaftsingenieurwesen/International Management (Bachelor) & Produktentwicklung (Master), aktuell bei TRUMPF in Ditzingen.

Sie arbeiten heute bei TRUMPF Werkzeugmaschinen. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie ihren Weg.
Nach meinem Bachelorstudium in Wirtschaftsingenieurwesen wollte ich mich noch technischer vertiefen, sodass ich den Master Produktentwicklung aus dem Fachbereich Maschinenbau absolvierte. Während des Masters erhielt ich u.a. Einblicke in die Lasertechnologie, was mich sehr faszinierte. Meine Master-Thesis schrieb ich daraufhin bei TRUMPF über agile Entwicklungsprozesse für 2D-Laserschneidmaschinen im Kontext einer Baukastenentwicklung. Nach der Thesis konnte ich im selben Team (Baukastenarchitektur & Prozesse) in das Berufsleben einsteigen.

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?
Sie beginnt i.d.R. montags und endet freitags. Das war´s dann - neben unseren Dailies - mit der Regelmäßigkeit.
Ich bin bei uns für das Versionsmanagement zuständig, insb. für 2D-Laserflachbettmaschinen. Neben der Koordination & Planung von Entwicklungsinhalten (Was wird entwickelt?), gestalte ich methodisch die Entwicklung mit, z.B. durch Optimierung unseres Entwicklungsprozesses (Wie wird entwickelt?). In diesem Kontext sind wir auch Vermittler zwischen verschiedenen Disziplinen & Bereichen sowie weltweiten Standorten. Zudem beschäftige ich mich damit, wie wir unsere Abläufe in der Entwicklung mit digitalen Tools unterstützen können. Das ist also ein recht breites Aufgabenspektrum, bei dem es jede Woche zu neuen, z.T. unvorhersehbaren Herausforderungen kommt.

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?
Während meines Wirtschaftsingenieurstudiums und später im Master konnte ich eine interdisziplinäre Sichtweise entwickeln und somit auch fachlich von allen Pforzheimer Fakultäten etwas mitnehmen. Durch zahlreiche Projekte habe ich zudem intensiv gelernt vor neuen Themenstellungen & komplexen Problemen zu stehen, mich schnell in diese einzuarbeiten und dann - oftmals im Team - eine passende Lösung zu finden. Diese Skills helfen mir tatsächlich in meinem Job weiter - das Studium hat sich also gelohnt ;-)

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?
Ich glaube, das Wichtigste im Studium und später im Job ist, dass Dich das Themenfeld interessiert und es Dir Spaß macht, daran zu arbeiten. Dann läuft vieles wie von selbst.
Geh Deinen eigenen Weg, hole Dir Tipps von anderen, aber vergleiche Dich nicht zu sehr mit ihnen. Jeder ist einzigartig und das ist gut so! Übernehme dabei auch Verantwortung für das, was Du tust & habe ein offenes Auge für Deinen Nächsten. Und sei kein Einzelkämpfer, denn im Team - mit vielen individuellen Mitgliedern - kann man einiges erreichen.

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:
Ich finde die Zusammenarbeit mit den anderen Fakultäten wirklich super. Vorlesungen zu Produktdesign, Hochleistungswerkstoffe, Marketing und das alles in einem Maschinenbau-Master - ziemlich cool! Zudem gefallen mir die kleinen Kursgrößen und der enge Kontakt zu den Profs - das hat etwas Familiäres, was ich sehr schätze. Und natürlich ist die Lage unserer Hochschule überragend, ob zum Grillen & Bierchen trinken auf der Wiese neben dem T2 Gebäude oder zum Genießen der mega Aussicht auf Pforzheim & Umgebung. Danke für die schöne & lehrreiche Zeit!


Ulrich Heeger, Absolvent des Diplomstudiengangs Wirtschaftsingenieurwesen, aktuell bei  bei GEZE

Sie arbeiten heute bei GEZE als Bereichsleiter des Supply Chain Managements und haben Prokura-Status im Unternehmen. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.
Wie das Leben so spielt, das war der pure Zufall. Ich war zum Ende meines Studiums mit einem Pforzheimer Kommilitonen Squash spielen. Dieser wiederum kannte zufällig den Chef-Controller von GEZE und hat mich sozusagen ins Unternehmen empfohlen. Angefangen habe ich als Projektingenieur im Produktionsumfeld der Automatikprodukte. Man sah damals in dieser Abteilung großes Entwicklungspotenzial und wollte mit innovativen, frischen Ideen alles etwas umstrukturieren und neu aufstellen. Vor allem sollte es Optimierung im SAP-Bereich geben. An dieser Umstrukturierung konnte ich in der ersten Zeit mitarbeiten und mich einbringen.

Zwei Jahre später hat GEZE dann Porsche Consulting beauftragt, um das Unternehmen auf den neusten Stand der Technik zu bringen. Ich konnte damals in der Rolle des Counter Parts zum Consulting als Projektleiter mitwirken. Wir haben ein neues Team gegründet und eine Abteilung für Fertigungssteuerung ins Leben gerufen. Nach weiteren zwei Jahren kamen dann noch die Bereiche Produktionsplanung und operativer Einkauf hinzu und ich wurde zum Abteilungsleiter ernannt. 2015 kam der Bereich Logistik hinzu und mir wurde als Leiter für alle drei Bereiche die Gesamtverantwortung übertragen. Seit 2018 habe ich auch die fachliche Verantwortung auf internationaler Ebene übernommen und koordiniere unsere Werke in China und Serbien, die ich teilweise auch mit aufgebaut habe.

Parallel zu meinen unterschiedlichen Stationen bei GEZE habe ich immer wieder unternehmensweite Projekte des Unternehmens koordiniert. Das Projektmanagement ist mir auf diese Weise zu einer Art Hobby geworden, das ich auch heute noch weiterhin mit Leidenschaft pflege. Ich will nicht nur Manager sein, ich möchte Freiraum zum Experimentieren! Es ist einfach spannend sich für eine bestimmte Zeit einem neuen Thema zu widmen und die eigenen Ideen einzubringen.

Seit Anfang 2019 bin ich für das internationale Supply Chain Management des Unternehmens verantwortlich und habe Prokura-Status.

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?
Es gibt eigentlich nur untypische Arbeitswochen, allerdings lassen sich schon ein paar Muster herauskristallisieren: Ich habe etwa 130 Mitarbeiter und acht Teamleiter unter mir, das heißt Führungsaufgaben sind im Alltag sehr präsent. Wir machen zahlreiche Meetings mit den Kollegen vor Ort sowie virtuell an unseren internationalen Standorten auf Bereichsleitungsebene und mit der Geschäftsleitung. Auch Strategieworkshops mit externen Beratern gehören zum regelmäßigen Programm. Auf diese Weise stellen wir sicher, dass die Firma immer am Puls der Zeit bleibt. Und die letzten Lücken des Zeitkontos eines Arbeitstages werden wie bei vermutlich allen mit einer Flut von E-Mails gefüllt. 

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?
Die beste Kompetenz, die ich aus der Studienzeit mitgenommen habe, ist die Fähigkeit sich durchzubeißen, am Ball zu bleiben, hartnäckig zu sein und auf ein Ziel hinzuarbeiten. Als Wirtschaftsingenieur ist man außerdem mit einem ziemlich breiten Horizont ausgestattet. Man lernt, sich schnell in Themen einzuarbeiten und hat ein Gespür dafür sich selbst und vielfältige Themen zu präsentieren. Man kann bei vielen Dingen mitreden und weiß gleichzeitig auch genau, an welchen Stellen es sinnvoll ist spezifischer ausgebildete Fachleute hinzuzuziehen. Das macht das Wirtschaftsingenieurwesen so erfolgreich und ist auch der Grund, warum ich Wirtschaftsingenieure heute bevorzugt einstelle. Sie können über den Tellerrand hinausschauen und sind an der Schnittstelle zwischen Vertrieb und Technik die optimale Besetzung.

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?
Genießt die Studienzeit und kostet sie richtig aus. Es ist eine Phase, die man nicht zurückholen kann.
In der Rückschau hätte ich während meines Studiums auch gerne Auslandserfahrung gesammelt. Nicht nur aus beruflichen, sondern vor allem auch aus persönlichen Gründen. Deshalb rate ich dazu, ein Auslandssemester einzuplanen.

Ein weiterer Ratschlag meinerseits: Denkt nicht, mit dem Studienabschluss sei das Lernen vorbei! Das meiste, was ich in fachlicher und beruflicher Hinsicht gelernt habe, war definitiv im Unternehmen. Gerade das Thema Führung erarbeitet man sich hauptsächlich im Berufsalltag. Sicher werden theoretische Grundlagen im Studium erlernt, aber das große Lernen kommt erst noch und hört im Leben niemals auf.

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte
Die familiäre Atmosphäre hat mir sehr gut gefallen. Wir waren eine Gruppe von etwa 30 Studierenden, die sich gemeinsam durch die Semester geackert hat und wurden begleitet von einem Professoren-Team, das jeden persönlich kannte und gefördert hat. Auch die Lage des Campus war optimal, über den Dächern Pforzheims, direkt am Waldrand, richtig idyllisch. Das Gesamtpaket hat perfekt in mein Leben gepasst.


Matthias Widmer, Absolvent des Bachelorstudiengangs Maschinenbau/Produktentwicklung,  aktuell bei TRUMPF in Ditzingen

1. Sie arbeiten heute bei TRUMPF in Ditzingen. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.
Nach abgeschlossener Berufsausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker schrieb ich mich für den Studiengang Maschinenbau/Produktentwicklung an der Hochschule Pforzheim ein. Dort war ich ab dem zweiten Semester im Labor für Fertigungstechnik als studentische Hilfskraft beschäftigt. Hier hatte ich die ersten Berührungspunkte zu Markierlasern der Firma TRUMPF. Angeregt durch die dortige Tätigkeit beschloss ich mein Praxissemester im Laser Application Center (LAC) bei TRUMPF im Markierlaserbereich zu absovieren. Dort arbeitete ich bis zu meinem Abschluss als Werkstudent und erhielt auch die Möglichkeit an einem halbjährigen Praktikum am TRUMPF-Standort in Farmington, CT (USA) teilzunehmen. Heute arbeite ich als Applikationsingenieur bei TRUMPF im LAC in Ditzingen.

2. Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?
Als Applikationsingenieur bearbeitet man in Zusammenarbeit mit den Außendienstmitarbeitern Kundenprojekte im Applikationslabor. Teilweise wohnen die Kunden den Versuchen im Labor bei. Der Umfang der Projekte liegt in der Regel zwischen einigen Stunden bis wenigen Tagen. Im Markierlaserbereich steht oft die Optimierung von Bauteilbeschriftungen, aber auch die Erzeugung von definiert strukturierten oder gereinigten Oberflächen im Vordergrund.

3. Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?
Sehr hilfreich für meine jetzige Tätigkeit war mit Sicherheit die Tätigkeit im Labor für Fertigungstechnik an der Hochschule Pforzheim. Nicht weniger wichtig sind die Studienfächer Werkstoffkunde und Fertigungstechnik, deren Inhalte ich immer wieder in der Praxis anwenden kann.
Selbstverständlich lernt man im Laufe des Studiums auch einige nicht fachliche Kompetenzen, wie zum Beispiel das selbstständige strukturierte Arbeiten und die Kompetenz mit der für diverse Aufgaben zur Verfügung stehenden Zeit zu haushalten.

4. Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?
Mein Ratschlag aus der Zeit des Studiums ist, so vieles wie nur möglich mitzunehmen. Sowohl fachlich, als auch an Angeboten, die nicht zwangsläufig für die Erlangung des Abschlusses notwendig sind. Es ist wichtig die eigenen Interessen und Stärken zu erkennen und herauszufinden, welcher weitere Weg für einen selbst der sinnvollste ist. Hierfür ist das Studium der ideale Zeitraum und die Hochschule der ideale Ort. Wichtig ist auch das Praxissemester, da es viele Einblicke in die Arbeitsweise - die später den Alltag bestimmen wird – erlaubt.

5. Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:
Die Atmosphäre an der Hochschule Pforzheim ist einzigartig. Zum einen durch den Kontrast, der im Vergleich mit anderen Hochschulen in der Umgebung geringen Größe der Fakultät und der gleichzeitigen hervorragenden Ausstattung der praktischen Fachbereiche und Labore. Die vergleichsweise kleinen Jahrgangsstufen sorgen für eine nahezu familiäre Atmosphäre, die ich in meiner Zeit an der Hochschule immer sehr schätzte.


Simon Länder,

Absolvent des Bachelor-Studiengangs Mechatronik, aktuell Softwareentwickler für Fahrerassistenzsysteme bei der BMW Group.

Sie arbeiten heute bei der BMW Group in München. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.
Schon während meines Studiums habe ich immer den Bezug zur Praxis gesucht. Angefangen von meinem Engagement für die Studierendeninitiative Rennschmiede Pforzheim, über das Praxissemester, die Werkstudententätigkeit bis hin zur Abschlussarbeit. Es war für mich schon als Schüler durch die räumliche Nähe meines Heimatortes zum Porsche-Entwicklungszentrum ein Traum, später meine Brötchen in der Automobilentwicklung zu verdienen.
Während meiner Formula-Student-Zeit bei der Rennschmiede beschäftigte ich mich mit der Lenkung des Rennwagens. Da mich das Thema interessierte, schaute ich mich nach einem passenden Themenbereich für das Praxissemester um. So knüpfte ich meine ersten Kontakte bei der BMW Group. Nach einem Abstecher bei der Daimler AG als Werkstudent kehrte ich schließlich zur BMW Group zurück, um dort meine Abschlussarbeit zu schreiben. Direkt im Anschluss an die Abschlussarbeit konnte ich meine aktuelle Tätigkeit als Softwareentwickler für Fahrerassistenzsysteme aufnehmen.

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?
Als Softwareentwickler ist es meine Aufgabe, Anforderungen aus Lastenheften in ein erlebbares Produkt umzusetzen. Wir arbeiten in einem agilen Team (SCRUM) und besprechen in "Daily Standups" die Aufgaben für den aktuellen Tag. Wir arbeiten in Sprints von zwei Wochen und können uns die Arbeitspakete frei zuteilen. Am Ende der Umsetzung steht immer ein entwicklungsbegleitender Test.
Mein persönliches Highlight an meinem Arbeitsalltag sind die Erprobungen zu den entsprechenden Softwarereleases. Dabei kann man selbst erleben, wie der persönliche Beitrag der letzten Wochen das Produkt verbessert hat. Eine typische Arbeitswoche im strengen Sinne gibt es daher in meinem Alltag nicht, da ich meine Aufgaben an meine persönlichen Stärken ausrichten kann und daher viel Abwechslung in meiner täglichen Arbeit erhalte. Zusammengefasst habe ich jeden Tag mit Software zu tun, kann aber meine Nebentätigkeiten nach meinen Interessen auswählen.
 
Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?
Neben dem Fachwissen aus den Vorlesungen helfen mir insbesondere die Erfahrungen, die ich in der Rennschmiede Pforzheim und den Praxistätigkeiten neben dem Studium gesammelt habe, bei der täglichen Arbeit. Abseits der technischen Grundlagen aus den Vorlesungen habe ich im Laufe der Studienzeit gelernt, wie man sich effektiv neues Wissen aneignen kann, oder vorhandenes Wissen vertieft. In meiner bisherigen beruflichen Laufbahn habe ich die Erfahrung gemacht, dass das Studium eine fundierte Wissensbasis liefert, auf welcher man mit persönlichen Einsatz bis zum Expertenwissen gelangen kann.

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?
Ich wollte mir selbst beweisen, dass man mit persönlichen Einsatz selbst in der heutigen Zeit noch direkt in ein großes DAX-Unternehmen einsteigen kann – auch ohne einen Master-Abschluss. Das habe ich letztendlich erreicht und möchte daher ein Beispiel für die aktuellen Studierenden sein. Mein Rat für die Studierenden ist, in jedem Fall die Praxis zu suchen, sofern eine akademische Laufbahn nicht zu den persönlichen Zielen gehört. Wenn man die Zeit hat, würde ich auch jedem Studenten die Rennschmiede empfehlen, um Kontakte in die Industrie aufzubauen und fachübergreifendes Wissen zu erlangen. Kontakte sind in der heutigen Zeit sehr wichtig und man sollte sie im Praxissemester knüpfen und pflegen. So kann sich dann, wie bei mir, aus einem Praxissemester die Abschlussarbeit ergeben und schlussendlich zur Festanstellung führen.

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:
Für die vielen Laborveranstaltungen neben den Vorlesungen. Viele der behandelten Themen haben in meinem Berufsalltag Relevanz und erleichterten mir den Berufseinstieg. Auch die gute Organisation während des Studiums und das IT-Sommerfest sind mir positiv in Erinnerung geblieben. Desweiteren hat sich im Nachhinein die Ausrichtung der SPO als sehr gut erwiesen, da beispielsweise die aktuelle Entwicklung hin zu agilen Methoden wie SCRUM schon in den Vorlesungen aufgegriffen und gelehrt wurden. Weiter so!

 

 


Katrin Bui, Absolventin des Bachelor-Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen/International Management, aktuell bei der Robert Bosch GmbH als Gruppenleiterin in der zentralen Logistik.

Sie arbeiten heute bei der Robert Bosch GmbH als Gruppenleiterin in der zentralen Logistik. Sie sind dort verantwortlich für Prozess- und Kompetenzmanagement im Bereich Verpackungslogistik. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg:
Nach meinem Bachelor-Studium Wirtschaftsingenieurwesen International Management an der Hochschule Pforzheim habe ich einen Master an der National University of Singapore (NUS) in Supply Chain Management gemacht. Die vielen Vorlesungsinhalte auf Englisch in Pforzheim haben sich für diesen Weg wirklich ausgezahlt.
Im Anschluss bin ich bei Bosch als Trainee in der Logistik eingestiegen und habe verschiedene Stationen durchlaufen –  in der Zentral- und Werkslogistik, sowie im Bereich Controlling. Mein erster fester Job war in der Projektleitung einer Fachabteilung mit Schwerpunkt IT. Hier haben wir eine Internetplattform für Lieferanten entwickelt und an über 30 Standorten ausgerollt. Das war eine spannende Sache. Seit etwa einem Jahr bin ich nun in der Gruppenleitung der zentralen Logistik tätig.

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?
Wie so oft, eine typische Arbeitswoche gibt es gar nicht. Das Projektgeschäft bietet immer sehr viel Neues. Auch meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in Projekten und haben deshalb immer neue Themen, bei denen ich sie begleite. Regelmäßig, also etwa einmal pro Woche, haben wir aber Team-Runden und Einzelrücksprachen. In den Projekten gibt es auch häufig täglich Bedarf sich abzustimmen. Ich versuche, nicht in der E-Mail-Flut zu versinken, da ist es hilfreich, dass wir digital und physisch mit agilen Boards arbeiten. Das klappt ganz gut! Außerdem ergänzen viele Telefonkonferenzen mit externen Dienstleistern und Kollegen in den zahlreichen Werken meinen täglichen Kommunikationsablauf.

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?
Überraschend viele Kenntnisse zum Thema Datenbanken – sehr nützlich! Außerdem gab es immer viele Projektarbeiten, deren Meisterung mit vielen Herausforderungen verbunden war, genauso wie es im alltäglichen Berufsleben nun auch abläuft. Das war eine gute Vorbereitung. Auch habe ich gelernt immer wieder Neues auszuprobieren. Meine Sprachkompetenz im Englischen und die damit verbundene interkulturelle Kompetenz ist im Geschäftsleben Gold wert. Beides benötige ich national wie international, da ich immer an der Schnittstelle zwischen Fachabteilung und IT oder Management und operativen Kollegen arbeite.

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?
Macht das, was euch Spaß macht, dann seid ihr automatisch besser darin! Geht euren eigenen Weg, wenn sich einige Ratschläge für euch zu altbacken anhören und irgendwie nicht so Recht zu euch passen, traut euch eigene Entscheidungen zu treffen. Bleibt immer auf dem aktuellen Stand, was Arbeitsmethoden und Office-Tools betrifft. Das macht das Leben einfacher. Und: Bleibt euch selbst immer treu, seid ein Original, verstellt euch nicht!

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:
Wo fange ich an…? Es war eine wirklich schöne Zeit. Ausgezeichnet war die gute und persönliche Betreuung während der Projektarbeiten. Die modern ausgestatteten Gebäude und Räumlichkeiten sowie die Möglichkeit, dort zu arbeiten. Die tollen Alumni-Feiern und die durchdachten Curricula (auch wenn man als Student vielleicht noch nicht weiß, wofür man manche Fächer belegt).


Alumni berichten aus Ihrem Arbeitsalltag - Markus Klein

Markus Klein,

Absolvent des Bachelor-Studiengangs Elektrotechnik/Informationstechnik und des Master Studiengangs Embedded Systems, aktuell Teamleiter der Funktionalen Software-Entwicklung im Bereich Automatisiertes Fahren bei der Knorr-Bremse Systeme für Nutzfahrzeuge GmbH..

Sie arbeiten heute bei der Knorr-Bremse für Nutzfahrzeuge GmbH. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.
Ich habe im Jahr 2005 mit meinem Elektrotechnik/Informationstechnik-Studium an der Hochschule Pforzheim begonnen und dieses 2009 erfolgreich abgeschlossen. Im selben Jahr habe ich das Studium mit dem Master in Embedded Systems weitergeführt. Nach meinem Abschluss begann ich auf Empfehlung eines Professors direkt bei Knorr-Bremse, im Entwicklungszentrum Schwieberdingen bei Stuttgart, in der Softwareentwicklung für Fahrerassistenzsysteme. Inzwischen bin ich Teamleiter im Bereich Automatisiertes Fahren und verantwortlich für die Funktionale Software-Entwicklung.

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?
Meine Hauptaufgabe ist die Organisation, Planung und Priorisierung von Aufgaben, damit mein Team effizient arbeiten kann. Zusammen entwickeln wir viele Funktionen von Abstandsregelautomat über Notbremsassistenten, bis hin zum automatisierten Fahren. Zu den Highlights der vergangenen sieben Jahre im Beruf gehört für mich die Entwicklung eines Notbremsassistenten für Nutzfahrzeuge vom A-Muster bis hin zum Serienstart. Ebenfalls denke ich gerne an Kunden-Präsentationen auf der Internationalen Automobil-Ausstellung, der Testtrecke in Boxberg oder während den Wintertests in Schweden zurück. Besonders gefällt mir von Anfang an die Entwicklung der Fahrerassistenz unterstützt zu haben und nun den eigenständigen Bereich „Automated Driving" mit aufbauen zu dürfen.
 
Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?
Ich habe viele technische Details erlernt, die ich heute in meinem Arbeitsleben einbringen kann. Generell helfen mir diese Kenntnisse mich heute in neue Themengebiete schnell einarbeiten zu können. Besonders viel habe ich aus den Projektarbeiten, Laboren und Abschlussarbeiten gelernt, da diese sehr anwendungsorientiert waren.

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?
Suche Dir Themen für Studium und Arbeitsplatz, die dich begeistern. Denn nur in einem Job, für den dein Herz schlägt, kannst Du mehr als hundert Prozent geben und dich damit von den anderen abheben. Ebenfalls sind Teamfähigkeit und der Aufbau eines Netzwerkes zu Kollegen wichtige Themen, um zusammen die gesetzten Ziele zu erreichen. Zusätzlich sollten die Produkte an denen Du arbeitest Neuentwicklungen und innovativ sein, damit Du schon frühzeitig Experte auf deinem Gebiet werden kannst.

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:
Ich möchte Dich für deine sehr gute Unterstützung in den insgesamt fünf Jahren Studium loben. An der Hochschule Pforzheim ist man nicht nur eine „Nummer“, sondern kann ganz individuell unterstützt und gefördert werden. Einige Kontakte bestehen bis heute noch, weshalb ich immer mal wieder gerne vorbeischaue.
 

 

 


Alumni berichten aus ihrem Arbeitsalltag - Carina Häcker - Masterstudiengang Produktentwicklung

Carina Häcker,

Absolventin des Master-Studiengangs Produktentwicklung, aktuell bei TRUMPF GmbH + Co. KG, Ditzingen.

Sie arbeiten heute bei TRUMPF in Ditzingen. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.
Meine Abschlussarbeit im dritten Semester des Studiengangs Produktentwicklung der Hochschule Pforzheim habe ich bei der Daimler AG in Sindelfingen absolviert. Dort habe ich eine Augmented Reality Anwendung für die Produktionsplanung entwickelt. Anschließend habe ich meinen Forschungstrieb 2 ½ Jahre im Unitylab der Hochschule Heilbronn ausgelebt, indem ich an der Interaktion mit autonomen Fahrzeugen im Forschungsprojekt KoFFI gearbeitet habe. Als Teilprojektleiterin habe ich hierbei vor allem auch mit unterschiedlichen Projektmanagementansätzen experimentiert und Agilität für mich entdeckt. Als Agile Master in der Softwareentwicklung bei der TRUMPF Gmbh + Co.KG bin ich nun für die Team- und Organisationsentwicklung zuständig. Mein Weg war und ist somit geprägt von Änderungen und Ausprobieren.

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?
Eine typische Arbeitswoche habe ich in den 1 ½ Jahren bei TRUMPF so gut wie gar nicht. Dadurch, dass ich mit und an Menschen arbeite muss ich auf die jeweiligen Situationen eingehen. Damit ergeben sich immer wieder neue Herausforderungen für mich. Es gibt jedoch typische Elemente meiner Arbeit wie bspw. das Gestalten von Terminen wie Workshops, die Daily Standups und andere Scrum Events sowie der stetige Austausch und viel Kommunikation. Viele meiner Tätigkeiten bestehen darin, die richtigen Personen zusammen zu bringen und somit neue Lösungen für unsere Entwicklung zu ermöglichen – das funktioniert am besten im Team. Als Agile Master bin zudem ich für die Beseitigung von Hindernissen zuständig. So löse ich Konflikte und stellte geeignete Rahmenbedingungen sicher, damit meine Kollegen und Kolleginnen ungestört ihrer Arbeit nachgehen können. Andere Tätigkeiten bestehen daraus, den Kulturwandel hin zu einer agileren Arbeitswelt zu schaffen. Hierbei organisieren wir interne und externe Austauschformate (Abendveranstaltungen / Konferenzen) und bauen Netzwerke zu Themen wie Digitalisierung, Agilität oder auch zu neuen technologischen Entwicklungen auf.


Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?
Mein Masterstudium war für meinen jetzigen Beruf genau das Richtige. Durch die Interdisziplinarität bestehend aus Studierenden aus den Bereichen Wirtschaft, Maschinenbau und Design wurden bereits im Studium wertvolle Werte vermitteln. Dazu zähle ich die Fähigkeit sich auf andere Disziplinen einzulassen, ohne dasselbe Expertenwissen mitzubringen, gemeinsam im Team Lösungen für Probleme zu finden, laterale Führung auf Augenhöhe (also ohne Vorgesetztenfunktion) sowie das Verständnis für Projektmanagement. Dabei konnten wir bereits im Studium selbstverantwortlich und selbstorganisiert Projekt vorantreiben und eigene Gedanken formen. Die hohe Praxisnähe schätze ich an dem Studium an der Hochschule Pforzheim.

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?
Im Studium wie auch bei der Karriereplanung gilt es meiner Meinung nach zunächst sich selbst kennenzulernen. Niemand weiß sofort, ob der gewählte Beruf oder die gewählte Firma zu einem passt. Deshalb finde ich es wichtig, sich selbst treu zu bleiben und Dinge auszuprobieren. Jeder sollte herausfinden, wo die eigenen Stärken liegen und wie diese optimal eingebracht werden können. Darüber hinaus war und ist für mich wichtig, dass man einen Arbeitsplatz findet, der einem Spaß macht und man Kollegen und Kolleginnen hat, auf welche man sich verlassen kann. Denn immerhin verbringen wir am Arbeitsplatz den Großteil unserer Zeit.

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:
Ich möchte dich für deine großartigen Möglichkeiten loben! Durch die Vielzahl an Studiengängen und Richtungen ballen sich in Pforzheim ideenreiche, kreative Köpfe! Auch jetzt nutze ich mit Freude weiterhin deine Weiterbildungsmodule neben dem Beruf! Ein dickes Lob dafür!
 


Alumni berichten aus ihrem Arbeitsalltag - Vanessa Schreckenberg

Vanessa Schreckenberg,

Absolventin des Bachelor-Studiengangs WIrtschaftsingenierwesen/International Management, aktuell in der Prozessoptimierung bei Anheuser-Busch InBev am Münchner Standort Spaten-Franziskaner-Löwenbräu.

13. Februar 2019

Sie arbeiten heute in der Prozessoptimierung bei Anheuser-Busch InBev am Münchner Standort Spaten-Franziskaner-Löwenbräu. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.

2009 habe ich mein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens mit Schwerpunkt International Management an der Hochschule Pforzheim begonnen und währenddessen auch ein Auslandsemester im französischen Reims absolviert. Im Anschluss daran bin ich an die TU München gegangen und habe ein Masterstudium in Technologie- und Managementorientierter BWL gemacht. 2016 und 2017 hatte ich dann die Möglichkeit im Rahmen eines Traineeprogramms im Bereich Supply Chain Management bei Anheuser-Busch InBev an verschiedenen Standorten in Deutschland Erfahrungen zu sammeln. Seit 2017 kümmere ich mich für das Unternehmen nun um die Prozessoptimierung am Standort Spaten-Franziskaner-Löwenbräu in München.

 

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?

Meine typische Arbeitswoche ist relativ vollgepackt. Ich arbeite mit allen Abteilungen zusammen und wir legen gemeinsam unterschiedliche Fokuspunkte und Projekte fest. Dementsprechend habe ich, abgesehen von einigen wenigen festgelegten Meetings, wenig bis keine Routine, sondern gestalte meinen Arbeitsalltag danach, welche Projekte aktuell anstehen. Zu bestimmten Zeiten im Jahr bin ich auch viel in unseren anderen Brauereien in Europa unterwegs – zum Benchmarking und um zu schauen, welche Prozesse hier umgesetzt wurden.

 

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?

Einige allgemeingültige Erfahrungen, wie Projektarbeit, Team-Work und Projektleitung, eigenverantwortliche Organisation oder strukturiertes Vorgehen. Aber auch die konkreten Studieninhalte sind nun für meine heutige Tätigkeit sehr nützlich: Produktionsmanagement, Supply Chain Management und Logistik – wie laufen Prozesse ab oder wie sollten sie organisiert sein? International Management – wie geht man an Teams mit unterschiedlichen Backgrounds heran? Und mit Sicherheit vieles andere, das man gar nicht so bewusst wahrnimmt, weil es irgendwann in den „selbstverständlichen“ Wissensschatz übergegangen ist.

 

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?

Spaß am Job ist wichtiger, als dass es „im Lebenslauf gut aussieht“ oder es vermeintlich gehaltstechnisch vielversprechender ist. Entscheide dich für die Dinge, an denen du Interesse hast, sonst verlierst du schnell die Lust. Oftmals sind die Entscheidungen aus dem Bauch heraus die besten. Sammle Erfahrungen! Ob im Ausland, im Praxissemester, oder bei anderen Gelegenheiten – die Zeit während des Studiums gibt dir die Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln, die später nur schwer nachholbar sind – nutze sie!
Nicht aufgeben! Nur selten geht alles leicht von der Hand und so wie man es geplant hatte, schon gar nicht.  Kampf und Willensstärke gehören dazu, um seine Ziele zu erreichen.

 

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte

Der offene, enge und positive Umgang zwischen Studierenden und dem Professoren-Team war herausragend! Noch heute bin ich mit Professoren von damals in Kontakt. Ihr ehrliches Interesse an der Lehre und daran, den Studierenden Wissen zu vermitteln habe ich immer mit Anerkennung wahrgenommen. Auch die praktische Orientierung der Lehrinhalte war sehr gut und hilfreich – Projekte und Seminare, in denen man das Gelernte direkt anwenden konnte, warten im Nachhinein Gold wert.


Alumni berichten aus ihrem Arbeitsalltag - Kevin Kubelka

Kevin Kubelka,

Absolvent des Bachelor-Studiengangs Maschinenbau/Produktentiwcklung sowie des Master-Studiengangs Produktentwicklung, aktuell bei der SEG Automotive Germany GmbH.

14. Januar 2019

Sie arbeiten heute bei SEG Automotive Germany GmbH. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.


Nach dem Bachelorstudium Maschinenbau/Produktentwicklung studierte ich, ebenfalls an der Hochschule Pforzheim, direkt im Anschluss den Master Produktentwicklung. Während der Masterthesis bei der Robert Bosch GmbH suchte ich, wie wahrscheinlich viele andere auch, eine zu mir passende Stelle nach dem Studium. Da es mir wichtig war, in unterschiedlichsten Themengebieten zu arbeiten, wurde ich auf eine Stelle als Entwicklungsingenieur in der Vorausentwicklung beim damaligen Geschäftsbereich Starter und Generatoren, kurz SG der Bosch-Gruppe aufmerksam. Nach einer kurzen Bewerbungsphase bekam ich noch während der Masterthesis meinen Arbeitsvertrag, sodass ich direkt im Anschluss bei der heutigen SEG Automotive Germany GmbH (ehem. Robert Bosch Starter Motors Generators GmbH) ins Berufsleben starten konnte. Momentan bin ich als Projektleiter für ein Vorausentwicklungsprojekt verantwortlich und beschäftige mich neben „klassischen“ Produkten wie Starter und Generatoren für Pkw und Nutzfahrzeuge auch mit Komponenten und Systemen für die Elektromobilität.

 

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?

Für mich gibt es in der Vorausentwicklung im Grunde genommen, bis auf wenige Regeltermine, bspw. zur Abstimmung, keine an sich typische Arbeitswoche. Da es das Ziel der Vorausentwicklung ist, neue Konzepte zu entwickeln bzw. Ideen hinsichtlich technischer und wirtschaftlicher Umsetzbarkeit zu untersuchen und zu bewerten – bevor dann eine eventuelle Serienentwicklung startet – fallen die unterschiedlichsten Themen und Fragstellungen an. So sind neben technischen Fragestellungen auch – für einen Maschinenbauer vielleicht etwas fremd erscheinend – wirtschaftliche und marktrelevante Themen zu betrachten. Am Ende soll ein Produkt nicht nur technisch umsetzbar sein, sondern es soll den Kunden bzw. den Nutzer in den Mittelpunkt stellen sowie aus betriebswirtschaftlicher Sicht rentabel sein.
All dies erarbeiten wir in interdisziplinären Teams, die teilweise über Kontinente hinweg verteilt sind, sodass man nicht nur mit unterschiedlichen Denkweisen und Kulturen konfrontiert wird, sondern diese auch hautnah bei diversen Reisen, bspw. nach China oder in die USA, „live“ erleben kann.

 

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?

Viele werden denken, dass an oberster Stelle die fachliche Grundausbildung steht. Grundsätzlich stimmt dies auch. Mindestens genau so wichtig finde ich es, dass man sich die Fähigkeit aneignen muss, sich schnell in ein fremdes Themengebiet oder in eine zunächst unbekannte Problemstellung einzuarbeiten, sodass man anschließend in der Lage ist, das Problem lösungsorientiert zu bearbeiten sowie zwischen Relevantem und weniger Relevantem zu unterscheiden. Ein gutes Beispiel hierfür sind die vielen Projektarbeiten, die man über das Studium hinweg bearbeitet: Ein Thema muss in einem vielleicht zunächst unbekannten Team mit begrenzter Kapazität innerhalb eines gesetzten Zeitrahmens bearbeitet werden. Meiner Erfahrung nach spiegelt dies, wenn auch auf einem anderen Abstraktionsgrad, den reellen Arbeitsalltag wider.

 

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?

Neben den vielen Standardratschlägen wie „sich anstrengen“ oder „die Übungen selber machen“, sind aus meiner Sicht die folgenden zwei Ratschläge vielleicht die wichtigsten:

Der erste wäre, auch wenn er sich sehr banal anhört: „Schau auch mal über den Tellerrand hinaus.“ 
Dies meine ich nicht nur aus technischer Sicht für die Ideenentwicklung, sondern insbesondere auch für andere Disziplinen und Kulturen. Dies hilft nicht nur, vielleicht fachfremde und fremdsprachige Kollegen besser zu verstehen, sondern bildet persönlich weiter.

Und der zweite Ratschlag, den ich für wichtig erachte und vielleicht besonders im Bereich Vorausentwicklung passt, wäre: „If you fail, fail fast and early!“
Es ist nichts Verwerfliches daran, wenn man an einem gewissen Punkt einmal „scheitert“. Beispielsweise, wenn man ein Problem nicht sofort lösen kann. Wichtig ist nur, dass man es möglichst schnell und in einem frühen Stadium tut und nicht all seine Kapazität auf eine Lösung versteift. Manchmal hilft es dann, einen Schritt zurück zu gehen und das Problem aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

 

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:

Das größte Lob gilt von meiner Seite dem offenen Umgang den Studenten gegenüber. Sei es bei Professoren, Mitarbeitern oder auch dem Dekanat – nie wurde man abgewiesen, sondern es wurde immer konstruktiv und lösungsorientier an fachlichen und organisatorischen Fragestellungen gearbeitet. Prinzipiell hat man sich als Student somit nie allein gelassen gefühlt, sondern war Teil der Hochschulfamilie. Vielleicht der größte Pluspunkt an der Hochschule Pforzheim – neben der großen praktischen Ausrichtung, die, so meine Erfahrung, im Berufsleben sehr oft weiterhilft.


Alumni berichten aus ihrem Arbeitsalltag - Dominik Nüske

Dominik Nüske,

Absolvent des Bachelor-Studiengangs Mechatronik, aktuell bei der Atlas Copco IAS GmbH.

01. Dezember 2018

Sie arbeiten heute bei der Atlas Copco IAS GmbH. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.

Nach meiner Ausbildung zum Mechatroniker und anschließender Tätigkeit als Servicetechniker begann ich mein Bachelor-Studium an der Pforzheimer Fakultät für Technik.
Nach dem darauffolgenden Master-Studium im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen an der Fachhochschule in Mannheim begann ich 2017 als Produktmanager für die Atlas Copco IAS GmbH in Bretten zu arbeiten.

 

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?

Alleine kann ich die Produkte nicht entwickeln. Dementsprechend habe ich viel Kontakt zu anderen Abteilungen – ob Konstruktion, Service Sales, IT oder Marketing. Meine typische Woche beinhaltet daher einige Meetings, in denen ich das Projekt vorantreibe und gegebenenfalls auch Abteilungen gemeinsam an einen Tisch bringe. Ich begleite die Produkte quasi ‚von der Wiege bis zur Bahre‘ – das ist abwechslungsreich und spannend. Mein Bachelor-Studium hat mir hierfür die technischen Grundlagen vermittelt, mein Master-Studium mit Fokus auf Produktmanagement hat dem Ganzen dann noch ‚den betriebswirtschaftlichen Hut aufgesetzt‘. Am Standort Bretten sind wir 500 Mitarbeiter, weltweit arbeiten für den Konzern 45 000 Menschen – auch berufliche Auslandsaufenthalte sowie der regelmäßige Austausch mit Kollegen in anderen Ländern machen meinen Job sehr spannend.
 

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?

Das Verständnis mechatronischer Systeme in ihrer Funktion und ihrem Aufbau hilft mir tagtäglich. Jenseits des Fachlichen erinnere ich mich auch an viele Projekte, die wir interdisziplinär, also mit anderen Studiengängen gemeinsam, bearbeitet haben. Auch heute im Job betrachte ich Aufgaben abteilungsübergreifend und ganzheitlich.
 

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?

Bauen Sie sich ein Netzwerk in der Industrie auf. Nutzen Sie dafür die große Anzahl an Zusatzveranstaltungen und Messen, welche als Student meist vergünstigt angeboten werden. Werden Sie sich darüber im Klaren, was Sie später einmal tun möchten. Mit einem klaren Ziel vor Augen, bleiben Sie motiviert in Ihrem Studium und wissen, wie Sie Ihre Prioritäten setzen müssen.  

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte

Die außerordentlich gute Organisation des Studiums und die Studienfreundlichkeit: gut eingerichtete Labore, ausreichend Parkmöglichkeiten, dauerhafte Öffnungszeiten des Campus, Onlinedienste und persönliche Beratung.


Alumni berichten aus ihrem Arbeitsalltag - Julian Oser

Julian Oser,

Absolvent des Bachelor-Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen/International Management, aktuell bei der BOSE Automotive GmbH.

07. November 2018

Sie arbeiten heute bei BOSE Automotive GmbH in Esslingen als Technical Sales Manager – New Business. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.

Bereits im zweiten Semester habe ich als Werkstudent im Customer Program bei Harman/Becker Automotive Systems GmbH gearbeitet. Nach einer dreimonatigen Unterbrechung, in der ich als Volunteer in Kapstadt, Südafrika war (heute ist das Projekt bekannt unter dem Namen initiAID e.V.), habe ich meine Tätigkeit bei Harman während des Studiums für fast ein Jahr weitergeführt. Im Anschluss daran habe ich ein Semester im Ausland verbracht: Erst sechs Monate für ein Praxissemester bei Mercedes-Benz in Indien im Bereich After-Sales und dann während eines Urlaubssemesters als Project Planning Engineer wiederum für Harman/Becker in Ungarn. Bis zum Ende meines Studiums und darüber hinaus bin ich bei diesem Unternehmen geblieben. Dort habe ich auch meine Thesis geschrieben und hatte schon währenddessen die Möglichkeit als Co-Technical Sales Manager einen direkten Berufseinstieg zu finden. Nach etwa zwei Jahren bot sich mir dann die Gelegenheit eine interessante Herausforderung anzunehmen und gleichzeitig einen ordentlichen Karriereschritt zu machen: Ich wechselte zur BOSE Automotive GmbH in Esslingen – einem tollen Unternehmen, bei dem ich mich sehr wohl fühle.

Neben meinem Berufseinstieg bin ich stolz darauf mit Freunden aus meinem Studiengang die gemeinnützige Organisation initiAID e.V. gegründet zu haben (www.initiAID.org), der ich heute noch als Vorsitzender treu geblieben bin. Übrigens haben wir dieses Jahr unser 5-jähriges Jubiläum gefeiert!


Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?

Das ist keine einfach zu beantwortende Frage. Meine Arbeit ist sehr umfangreich und vielfältig, was mir persönlich sehr viel Spaß bereitet. Im Allgemeinen liegt mein Fokus aktuell auf dem Neukundengeschäft mit OEMs in Europa. Original Equipment Manufacturer sind Hersteller fertiger Komponenten oder Produkte, die in eigenen Fabriken produzieren, aber ihre Produkte nicht selbst in den Handel bringen. Wir bieten als Modul- und Systemlieferant in der obersten Ebene der Zuliefererpyramide im Automobilsektor umfangreiche Lösungen im Bereich des Audio- und Noise Managements an, die den Markennamen BOSE tragen. Sie bieten dem Kunden ein einzigartiges Nutzererlebnis auf höchstem Qualitäts- und Performance-Niveau. Ich arbeite mit potentiellen Kunden zusammen und bin zugleich selbst Kunde mit meinem Unternehmen. Hierbei trage ich als Technical Sales Manager die cross-funktionale Verantwortlichkeit im Unternehmen, den Kunden bestmögliche Lösungen zu bieten. Wir beeinflussen aktiv unsere Produktplanung und -entwicklung. Neben der internen Verantwortlichkeit bin ich stets mit verschiedenen Verantwortungsbereichen des Kunden in Kontakt, um entsprechend geschäftliche Beziehungen aufzubauen und zu pflegen. Zusammenfassend betreue ich in einem Team die Concept and Selling-Phase einschließlich des Request for Quotation- Prozesses in dem wir spezifizierte Angebote anfragen, bis hin zur Vergabe eines neuen Projektes. Aufgrund unserer globalen Struktur sowie den verschiedenen Kundenstandorten ist mein Beruf mit zahlreichen Reiseaktivitäten verbunden. Von „typisch“ ist letztendlich nicht die Rede, jeden Tag gibt es neue interessante Herausforderungen, Strategien, Innovationen und tolle Geschäftskontakte aus verschiedensten Kulturen.

 

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?

Interdisziplinäres Wissen aus den Bereichen Technik und Wirtschaft und darüber hinaus technisches Fachwissen. Interkulturelle Fähigkeiten, schnelle Anpassung an neue Themenbereiche, eigenständiges Aneignen von Wissen als Basis für die weitere Lösungsfindung (Methodenkompetenz), Ausbau meiner Sprachkenntnisse, Verständnis von themenübergreifenden Zusammenhängen in einem internationalen Umfeld, Präsentationstechniken, Projektarbeiten im Team.

 

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?

Genießt die Studienzeit! Das Studium ist eine sehr wichtige und unerlässliche Basis für euren weiteren Werdegang. Nutzt die Zeit aber auch um euch neben dem Studium zu engagieren und/oder bereits in dieser Zeit Arbeitserfahrungen zu sammeln. Soziale Kompetenzen! Es ist ganz wichtig soziale Kompetenzen aufzubauen und die kann man sich nicht allein durch ein Studium aneignen. Erste Arbeitserfahrungen! Bereits gesammelte Arbeitserfahrungen während des Studiums helfen Euch bei Einstieg ins Berufsleben. Übernehmt Euch aber auch nicht. Nicht selten wünschen sich Unternehmen für ihre Stellenangebote bereits fünf bis zehn Jahre Berufserfahrung aber in Wirklichkeit kommt ihr direkt aus dem Studium. Vitamin B! Baut Euch ein Netzwerk im und neben dem Studium auf. Kontakte sind während des Studiums und nach dem Studium sehr wichtig. Auslandserfahrungen!

Nutzt die vielfältigen Möglichkeiten Auslandserfahrungen zu sammeln, die euren Horizont und eure Sprachkenntnisse erweitern (Auslandssemester, Praktika, Reisen, etc.).

Eine Karriere lässt sich aber nur schwierig planen. Es ist wichtig sich Ziele zu setzen und dafür zu kämpfen. Manche Ziele sind nicht ohne großen Fleiß- und Zeitaufwand zu erreichen. Deswegen müsst ihr eine gewisse Leidenschaft mitbringen für das, was ihr tut. Vergesst dabei aber nicht euch selbst. Ein ausgewogenes Zeitmanagement ist wichtig für euren Erfolg und euer Wohlbefinden.

 

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte

Ich habe mich an der Hochschule stets sehr wohl gefühlt und freue mich noch heute insbesondere durch initiAID e.V. mit der Hochschule in Kontakt zu stehen. Ich freue mich immer, wenn ich mal wieder die Möglichkeit habe der Hochschule einen Besuch abzustatten. Das ist sicherlich auch ein Verdienst des tollen Mitarbeiter-Teams. Die Fakultät hat mir die Möglichkeit gegeben mein Studium flexibel zu gestalten, wodurch ich zahlreiche wertvolle Erfahrungen sammeln konnte. Nicht zuletzt wurden interdisziplinäre Erfahrungen unterstützt, wie z. B. mein Freiwilligeneinsatz in Südafrika. Ich hatte die Chance neben Technik und Wirtschaft über den Tellerrand hinauszuschauen. Vielen Dank!


Alumni berichten aus ihrem Arbeitsalltag - Pierre Kubelka

Pierre Kubelka,

Absolvent des Bachelor-Studiengangs Maschinenbau/Produktentwicklung, aktuell im Institut für Werkstoffe und Werkstofftechnologien (IWWT) der Hochschule Pforzheim.

01. Oktober 2018

Sie arbeiten heute im Institut für Werkstoffe und Werkstofftechnologien (IWWT), Hochschule Pforzheim. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.

Direkt anschließend zum Bachelor-Studium Maschinenbau/Produktentwicklung wechselte ich für das Master-Studium an die HTWG Konstanz. Die Fachrichtung des Studiums umfasste das International Sales Management, wodurch ich zusätzlich eine völlig andere Sichtweise auf das Engineering bekommen habe. Die Masterthesis absolvierte ich bei der Robert Bosch GmbH im Zentralbereich der Forschung und Vorausentwicklung. Im Zusammenhang mit der wissenschaftlichen Tiefe des Masters und der Abschlussarbeit war es für mich absehbar nach dem Studium in der Forschung weiter zu arbeiten. Zeitlich sehr passend kam damals eine Arbeitsstelle am IWWT der Hochschule Pforzheim im Forschungsbereich der zellulären metallischen Strukturen auf. Durch diverse Projektarbeiten und die Tätigkeit als Studentische Hilfskraft in diesem Bereich in der Vergangenheit, bot sich so für mich die Möglichkeit an meinen ursprünglichen Studienort zurückzukehren. Heute bin ich dort als Akademischer Mitarbeiter in einem Projekt zur Erforschung von zellulären Strukturen aus Verbundwerkstoffen auf Aluminiumbasis angestellt. Nebenbei bin ich auch noch damit beschäftigt meine Promotion auf selbigem Gebiet vorzubereiten.

 

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?

Die Arbeit in der Forschung ist ganz und gar nicht mit einer typischen Arbeitswoche im Einklang zu bringen. Dadurch, dass bei uns Ergebnisse nicht direkt angestrebt werden können, wird eine Planung sehr erschwert. Von Woche zu Woche bzw. von Tag zu Tag können völlig neue Ergebnisse und Erkenntnisse vorliegen. Im Allgemeinen kann die Arbeit mit allen möglichen Aspekten der Versuchsplanung und -durchführung, Forschungskoordination, Ergebniskommunikation nach extern, Betreuung von Studenten in Abschluss- und Projektarbeiten sowie jegliche theoretischen Arbeiten beschrieben werden. Durch diese Aufgabenvielfalt und Ergebnisoffenheit wird es nie langweilig und bleibt hochspannend. 

 

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?

Die während der Studienzeit als doch eher lästig empfundenen vielen Übungen und Projekte sind rückwirkend das, was das Studium an der Hochschule Pforzheim so wertvoll macht. Neben den wichtigen theoretischen Kenntnissen aus den Vorlesungen werden so Fähigkeiten und Fertigkeiten beigebracht und vertieft, die für das spätere Arbeitsleben unabdingbar sind.

 

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?

„Was immer du tun kannst oder träumst es zu können, fang damit an.“ (Johann Wolfang von Goethe). Als Absolvent der Hochschule Pforzheim sind wir in unserer Ausbildung sehr breit aufgestellt. Dennoch sollte man relativ früh damit anfangen sich persönlich in eine Richtung zu entwickeln. Dies kann durch spezifische Projektarbeiten, Kontakte in der Industrie und Nebentätigkeiten während des Studiums erfolgen. Dadurch wird sichergestellt, dass der persönlich richtige Berufseinstieg gewählt und zusätzlich erleichtert wird.

 Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte: Ein wichtiger Aspekt, wofür man die Fakultät loben muss, ist der offene Umgang mit den Studenten. Egal ob Professoren, Mitarbeiter oder das Dekanat, es wird bei jedem fachlichen oder organisatorischen Problem weitergeholfen. Diese Nähe erzeugt ein sehr angenehmes Klima, in welchem es sich sehr gut arbeiten lässt.


Alimni berichten aus ihrem Arbeitsalltag - Ueli Reissner

Ueli Reißner,

Absolvent des Bachelor-Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen/General Management, aktuell bei der Porsche AG als Projektmanager Strategie & Reporting.

17. Juli 2018

Sie arbeiten heute bei der Porsche AG als Projektmanager Strategie & Reporting innerhalb der Kundenauftragssteuerung.
Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg

Mein Weg bei Porsche begann vor rund fünf Jahren mit einem Praktikum während meines fünften Semesters im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen/General Management. Danach ging es im ganz typischen „Porsche-Weg" mit einer Werkstudententätigkeit – schon in der Vorgängerabteilung meines jetzigen Bereichs – und einer Abschlussarbeit weiter. Nach einem kurzen Abstecher zu Axxedo Consult im Jahr 2015 bin ich jetzt seit über zweieinhalb Jahren in der Abteilung „Prozessentwicklung und Strategie Kunde-Kunde-Prozess" angestellt. Anfang 2018 habe ich mich dann innerhalb meines Bereichs zum Projektmanager weiterentwickeln dürfen.

 

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus? 

Der typische Satz an dieser Stelle wäre: „Die eine typische Arbeitswoche gibt es bei mir nicht". Für mich trifft das tatsächlich bedingt zu, jedoch habe ich auch Routinen. Aktuell leite ich Marktprojekte im Umfeld Business Intelligence für unsere Handelsorganisationen, daher ist Reisen für mich an der Tagesordnung. Aktuell laufen Projekte mit unseren Tochtergesellschaften in Shanghai, Dubai und Toronto, was viele spannende Aufgaben und Herausforderungen mit sich bringt. Ungefähr eine Woche im Monat bin ich also nicht am Standort Zuffenhausen, wo ich mein Büro habe. Dort wiederum habe ich ein super Team, was mich immer gerne ins Büro kommen lässt. Auch durch die Zusammenarbeit mit Partnern innerhalb und außerhalb meines Geschäftsbereichs und externen Dienstleistern verbringe ich aber auch hier viel Zeit in Projekträumen. Trotz aller Agilität und Schnelllebigkeit der heutigen Zeit habe ich auch regelmäßige Meetings, um mich mit meinen Kollegen auszutauschen.

 

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen? 

Vielleicht ist die größte Kompetenz, die ich im Studium gelernt habe, mich auf ungewohnte Herausforderungen gelassen einzulassen. Vor dem Studium war IT für mich fast ein Schimpfwort. Heute leite ich IT-Projekte, bei denen ich sowohl übergreifend als auch auf der feinsten fachlichen Detaillierungsebene denken können muss. Durch den Zwang, sich ständig mit neuen Themenfeldern zu befassen, sank aber meine Hemmschwelle gegenüber Neuem und Ungewohntem. Ich denke es ist unmöglich in fachlicher Tiefe einen Wirtschaftsingenieur sinnvoll auf seine spätere Tätigkeit vorzubereiten – dafür ist die Bandbreite der Einsatzgebiete viel zu groß. Immer wieder werden es einzelne kleine Felder sein, in denen man Grundkenntnisse im Studium erlernt. Die letzten 98 % in Sachen Fachkompetenz muss man dann alleine gehen! Konkret heißt das für mich: die 2 % meiner heutigen fachlichen Kenntnisse im Bereich Business Intelligence/Data Warehouse Administration kombiniert mit den Fähigkeiten des Projektmanagements, die ich im Studium erworben habe, machen zwar nicht den Unterschied – ohne diese 2 % hätte ich aber niemals die Fähigkeit gehabt, die restlichen 98 % zu erwerben.

 

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung? 

Mein erster Ratschlag ist: Streichen Sie das Wort „Karriereplanung“. Jeder, der als Berufseinsteiger von der Hochschule in ein Großunternehmen einsteigt, wird schnell feststellen: Karriere ist oft das Resultat von harter Arbeit, Empathie und nicht selten auch einer großen Portion Glück – zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Viel wichtiger als ein Karriereplan im Hinterkopf ist die Fokussierung auf das Hier und Jetzt: Jetzt einen brillanten Job machen, jetzt Ziele erreichen, jetzt ein Netzwerk schaffen, jetzt unternehmerisch denken, jetzt hart arbeiten und viel investieren. Und ganz wichtig: jetzt auch bodenständig bleiben! Alles, was man dann „Karriere" nennt, ist irgendwann das Resultat und die Ernte dessen was man vielleicht über viele Jahre erst einmal säen musste. Und selbst wenn man all das tut, klappt es auch trotzdem manchmal nicht. Warum? Weil man vielleicht nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort war. Und weil die Pyramide von unten nach oben immer schneller immer enger wird…

 

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte

Ich war immer ein unbequemer Student, der seine Meinung gesagt hat und meistens auch nach dieser gehandelt hat. Danke, dass Querdenken und Unbequem-Sein in Pforzheim gefördert und nicht blockiert wird.


Alumni berichten aus ihrem Arbeitsalltag - Artur Knaus

Artur Knaus,

Absolvent des Diplom-Studiengangs Maschinenbau, aktuell bei der Robert Bosch GmbH.

03. April 2018

Sie arbeiten heute bei Robert Bosch GmbH. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg:

Bereits während des Studiums habe ich über ein Praxissemester die ersten Kontakte zum Unternehmen aufgebaut. Nach dem Studium bin ich dann 2003 in das Unternehmen eingestiegen. Die Robert Bosch GmbH bietet vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten, so dass mich dann auch mein Werdegang in verschiedene Bereiche und Funktionen geführt hat. Die erste Station war der Zentralbereich Fertigungskoordination mit dem Schwerpunkt internationale Fertigungsprojekte. Anschließend stand ein fünfjähriger Auslandsaufenthalt in China an, verbunden mit dem Aufbau verschiedener Fertigungen für den Automotive Bereich Diesel Systems. Nach dieser Zeit übernahm ich wieder eine Funktion im Bereich der Fertigung in Stuttgart, bevor ich schließlich in meine aktuelle Funktion, in das Büro des Vorsitzenden des Bereichsvorstands wechselte. Zum Jahreswechsel 2017/2018 wurde der Geschäftsbereich Diesel Systems mit Gasoline Systems zu Powertrain Solutions zusammengelegt. Mit 88.000 Mitarbeiter und rund 20 Mrd. Euro Umsatz ist dieser nun der größte Geschäftsbereich des Unternehmens und deckt alle Antriebsarten für PKW und LKW ab (Benzin, Diesel, Elektro, Hybrid, Brennstoffzelle, Gas); entsprechend vielfältig sind die Aufgaben und Funktionen. 

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?

Als Assistent des Vorsitzenden des Bereichsvorstands ist mein aktueller Aufgabenbereich eher von strategischen Themen geprägt. Aber auch Reporting zum Tagesgeschäft gehört dazu, sowie die Vorbereitung von Sachthemen, Vorträge, Sitzungen und Entscheidungen. Es ist ein spannendes Umfeld mit spannenden Aufgaben. 

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?

Eine wichtige Kompetenz aus dem Maschinenbau-Studium ist die Fähigkeit, sich in relativ kurzer Zeit in komplexe Sachverhalte einzuarbeiten und diese auch zu durchdringen. Diese Kompetenz ist auch über den Fachbereich hinaus wichtig und lässt sich auf andere Themenfelder übertragen.


Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?

Offen sein für andere Fachrichtungen und eine internationale Ausrichtung. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist gerade im Zeitalter der Digitalisierung und Vernetzung von entscheidender Bedeutung. Die internationale Zusammenarbeit im Zeitalter von globalen Märkten unverzichtbar. Meine Empfehlung ist also, bereits im Studium erste Auslandserfahrung zu sammeln und, was besonders bei technischen Studiengängen z.T. zu kurz kommt, die fremdsprachliche Weiterentwicklung nicht zu vernachlässigen. 

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:

Die interdisziplinäre Ausrichtung und die Offenheit sich verändernden Anforderungen anzupassen.


Alumni berichten aus ihrem Arbeitsalltag - Markus Mohr

Markus Mohr,

Absolvent des Bachelor-Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen, aktuell bei der Varomo UG.

01. März 2018

Sie arbeiten heute bei der Varomo UG. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg:

Ich war schon von Kindesbeinen an für die unterschiedlichsten Themenbereiche zu begeistern. Ein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens für flexible Allround-Talente war deshalb perfekt für mich. Ich konnte auch hier in mehrere Bereichen Einblicke bekommen und feststellen, dass ein ganzheitlicher Blick auf die Dinge unabdingbar ist, um heutzutage erfolgreich zu sein. Aber es war das siebte Semester, das letztendlich den Grundstein für meine heutige Karriere gelegt hat. Während eines interdisziplinären Projektes haben wir in einer Gruppenarbeit zwei Werbespots für ein lokales Kino konzipiert und produziert. Dabei ist meine Liebe zur Fotografie und zum Film neu entfacht worden. Im angeschlossenen Masterstudium in Lissabon konnte ich das Gelernte effektiv einsetzen und mit Werbefilmen und Aftermovies eine von Kommilitonen und mir gegründete Bootparty-Reihe bewerben. Sie ist mittlerweile die erfolgreichste in Portugal. Dabei habe ich das Medium Video und vor allem Social Media als extrem potenten Business-Kanal erkannt.

Als ich gegen Ende des Masters einen Kongress in Berlin besuchte, konfrontierte mich mein Boot-Party-Mitgründer mit einer neuen Idee. Er konnte mich überzeugen und so bin ich nach Berlin gezogen, um den üblichen Karriereweg bei Maschinenbauern oder Beratungshäusern links liegen zu lassen und mein eigenes Ding zu machen. Mit den von uns entwickelten Algorithmen produzieren wir reichweiten- und engagementstarke Online-Clips und zählten bereits ein Jahr nach der Gründung zu den reichweitenstärksten Medienhäusern im Social-Video-Bereich. Und das mit einer Crew von lediglich 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Letztes Jahr haben wir unsere Stoßrichtung geändert – weg von reinen redaktionellen Beiträgen hin zu Werbung. 

 Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?

Gibt es nicht. Als Unternehmer ist man nahezu täglich mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Aber genau das macht es so aufregend und spannend. Ansonsten könnte die typische 80-Stunden-Woche auch nicht bewältigt werden

 

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?

Um ehrlich zu sein, wird die fachliche Kompetenz immer unwichtiger und spielt nur noch auf dem Papier eine entscheidende Rolle. Viel wichtiger ist es sich den äußeren Umständen anzupassen und selbst unter hohem Druck konzentriert arbeiten zu können, sowie richtige Entscheidungen zu treffen. Auch die neudeutschen „Soft Skills” sind tatsächlich äußerst relevant. So hat mich das Studium nicht nur gelehrt schnell neue Sachverhalte zu erfassen, sondern auch unter Druck zu funktionieren und nicht die Fassung zu verlieren.


Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?

Große Unternehmen brauchen immer qualifiziertes Personal und deshalb wird es hier so schnell keine Knappheit an guten Stellen geben. Wenn in einem selbst ein unternehmerisches Herz schlägt und es einem unter den Nägeln brennt, etwas Eigenes zu machen, dann sollte man das auch tun. Die Bürokratie und rechtlichen Hürden können furchteinflößend sein, aber wenn man sich ihnen mal angenommen hat, merkt man schnell, dass sie so schlimm gar nicht sind. Es sitzen an allen Stellen Menschen mit denen man zu tun hat und die kochen bekanntlich auch alle nur mit Wasser. Gibt es eine bessere Zeit um eigene Erfahrungen zu sammeln, als direkt nach dem Studium? Mein Tipp also: geht los und macht euer Ding. Habt keine Angst Fehler zu machen. Die Standardpositionen laufen nicht davon. 

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:

Offenheit, Vielfältigkeit und Flexibilität, aber vor allem, dass man nicht nur eine Nummer ist. Ich habe meine Studienzeit trotz der Höhen und Tiefen sehr genossen. Neben den Problemen gab es auch sehr viele schöne und denkwürdige Momente, die ich mein Leben lang nicht vergessen werde.


Alumni berichten aus ihrem Arbeitsalltag - Karl-Bang Gottlebe

Karl-Bang Gottlebe,

Absolvent des Bachelor-Studiengangs Mechatronik, aktuell bei der Varomo UG.

01. Februar 2018

Sie arbeiten heute bei der Varomo UG. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg:

Im letztem Jahr meines Studiums habe ich mir Gedanken darüber gemacht, welche Wege ich für den Berufseinstieg gehen könnte. Gehe ich zu einem Konzern in die Entwicklung oder in die Forschung oder mache ich erst den Master? Zu diesem Zeitpunkt wurden die TV-Shows rund um das Thema Start-Up publik und faszinierten mich. Also habe ich mich dahingehend über das Thema Selbstständigkeit informiert und ein paar Kurse besucht. Unter anderem gab es die Entrepreneurs an der Hochschule. Bald konnte ich mir vorstellen, in einem Start-Up zu arbeiten. Während meiner Bewerbungsphase für meine Bachelor-Thesis erhielt ich über den Mailverteiler der Hochschule Kontakt zu zwei jungen Leuten, die einen Mitgründer, am besten einen Techniker, für ihre Idee suchten: einen fahrbaren Transporttisch als Haushaltshilfe für Menschen mit körperlicher Einschränkung zu entwickeln.

Ein Produkt von Null an entwickeln? Die Gestaltung und Entwicklung maßgeblich mitbestimmen? Ein Roboter für den Haushalt im Gesundheitswesen? Hörte sich für mich super an. Kurz darauf habe ich meine sichere Arbeitsstelle für meine Thesis abgesagt und meine Thesis über die Idee geschrieben.

 

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?

Meine Hauptaufgabe ist die Produktentwicklung in Software und Elektronik. Da könnte man meinen, dass ich nur am PC sitze und entwickle. Meine Aufgaben erweisen sich aber als sehr vielfältig. Jede Woche stehen andere Aufgaben und Themen an. Da ist es oft schwierig, den Fokus zu behalten. Das einzige was regelmäßig ist, sind lange Diskussionen – und einmal die Woche meinen Schreibtisch aufräumen. 

 

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?

Besonders zugute ist mir gekommen, dass ich mich im Studium mit unterschiedlichen Themen und Programmen beschäftigt habe. So bin ich universell einsetzbar. Als Mechatroniker habe ich im Studium konstruiert, Platinen aufgebaut und verschiedene Programme geschrieben.


Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?

Werde Dir deiner Stärken und Schwächen bewusst. Informiere dich über aktuelle Forschungsthemen, um einen Blick für deine beruflichen Möglichkeiten zu erhalten. Entscheide dich möglichst früh im Studium, ob du dich möglichst breit aufstellst oder dich in bestimmte Themen vertiefst. Beides hat seine Vor- und Nachteile für den späteren Beruf.

 

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:

Die Umsetzung eigener Ideen in Projektarbeiten war für mich immer etwas Besonderes. Gerade die freie Nutzung der Labore und Werkstätten kamen mir hierbei sehr zugute.


Alumni berichten aus ihrem Arbeitsalltag - Ann-Katrin Heck

Ann-Katrin Heck,

Absolventin des Bachelor-Studiengangs Maschinenbau/Produktionstechnik und -management , aktuell bei der Vector Informatik GmbH.

01. Januar 2018

Sie arbeiten heute bei Vector Informatik GmbH. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.

Nach dem Bachelor an der HS Pforzheim, absolvierte ich ein Master-Studium an der Universität Stuttgart. Durch erste Praxiserfahrungen während des Studiums entschloss ich mich in der Thematik der Produktionstechnik zu bleiben. Während meines Masterstudiums war ich am Fraunhofer IPA tätig, wo ich mich intensiv mit Optimierungsansätzen und dem aktuellen Themengebiet Industrie 4.0 beschäftigt habe. Bei Vector Informatik bin ich nun für die Prozesse in der Produktion und Logistik verantwortlich. 

 

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?

Eigentlich habe ich keine typische Arbeitswoche, da ich hauptsächlich in Projekten arbeite. Die Projekte sind sehr individuell und ich komme mit den verschiedensten Schnittstellen und Menschen in Kontakt. Es macht mir Spaß und ich bin sehr froh darüber, dass kein Tag ist wie der andere.

 

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?

Zu Beginn muss ich sagen, dass vieles, was ich während dem Studium als „störend“ empfand, rückblickend das ist, was einen weitergebracht hat. Ich denke jeder Maschinenbauer kann nachvollziehen wie zeitintensiv, vor allem gegen Ende, wenn die Prüfungen näher rückten, die Semesterprojekte waren. Trotzdem habe ich aus jedem Projekte etwas gelernt. In meinem Studium habe ich nicht nur sehr viele fachliche und praxisbezogenen Kompetenzen erhalten, sondern auch erkannt, wie wichtig es ist, auch mal über den „Tellerrand“ hinaus zu schauen.

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?

Während dem Studium habt ihr Zeit mal in verschiedene Bereiche zu schnuppern, auch wenn ihr euch mit eure Spezialisierung schon sehr sicher seid. Hier habt ihr die Chance Themen zu entdecken, von denen ihr vielleicht gar nicht wusstet, dass sie euch interessieren. Nutz die Industrienähe der Hochschule, um bereits während des Studiums erste Kontakt zu knüpfen und ein Netzwerk aufzubauen, so ist der Berufseinstieg umso leichter.



Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:

Vor allem die Nähe zu den Professoren, wodurch ein eher familiäres Umfeld entstand, in dem man sich stets wohl fühlte. Aber auch die Gebäude, die Einrichtung, die Fächerauswahl und das Ganze was drum herum geboten war, lässt mich immer sehr glücklich auf meine Studienzeit zurück blicken.


Alumni berichten aus ihrem Arbeitsalltag - Sasha Rudolph

Sascha Rudolph,

Absolvent des Bachelor-Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen/International Management, aktuell bei der sync innovation UG.

04. Dezember 2017

Sie arbeiten heute bei der sync innovation UG als Gründer und Geschäftsführer. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.

Während meines Studiums in Pforzheim habe ich die studentische Gründungsinitiative Entrepreneurs Pforzheim e.V. mit auf den Weg gebracht. Hier hatte ich die Möglichkeit, mich schon früh mit dem Thema Unternehmensgründung auseinanderzusetzen. Nach meinem Abschluss war ich im Rahmen eines Gapyears bei der Unternehmensberatung Horváth & Partners in Stuttgart beschäftigt. Hier konnte ich in verschiedenen Projekten erste Beratungserfahrung sammeln. Während dieser Zeit habe ich zusammen mit meinem Bruder die sync innovation gegründet. Aktuell entwickeln wir hier in verschiedenen Projekten Innovationsmanagement-Software. In Zukunft möchten wir Unternehmen dabei helfen, dynamische (Entwickler-) Teams noch effizienter und effektiver einzusetzen. Außerhalb des Unternehmens arbeiten wir auch an der "Entrepreneurs App" einer Co-Founder Plattform mit der wir (studentische) Gründerteams zusammenbringen. Hierzu vernetzen wir bereits über 20 Gründungsinitiativen und Hochschulen in Deutschland, Österreich und Schweden.


Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?

Eine typische Arbeitswoche gibt es fast nicht. Jeder Tag unterscheidet sich vom anderen. Meistens stehen Telefonkonferenzen und Projektbesprechungen auf der Agenda. Wenn dann noch Zeit bleibt, beschäftigen wir uns mit der Weiterentwicklung unserer Software.

 

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?

Ich habe mich damals für ein interdisziplinäres Studienfach entschieden, weil mich viele Aspekte am Schnittpunkt zwischen Wirtschaft und Technik interessieren. Insbesondere gilt das für digitale Systeme, sowie innovative Fertigungsverfahren und Produkte. Während meines Studiums konnte ich mich im Rahmen von Vorlesungen und Projekten mit dieser Themenvielfalt auseinandersetzen. Dabei habe ich auch gelernt wie diese Aspekte eingesetzt werden können, um die Erfolgswahrscheinlichkeit für ein Unternehmen langfristig zu erhöhen. Diese Kompetenz hilft mir immer noch, wenn es um das Verständnis von Unternehmen und ihrer Umwelt geht.


Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?

Die Zeit während des Studiums sollte man nutzen um sich außerhalb von Vorlesungen und Seminaren weiterzubilden. An der Hochschule Pforzheim gibt es hierzu vor allem auch studentische Initiativen, die viele Möglichkeiten bieten. So kann man sich ein Netzwerk aufzubauen von dem man langfristig profitiert.

 

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:

Als Absolvent des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule Pforzheim fühle ich mich sehr gut auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet. Das ist vor allem auch der Verdienst vieler engagierter Professoren und Mitarbeiter der Fakultät für Technik. Hier freue ich mich immer noch über den regelmäßigen Austausch und komme dazu auch immer wieder gerne nach Pforzheim.


Alumni berichten aus ihrem Arbeitsalltag - Michael Kram

Michael Kram,

Absolvent des Bachelor-Studiengangs Elektrotechnik / Informationstechnik , aktuell bei der Robert Bosch GmbH.

26. Oktober 2017

Sie arbeiten heute bei der Robert Bosch GmbH. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.

Nach meinem Studium an der Hochschule Pforzheim habe ich das zweijährige Traineeprogramm im Bereich Forschung und Entwicklung bei der Firma Robert Bosch GmbH durchlaufen. Im Rahmen des Programms konnte ich einige Facetten der Firma Bosch kennenlernen, von der Software-Entwicklung von ESP-Systemen über Fertigung von Zündspulen bis zum Produktmanagement von Sensoren. Das Ganze an verschiedenen Standorten in Deutschland sowie im Rahmen einer sechsmonatigen Auslandsstation in China. Anschließend habe ich meine Tätigkeit im Produktmanagement fortgesetzt. Nach einer zweijährigen Assistenztätigkeit in einem unserer Vorstandsbüros bin ich für vier Jahre nach Budapest gewechselt. Dort war ich anfangs Abteilungsleiter, später Entwicklungsleiter für Aktive und Passive Sicherheitssysteme, Lenksysteme, Fahrerassistenzsysteme und ich konnte Entwicklungsaktivitäten für das Automatisierte Fahren in Ungarn aufbauen. Zum Zeitpunkt meiner Rückkehr nach Deutschland habe ich dort ca. 650 Mitarbeiter geführt. Heute bin ich Entwicklungsleiter für die System- und Vorentwicklung des Bosch-Geschäftsbereichs Chassis Systems Control. Dabei beschäftige ich mich mit Themen wie Funktionen und Architekturfragen für vernetzte Systeme, Security und Safety, Prozesse, Tools und Methoden, Big Data und vieles mehr.

 

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?

Das kann ganz unterschiedlich sein. Ich befasse mich viel mit strategischen Fragen, versuche so viel Zeit wie möglich mit meinem Team zu verbringen und bin hin und wieder an unseren verschiedenen Bosch-Standorten in der Welt unterwegs. Nicht nur in Budapest, sondern auch in Indien, China, Japan oder in den USA. So wird es nie langweilig – das ist mir wichtig!

 

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen? 

Im Elektrotechnik-Studium an der Hochschule Pforzheim habe ich meinen technischen Grundstock erworben, von dem ich noch heute zehre. Der Praxisbezug, die kleinen Lerngruppen sowie der enge Kontakt zu den Professoren haben mit Sicherheit dazu beigetragen, dass sich der Stoff gut verankert hat. Zudem hatte ich die Chance, mein Gelerntes direkt im Rahmen des studienbegleitenden Förderprogramms bei Harman/Becker (damals auch Trainee-Programm genannt) anzuwenden. Das Ganze erachte ich als ein sehr kluges, integriertes Konzept. Das Master-Studium „Information Systems“ hat – neben der technischen Tiefe – meinen Hunger auf die „Breite“ geweckt. Ich denke, das war entscheidend für meine spätere berufliche Entwicklung. Des Weiteren bin ich dankbar für die Offenheit der Professoren, mich bei meinen beiden Auslandssemestern am IIT Bombay und der University of Cambridge unterstützt zu haben. Diese Erfahrungen haben mir den Schritt wesentlich erleichtert, für Bosch noch einmal ins Ausland zu gehen und dabei erfolgreich zu sein.

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?

Ich habe immer das gemacht, was mir Spaß macht (naja, fast immer J) , beginnend bei der Studienwahl und auch heute bei Bosch. Man darf sich nicht scheuen, sich Rat einzuholen, das beginnt schon mit den Professoren während des Studiums. Ob man jeden Ratschlag annimmt, obliegt jedem selbst.

 

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte: 

Das Wesentliche habe ich oben genannt. Wie ich höre und hier lese, hat sich das behalten. Bitte macht weiter so!


Alumni berichten aus ihrem Arbeitsalltag - Benjamin Paul

Benjamin Paul,

Absolvent des Master-Studiengangs Produktentwicklung, aktuell in der Zentrale der Schuler AG in Göppingen als Designmanager.

01. Oktober 2017

Sie arbeiten heute in der Zentrale der Schuler AG in Göppingen als Designmanager. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.

Am Ende meines Bachelorstudiums war ich überzeugt von den Vorteilen, das Studium des Industrial Designers mit einem Masterstudiengang in Produktenwicklung abzurunden. Während meines Masterstudiums  habe ich zwischen dem zweiten und dritten Semester bei der Trumpf GmbH im Designmanagement ein Praktikum absolviert. Bei meiner anschließenden Abschlussarbeit ging es u. a. um einen modularen und skalierbaren Produktbaukasten für 2D-Laserschneidanlagen. Für mich als Designer ein sehr spannendes Thema, da ich in der Abteilung „Vorentwicklung, Blechdesign“ Technisches und Design perfekt verbinden konnte. Nachdem ich dann anderthalb Jahre bei Busse Design und Engineering als Designer und Produktentwickler gearbeitet hatte, habe ich die neu geschaffene Stelle des Designmanagers bei der Schuler AG in Göppingen übernommen.

 

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?

Die Arbeitswoche setzt sich zu ungefähr 50 % aus Tagesgeschäft und 50 % projektspezifischer Arbeit zusammen. Die Erarbeitung und Aktualisierung der Leitfäden für alle designrelevanten Themen ist hierbei eine Kernaufgabe. Auf diese Dokumente greifen alle internen und externen Kollegen und Dienstleister zurück: Angefangen von der Gestaltung der Geschäftsausstattung bis hin zum Design der Werkzeugmaschinen. Da Schuler sehr viele kundenspezifische Pressensysteme anbietet, gibt es einen großen Abstimmungsaufwand, wenn es um das Anlagendesign geht. Hierzu treffe ich mich direkt mit Kollegen am Arbeitsplatz oder mit Kollegen von anderen Standorten,  z. B. in Brasilien,  der Schweiz oder Mexiko via Videokonferenz. 

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?

Die Vielzahl der Projektarbeiten und die damit verbundene Zusammenarbeit mit Kommilitonen mit anderem Background waren für mich von zentraler Bedeutung. Gerade wenn es um Produktgestaltung geht, sind oft Emotionen im Spiel und Problemstellungen sind nicht einfach zu argumentieren und kommunizieren. Darum ist ein methodisches, strukturiertes und konsequentes Arbeiten im Team unter Einbeziehung aller Steakholder, die bei der Produktenwicklung eine Rolle spielen, unerlässlich.

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?

Ein unvoreingenommener Blick auf alles, was der Arbeitsmarkt bietet, um evtl. Nachfragen am Markt mit eigenen Interessen zu verknüpfen, ist wichtig. Dennoch sollte man sich für einen Job auf Dauer nicht verbiegen müssen. Ich denke, es ist wichtig, immer neue Herausforderungen zu begrüßen, Weiterbildung jeglicher Art wahrzunehmen und auch zu fordern. Der Arbeitsmarkt, gerade in Deutschland, ist gut aber einen guten und passenden Job zu finden, kann dennoch seine Zeit dauern. Dran bleiben und in die Offensive gehen!

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:

Die Atmosphäre, der Campus, die Lehrmethoden, die Professoren, praxisnahe Projekte und vieles mehr ergaben eine herausfordernde und hervorragende Zeit an der HS Pforzheim. Danke Fakultät für Technik.


Alumni berichten aus ihrem Arbeitsalltag - Martin Gerlich und Matthias Buck

Martin Gerlich und Matthias Buck,

Absolventen des Diplom-Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen, aktuell Geschäftsführer Ihres eigenen Unternehmens BEC.

01. September 2017

Sie arbeiten heute als Geschäftsführer Ihres eigenen Unternehmens BEC. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.

Wir haben uns schon während des Studiums in Pforzheim kennengelernt, im Hauptstudium viele Projekte zusammen gemacht und mit der StuWoBar zumindest für ein paar Semester den Traum einer eigenen Kneipe verwirklicht. Damals war es aber noch nicht absehbar, dass wir später im Berufsleben zusammen arbeiten werden.
Umso schöner, dass es geklappt hat!

Matthias Buck: Ich habe die Buck Engineering & Consulting GmbH (BEC) bereits während des Studiums gegründet. Für mich stand schon immer fest, nach dem Studium selbstständiger Unternehmer zu werden, wenn auch zu Beginn die Hauptmotivation war, Geld für das Studium zu verdienen. Nachdem ich zu Beginn meiner Selbstständigkeit vor allem als Dienstleister für KUKA Roboter aktiv war, hat sich das Tätigkeitsfeld sukzessive um die Bereiche Montage und Produktion erweitert und die Firma ist kontinuierlich gewachsen. Den größten Wachstumsschub für BEC gab es 2012, als wir die Ausschreibung für ein Großprojekt in Österreich gewinnen konnten. Mit dem Großauftrag im Rücken konnten wir dann die Firma auf andere Beine stellen und schneller wachsen. Im nächsten Jahr ist dann auch Martin zu BEC dazu gestoßen und wir arbeiten seitdem zusammen.

Martin Gerlich: Ich hatte nach dem Studium zunächst als Trainee bei E.ON im Bereich Einkauf begonnen. Meiner Karriere beim Energieversorger machte dann ein Job-Angebot meines Onkels einen Strich durch die Rechnung und ich habe in seiner Firma als Firmenkundenberater für Industriegüter-Finanzierung gearbeitet. Nach sechs Jahren kam dann die sehr reizvolle Anfrage als Geschäftsführer eines Start-Ups für Medizinprodukte einzusteigen. Somit war auch mein Schritt in die Selbstständigkeit vollzogen und ich habe drei Jahre lang das Unternehmen aufgebaut, Venture-Capital eingeworben und die Produktzulassung vorangetrieben. Auf der Hochzeit eines Kommilitonen haben Matthias und ich dann beschlossen zukünftig gemeinsam weiter zu arbeiten und BEC weiter voran zu treiben.  

 

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?

Eine typische Arbeitswoche haben wir eigentlich nicht und das ist wohl auch das reizvolle an unserem Job. Wir sind ein sehr breit aufgestelltes Unternehmen und sind sehr stark im Projektgeschäft tätig. Daher sind die Aufgaben in unseren Arbeitswochen auch immer davon geprägt, was wir gerade für Projekte in Bearbeitung haben und welche Messen anstehen. Wir machen knapp 80% unseres Umsatzes mit internationalen Kunden und sind viel in verschiedenen Branchen auf der ganzen Welt unterwegs. Da kann es schon mal sein, dass man morgens eine Telko mit Australien wegen eines Medizinprodukts hat, nachmittags einen Forschungsantrag schreibt und abends in der Halle mit anpackt um einen Flugsimulator rechtzeitig zur Messe zu schicken.

 

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?

Wenn wir an das Studium zurück denken, dann steht sicherlich unser tolles Semester an erster Stelle. Das sehr gute Verhältnis zu unseren Professoren und deren fairer Umgang mit den Studenten haben uns damals zu einer großen Gemeinschaft geformt. Auch wenn heute die Forderung nach „Teamfähigkeit“ oft zu pauschal verwendet wird, so hat uns die projektbezogene Arbeit sowie die Begeisterung der Professoren für ihre Fachgebiete viel für den Einstieg ins Berufsleben gebracht. Zurückblickend liegt für uns die große Stärke des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen nach wie vor in dem vielseitigen Studium und der Wissensbreite, die vermittelt wird. Wir freuen uns heute sehr darüber, dass wir auch von der anderen Seite her als Unternehmen immer noch in engem Kontakt mit der Fakultät für Technik stehen und regelmäßig mit Studenten interdisziplinäre Projekte machen können.

 

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung? 

Unser Werdegang weicht deutlich von der Karriereplanung unserer Kommilitonen ab, die doch zum Großteil bei den Konzernen und großen Mittelständlern gelandet sind. Für uns ist die Entscheidung der Selbstständigkeit absolut das Richtige gewesen und auch mit dem Handwerkszeug des Studiums sind wir hierfür gut vorbereitet gewesen. Den Studierenden können wir daher nur Mut zusprechen, sich auch mit eigenen Ideen ins Arbeitsleben zu wagen.

 

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:

Für die wunderbare Zeit in Pforzheim, die hervorragenden Rahmenbedingungen an der Hochschule, den super Kontakt zu den Professoren, der auch nach Beendigung des Studiums erhalten geblieben ist und natürlich für die Auswahl der Kommilitonen unseres Semesters. Wir haben heute immer noch sehr viel Kontakt zu unseren Kommilitonen, treffen uns regelmäßig mit den Familien oder auch zu unserem alljährlichen Herren-Hütten-Wochenende und unterstützen uns auch im Arbeitsleben wann immer es geht.


Alumni berichten aus ihrem Arbeitsalltag - Sandra Haas

Sandra Haas,

Absolvent des Bachelor-Studiengangs Medizintechnik, aktuell bei der Robert Bosch Packaging Technology GmbH.

01. August 2017

Sie arbeiten heute bei der Robert Bosch Packaging Technology GmbH. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.

Meine Bachelor-Arbeit habe ich am Fraunhofer Institut für Zelltherapie und Immunologie in Leipzig in der Arbeitsgruppe Liganden-Entwicklung geschrieben. Für mich war das eine super Möglichkeit in einer modernen, renommierten und sehr bekannten Gesellschaft meine Abschlussarbeit schreiben zu können. Während meines Studiums hatte ich bereits Vorlesungen in Biochemie und Molekularbiologischen Technologien. Dieses Wissen hat mir bei der Erstellung meiner Arbeit im Gebiet der Malariaforschung und der Arbeit im Labor weitergeholfen. Ich bekam viel Unterstützung von meinem Chef und nach der Fertigstellung auch eine Festanstellung als Technische Mitarbeiterin. Nach einem dreiviertel Jahr im Beruf stand für mich fest, mich noch weiterbilden zu wollen und meinen Master zu machen. Ich bewarb mich erfolgreich für das Förderprogramm „PreMaster“ der Robert Bosch GmbH; hier geht dem eigentlichen Master-Studium eine einjährige Unternehmensphase voraus. Diese absolviere ich seit Februar dieses Jahres im After-Sales-Bereich als Auftragsmanagerin für Verpackungsmaschinen flüssiger Pharmazeutika.

 

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?

Durch mein Studentenprogramm ist jede Woche anders. Ich lerne ständig etwas Neues und bekomme sowohl einiges von der Struktur und den Prozessen des Betriebes als auch vom Tagesgeschäft mit. Da ich momentan eine Art „Praktikantenstatus“ habe, freut es mich natürlich umso mehr, dass ich verschiedene Aufgaben selbständig übernehmen darf. Unsere Abteilung beschäftigt sich mit den Angeboten und der Auftragsabwicklung von Modernisierungen der bereits beim Kunden bestehenden Maschinen. Für mich ist das Management neben der Forschung ein zweiter Bereich, der mich sehr interessiert und in dem ich mir eine längerfristige Tätigkeit vorstellen könnte. Ein PreMaster-Programm bringt noch andere Vorteile: So habe ich zum Beispiel die Möglichkeit, innerhalb des Jahres weitere Abteilungen kennen zu lernen. Auch ein Auslandsaufenthalt in den USA wäre eine Option, die ich falls organisatorisch alles klappt, sehr gerne annehmen würde. Zusätzlich ist man in der Wahl seines Master-Studiums nicht an ein Fach oder einen Ort gebunden – was einem sehr viel Spielraum und Entscheidungsfreiheit bietet.

 

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?

Ich glaube meine größte durch das Studium erlernte Kompetenz ist das Strukturieren und Organisieren im Allgemeinen. Neben dem erworbenen Fachwissen, hat die Hochschule mich außerdem fit gemacht, komplexe Themen zu verstehen und Lösungswege für Probleme zu finden.
Besonders positiv in Erinnerung ist mir das freundschaftliche Verhältnis zu den Kommilitonen. Das gute Betreuungsverhältnis durch Professoren und Mitarbeiter, in dem wir uns alle konkurrenzlos „sehr gut aufgehoben“ fühlen konnten, hat dazu sicher seinen Beitrag geleistet – ebenso wie Exkursionen zu verschiedenen Firmen in ganz Deutschland.

 

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?

Nicht zu verzweifeln, wenn es nicht sofort bei der ersten Bewerbung mit einem Praktikumsplatz oder einem Jobangebot klappt. Und dann natürlich etwas zu machen, was einen interessiert und Spaß macht! Ich finde es hilfreich, verschiedene Bereiche durch möglichst viele Praktika, Abschlussarbeiten und Studentenprogramme kennen zu lernen, um so genau die richtige Arbeit für einen selbst zu finden. Mein Praktikum hatte ich damals bei einer kleinen Firma, die medizinische Instrumente wie Otoskope herstellt, im Qualitätsmanagement gemacht. Für die Abschlussarbeit war ich dann ja in der Antigen-/Antikörperforschung gegen Malaria und während meiner Festanstellung in der Lebensmittelallergieforschung tätig und nun im technischen Management bzw. Vertrieb. Momentan könnte ich mir vorstellen, in diesem Bereich auch weiterhin zu arbeiten… aber mal sehen, was die Zukunft noch für mich bereithält.

 

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:

Als Erstes für deine tolle Lage mit dem Blick über Pforzheim und den vielen schönen Plätzen in den Mittagspausen im Sommer. Als Zweites für die schöne Bibliothek, in der ich es immer super angenehm fand, für Klausuren zu lernen. Zu guter Letzt für deine netten und hilfsbereiten Professoren. In meinem Fall ist hier vor allem Prof. Dr. Tobias Preckel zu nennen, der die Betreuung meiner Abschlussarbeit übernommen und mich mit viel Engagement unterstützt hat. Durch seine Initiative und sein Gutachten habe ich dieses Jahr an dem ausgeschriebenen Förderpreis der Richard Wolf GmbH für eine Abschlussarbeit im Sinne einer gesünderen Welt und einem menschlichen Miteinander im spirit of excellence teilgenommen. Ich hatte meiner Meinung nach sehr geringe Siegeschancen auf Grund meines sehr weit von der „klassischen Medizintechnik“ entfernten Themas, doch ich konnte die Jury von meiner Arbeit überzeugen. Ich freue mich sehr, dass ich nun die erste Förderpreisträgerin der Firma Richard Wolf im Studiengang Medizintechnik bin.


Alumni berichten aus ihrem Arbeitsalltag - Bastian Höllbacher

Bastian Höllbacher,

Absolvent des Bachelor-Studiengangs Maschinenbau, aktuell Berufsschullehrer an der Robert-Bosch-Schule in Stuttgart-Zuffenhausen.

12. Juli 2017

Sie arbeiten heute als Berufsschullehrer an der Robert-Bosch-Schule in Stuttgart-Zuffenhausen. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.

Als ich im Jahr 2010 mein Maschinenbaustudium an der Hochschule Pforzheim abgeschlossen habe, wurde an der Hochschule gerade der neue Bachelor-Studiengang Mechatronik aufgebaut. Da mich sowohl das Thema Lehre als auch die Interdisziplinarität des neuen Studiengangs sehr interessierten, ergriff ich die Möglichkeit als Laboringenieur am Aufbau dieses Studiengangs mitzuwirken. In dieser Tätigkeit konnte ich umgehend mein maschinebauliches Fachwissen in diversen Laborveranstaltungen und Vorlesungen an die Mechatronik-Studierenden weitergeben. Aber auch mein eigenes Wissen in Richtung Elektrotechnik und Informatik ausbauen. Da ich mich beruflich noch intensiver mit Kraftfahrzeugen beschäftigen, der Lehre aber treu bleiben wollte, wechselte ich an die Robert-Bosch-Schule, an der ich nun Fahrzeugtechnik und Fertigungstechnik unterrichte.

 

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?

Das hängt ganz davon ab, in welcher Phase des Schuljahres man sich befindet. In den Sommerferien und zu Beginn eines Schuljahres plane ich meine Unterrichte anhand der Lehrpläne und der verfügbaren Unterrichtszeit in der jeweiligen Klasse. Oft kommen neue Themen oder Klassen hinzu, sodass es immer abwechslungsreich bleibt und man sich in neue Bereiche einarbeiten kann. Es folgt eine Zeit, in der man die Lerninhalte vermittelt und die Kompetenzen der Schüler fördert, bevor es dann an die Überprüfung der Lernerfolge - die Klassenarbeiten - geht. Zum Ende eines jeden Halbjahres erfolgt dann die Zeugniserstellung mit allerlei Konferenzen.

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?

Die Kompetenzvermittlung ist der wichtigste Bereich eines Studiums. Fachwissen altert schnell und ist heute praktisch überall und einfach verfügbar. Die Kompetenzen sich selbst Wissen anzueignen, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden und Ergebnisse verständlich und präzise zu formulieren, muss man jedoch erst entwickeln. Diese Kompetenzen hat mir das Studium an der Hochschule Pforzheim bestens vermittelt. Durch seine interdisziplinäre Ausrichtung und die früh und umfangreich verlangte Selbstständigkeit bei Projektarbeiten.

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?

Ein Ingenieurstudium bietet eine unglaubliche Fülle an Möglichkeiten. Diese Flexibilität ist für die eigene Karriereplanung sehr hilfreich. Man kann in Forschung und Entwicklung, Vertrieb, Management oder wie ich in der Lehre tätig sein. Alles mit dem gleichen Abschluss. Und auch ein Wechsel von einem Weg zu einem anderen ist möglich. Man muss nur die Möglichkeiten ergreifen, die sich einem bieten und keine Angst vor Veränderung haben.

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:

Das ausgesprochen gute Betriebsklima. Sowohl als Student als auch als Mitarbeiter bin ich immer gerne an die Hochschule gegangen. Das Lernumfeld ist ausgezeichnet, die Beziehung zu Professoren und Mitarbeitern war immer einwandfrei. Dieses positive Klima ist meiner Meinung nach äußerst wichtig für ein erfolgreiches Studium und eine positive Einstellung zu seinem Studienfach. Danke dafür!


Alumni berichten aus ihrem Arbeitsalltag - Jürgen Distl

Jürgen Distl,

Absolvent des Diplom-Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen, aktuell bei Daimler Trucks als Leiter des Produkt-Controllings für Aggregate.

01. Juni 2017

Sie arbeiten heute bei Daimler Trucks als Leiter des Produkt-Controllings für Aggregate. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.

Bereits in der Schule haben mich sowohl technische wie auch betriebswirtschaftliche Themen interessiert, deswegen war für mich schnell klar, dass ich Wirtschaftsingenieurwesen studieren will. Damals noch als Diplom-Studiengang angelegt war es die perfekte Mischung aus Theorie und den vielen Projektarbeiten. Stark geprägt in der Studienzeit haben mich aber auch mein Praxissemester in Spanien und noch mehr mein 6-monatiger Aufenthalt in Vietnam zur Diplomarbeit. Und damals gab es noch kein WhatsApp und nur langsame Internet-Verbindungen, es hatte also durchaus einen Abenteuer-Charakter. Vor die Wahl gestellt ob ich bei Audi oder Daimler anfangen will habe ich mich für die Truck-Sparte von Daimler entschieden. In den vergangenen knapp 13 Jahren habe ich an vier verschiedenen Standorten sowie sieben verschiedenen Aufgaben-Gebieten gearbeitet. Sehr geprägt haben mich, vor allem aber auch meine Familie unser dreijähriger Aufenthalt an der Westküste der USA. Trotz der vermeintlich überschaubaren Eigenverantwortung in einem Großkonzern-Job obliegt es auch dem Einzelnen, sich entsprechende Gestaltungsmöglichkeiten zu generieren. Dasselbe gilt für Personalverantwortung und die Möglichkeit, unternehmerische Entscheidungen zu treffen. Heute arbeite ich mit meinem etwa 70 köpfigen Team ausschließlich an internationalen Projekten und lerne jeden Tag dazu. Das gilt für fachliche Themen, aber in gleichem Maß auch hinsichtlich der Zusammenarbeit mit Kollegen unterschiedlichster Kulturen.

 

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?

In aller Regel bin ich nicht mehr als 2-3 Tage die Woche im Büro in Stuttgart. Diese Tage sind dann gefüllt mit Projektdurchsprachen und persönlichen Gesprächen mit den dortigen Mitarbeitern und Kollegen aus Entwicklung, Einkauf oder auch Produktionsplanung. An den anderen Tagen bin ich an den verschiedenen Produktions-Standorten in Deutschland, aber auch den USA, Brasilien und China um Produktprojekte aus Controlling-Sicht zu begleiten und natürlich auch die verschiedensten Themen mit meinen dortigen Mitarbeitern zu besprechen. Denn im Hinblick auf Kommunikation gilt für mich „face beats phone and phone beats e-mail“. Weiterhin bin ich als Mitglied der entsprechenden Gremien mitverantwortlich für die Entscheidung zukünftiger Produkte und Produktionsstrategien – gerade im Hinblick auf den bereits stattfindenden starken Wandel in der Automobilindustrie für mich die Chance, die Zukunft des größten Nutzfahrzeugherstellers der Welt mitzugestalten. Ganz wichtig für mich persönlich ist die ständige Priorisierung der Themen um noch genügend Zeit für die Familie unter der Woche haben zu können.


Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?

Erstmal das Wesentlichste: Nochmal vor die Wahl gestellt würde meine Studienplatzwahl wieder auf den WI-Studiengang in Pforzheim fallen! Klasse war aus meiner Sicht die Ausgewogenheit der Inhalte zwischen Technik und Wirtschaft sowie auch die umfangreichen Wahlmöglichkeiten im Hauptstudium. Eine sehr gute Vorbereitung für das Arbeiten in der Industrie waren vor allem aber auch die vielen interdisziplinären und sehr differenzierten Projektarbeiten, die wir zusammen mit den unterschiedlichsten Unternehmen bearbeitet haben – Eigenverantwortung, kreative Lösungsansätze und Teamwork konnten dabei sehr real erlernt werden. Darüber hinaus haben mich die Auslandserfahrungen vor allem auch persönlich stark geprägt und fit gemacht für einen Job im stark international geprägten Arbeitsumfeld.

 

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung? 

Das WI-Studium in Pforzheim bietet neben dem Erlernen des technischen und betriebswirtschaftlichen Rüstzeugs viele Möglichkeiten, sich bestmöglich für den Arbeitsmarkt vorzubereiten: sehr gute Industriekontakte für Projektarbeiten, tolle Partnerhochschulen für ein Auslandsstudium  – nutzt so viel möglich und findet heraus was euch Spaß macht! Noten sind nicht unwichtig, aber ganz sicher nicht wichtiger als eine gereifte und selbstsichere Persönlichkeit, die ein Bewerber mitbringen muss. Findet heraus was ihr wollt – und genauso wichtig – was ihr nicht wollt.

 

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:

Der persönliche Kontakt zu den Profs und das in Summe sehr familiäre Studieren an der Hochschule waren klasse. Es war mehr als einfach nur Studieren und eine tolle Vorbereitung auf das Berufsleben. Danke.


ALumni berichten aus ihrem Arbeitsalltag - Kai Clemens Liebich

Kai Clemens Liebich,

Absolvent der Embedded Systems, aktuell  bei der Robert Bosch GmbH als Entwicklungsingenieur.

02. Mai 2017

Sie arbeiten heute bei der Robert Bosch GmbH als Entwicklungsingenieur. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.

Mit meinem Master of Science in Embedded Systems an der Hochschule konnte ich meine Kompetenzen aus dem vorangegangenen Elektrotechnik-Studium in die Breite erweitern und gleichzeitig vertiefen. Dabei war auch mein Jahr im Electronics-Team der Rennschmiede Pforzheim, einer studentischen Initiative der Hochschule, die Rennwagen konzipiert, konstruiert und baut, eine sehr große Bereicherung. Im Rahmen einer Bosch-Werksführung für unser Team in Feuerbach hatte ich das Glück direkten Kontakt mit der dortigen Personalabteilung zu erhalten. Mit ihrer Hilfe und der Unterstützung der Hochschule bekam ich die Möglichkeit, meine Thesis bei Bosch in Bangalore, Indien, zu verfassen. Neben den unzähligen kulturellen Eindrücken Indiens durfte ich dabei den Konzern, seine Prozesse und Arbeitsfelder näher kennenlernen. Zurück in Deutschland stand für mich fest, dass ich bei Bosch auch meine ersten Schritte als Ingenieur wagen und meine im Studium über die Jahre erworbenen Kenntnisse einbringen möchte.

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?

Hier in der Entwicklung verläuft  kaum eine Woche identisch mit einer anderen. Im Bühlertal arbeite ich primär an der Entwicklung von Elektronik für Wischer und teilweise auch Fensterheber. Zu meinen Hauptaufgaben zählen die Durchführung von Versuchen zur Verifikation von Funktionen sowie die technische Unterstützung bei Meetings mit Kunden oder Zulieferern. Flexibilität ist wichtig, wenn es bei Problemen kurzfristig zu mehrtägigen Einsätzen beim Kunden kommen kann. Durch die Globalisierung ist es Alltag, dass die Entwicklung über mehrere Standorte im In- und Ausland hinweg verteilt ist und Meetings damit meist per Skype auf Englisch mit Teams, Kunden oder Zulieferern aus der ganzen Welt abgehalten werden.

 

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?

Die beiden prägendsten Phasen waren meine Arbeit bei der Rennschmiede sowie meine Thesis in Indien. Neben den technischen Finessen hat mich bei der Rennschmiede besonders das Arbeiten im interdisziplinären Team begeistert. Wenn man den fertigen Rennwagen am Ende  in Hockenheim auf der Rennstrecke fahren sieht, ist man einfach unsagbar stolz.

Indien war für mich persönlich eine mindestens ebenso faszinierende und bereichernde Erfahrung. In meiner Thesis hatte ich die Aufgabe, eine neue elektrische Rikscha von Grund auf neu zu entwickeln. Dabei hatte ich die Freiheit, jeden Bereich der Rikscha (Elektrik, Mechanik und Software) und jede gewünschte Eigenschaft selbstständig und nach eigenen Vorstellungen zu entwickeln und umzusetzen. Ich durfte nicht nur interne, sondern auch externe Mitarbeiter koordinieren, die mich bei einzelnen Aufgaben unterstützt haben. Dadurch konnte ich nicht nur fachlich, sondern ganz besonders auch kulturell viel dazu lernen. Die viele Reisen über die Wochenenden waren dabei das Sahnehäubchen eines aufregenden halben Jahres im fernen Indien.

 

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?

Macht das, was euch Spaß macht, aber scheut nicht davor zurück, auch einmal neue Dinge und Situationen auszuprobieren. Ihr seid jung und ungebunden. Nutzt das!

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:

Für die tatkräftige Unterstützung unseres Teams im Rahmen der Rennschmiede. Ohne das Engagement der Fakultät wären unsere Erfolge nicht möglich gewesen! Danke auch für die Chance, meine Thesis im Ausland schreiben zu können und für die tolle Unterstützung währenddessen.

Abschlussarbeit in Indien

Development of a prototype of an electric rickshaw with enhanced driving dynamics”

Kai Clemens Liebich entwickelte im Rahmen seiner Master-Thesis eine E-Rikscha für die Bosch Group in Indien

Kai Clemens Liebich beendete sein Master-Studium (Master of Science in Embedded Systems) an der Fakultät für Technik im Frühjahr 2016. Von Anfang Oktober 2015 bis Ende März 2016 arbeitete er in Indien an einer Master-Thesis der besonderen Art: Er entwickelte eine E-Rikscha für die Bosch- Group. Betreut wurde er im Rahmen seiner Arbeit mit dem Titel „Development of a prototype of an electric rickshaw with enhanced driving dynamics” von Prof. Dr.-Ing. Martin Pfeiffer als Erstprüfer und Prof. Dr. Stefan Hillenbrand als Zweitprüfer.

Wie entstand die Idee zur Abschlussarbeit?
Meine Arbeit ist die Weiterentwicklung einer Idee, die im Rahmen des Bosch-Wettbewerbs „Bosch InnoGame“ den zweiten Platz erreicht hatte. Diese preisgekrönte Idee war ein Retrofit-Bausatz für bestehende Rikschas, mit dem diese zu einer E-Rikscha umgebaut werden können. Da dieser Umbau jedoch letztlich zu teuer in der Herstellung war, wurde entschieden, direkt auf eine neuentwickelte E-Rikscha zu setzen. Ein Neubau war nicht nur kostengünstiger und umweltverträglicher, durch den Einsatz mehrerer Elektromotoren glänzt die E-Rikscha auch durch eine besonders hohe Agilität im Straßenverkehr. 

Beschreiben Sie in einfachen Worten, was Ihre Entwicklung so besonders macht?
Bisherige elektrische Rikschas haben sich auf den direkten Ersatz eines Verbrennungsmotors durch einen Elektromotor beschränkt. Die von mir entwickelte E-Rikscha geht dabei einen Schritt weiter und nutzt zwei bis drei getrennt steuerbare Elektromotoren – einen pro Rad. Dadurch ist es möglich, definierte, unterschiedliche Drehmomente an den Rädern erzeugen zu lassen, wodurch Lenkwinkel bis über 90 Grad möglich werden. Weiterhin werden das Antiblockiersystem, die elektronische Stabilitätskontrolle sowie die Traktionskontrolle, die verhindert, dass die Räder beim Anfahren durchdrehen, mit Hilfe der leistungsfähigen Elektromotoren umgesetzt. Meine Entwicklung ist dementsprechend also auch sehr viel sicherer als die Vorgänger. Einen entscheidenden Vorteil, ganz besonders im vom Stop-and-Go geprägten dichten Verkehr indischer Großstädte, bietet außerdem das Regenerative Bremsen, also die Rückgewinnung von Bewegungsenergie beim Bremsen. In einem konventionellen Fahrzeug wird beim Bremsen ein Großteil der Bewegungsenergie über die Reibungsbremse in Wärme umgewandelt und ungenutzt an die Umwelt abgegeben. Anders bei Hybrid- oder Elektromotoren: Hier kann zumindest ein Teil der Bewegungsenergie rückgewonnen und neu nutzbar gemacht werden. 

Hintergrund: Informationen zum Wettbewerb BOSCH InnoGame
Das Bosch InnoGame ist ein unternehmensinterner Wettbewerb mit dem Ziel, die Kreativität der Mitarbeiter zu fördern um neue Geschäftsfelder in der Zukunft zu entdecken oder neue Produktbereiche hervorzubringen. Die vielversprechendsten Ideen werden einer Jury vorgestellt. Die drei besten Ideen bekommen ein Budget, um sie detailliert zu prüfen und, wenn möglich, in die Realität umzusetzen.


Alumni berichten aus ihrem Arbeitsalltag - Maximilian Maier

Maximilian Maier,

Absolvent des Master-Studiengangs Produktentwicklung, aktuell Promovend bei der Firma Klaus Raiser GmbH & Co..

20. März 2017

Sie arbeiten heute bei der Firma Klaus Raiser GmbH & Co. als Promovend. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.
Die Verbundenheit zur Fahrzeugtechnik hat frühe Wurzeln: Nach meiner Lehre zum KFZ-Mechatroniker bei Porsche war ich in die Motorenentwicklung eingebunden. Als logischer Schritt folgte das Maschinenbaustudium/Produktentwicklung. Während meines Bachelorstudiums habe ich im Praxissemester bei BMW meinen Schwerpunkt Fahrzeugtechnik intensivieren können und auch meine Bachelorthesis widmet sich diesem Thema. Nach meinem Abschluss in Master of Science in Produktentwicklung steht jetzt meine Promotion an, die ich bei der Firma Klaus Raiser GmbH & Co. KG in Eberdingen schreibe. Mein Forschungsgebiet ist Reibschweißen von Aluminium und Kupfer.

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?
Ich freue mich sagen zu können, dass es eine typische Arbeitswoche bei mir nicht gibt. Es umfasst sowohl mein Forschungsgebiet als auch die Betreuung von Kunden und Kundenaufträge. Neben der Arbeit mit Kollegen in der Fertigung arbeite ich an Simulationen, Berechnungen und Konstruktionen für neue Anlagen.

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?

Ich muss zu meiner Überraschung gestehen: viel mehr als ich es für möglich gehalten hätte J. Hauptsächlich aber, die Fähigkeit technische Sachverhalte zu verstehen und einschätzen zu können. Auch habe ich durch mein Studium an der Hochschule Pforzheim gelernt komplexe Sachverhalte selbstständig zu erarbeiten und Lösungen zu finden.

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?
Aufmerksam durch das Studium gehen und so viel wie möglich an Wissen mitzunehmen. Hauptsächlich aber gilt es seine Interessen herauszufinden, dann macht die Arbeit Spaß und der Rest kommt dann von allein.

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:

Das du es immer geschafft hast, dass man gerne in die Hochschule geht und dort Interessante Menschen treffen kann.


Alumni berichten aus ihrem Arbeitsalltag - Julia Vogel

Julia Vogel,

Absolventin des Bachelor-Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen/International Management und des Master-Studiengangs Business Administration and Engineering, aktuell bei Bentley Motors als Purchase Project Manager.

16. März 2017

Sie arbeiten heute in Großbritannien bei Bentley Motors als Purchase Project Manager. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.

Sowohl das Bachelor-Studium Wirtschaftsingenieurwesen/International Management als auch meinen Master in Business Administration and Engineering habe ich in Pforzheim gemacht. Mir war ein inhaltlich breit aufgestelltes international ausgerichtetes Profil bei der Wahl des Studiengangs wichtig, weshalb der wirtschaftsingenieurwissenschaftliche Studiengang mit internationaler Ausrichtung bestens zu meinen Interessen gepasst hat. Erfahrungen im Ausland zu sammeln war für mich immer ein fester Bestandteil meines Studienplans. So war ich während des Praxissemesters in meinem Bachelor-Studium schon in China für einen Projekteinsatz mit der Dürr AG. Meine Master-Thesis wollte ich dann auf jeden Fall in einem englischsprachigen Land schreiben, um meine Sprachkenntnisse noch weiter auszufeilen und mein internationales Profil zu schärfen.

Da es in England nicht so verbreitet ist eine Abschlussarbeit in einer Firma zu schreiben, habe ich eine Initiativbewerbung an Bentley geschrieben und meine Kompetenzen und Interessen geschildert. Das Team, in dem ich heute arbeite, hat mich damals bei der Erstellung einer Thesis im Themenfeld „Beschaffung neuer Fahrzeugprojekte in einem Mehrmarken-Plattform-Umfeld“ begleitet. Ich konnte viele Themen und Ansätze aus dem Studium anwenden und deren Umsetzung in der Praxis auf Stärken und Schwächen analysieren. Während der Fertigstellung der Thesis wurde mir in meinem Team eine Stelle angeboten und ich habe mich entschieden im Ausland zu bleiben und hier in Großbritannien weiter Erfahrungen im Berufsalltag zu sammeln.

 

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?

Eine typische Arbeitswoche gibt es nicht. Die einzige Konstante: Ich verbringe selten einen Tag nur am Schreibtisch. Regelmäßige Abstimmungsrunden mit meinen Kollegen und anderen Teams strukturieren zwar den Alltag, aber meistens gilt es, flexibel und spontan auf Aktuelles zu reagieren. Das verlangt ein hohes Maß an Selbstorganisation, macht den Job aber gleichzeitig auch unheimlich spannend und abwechslungsreich.

Abgesehen von der fachlichen Herausforderung birgt auch das Leben und Arbeiten in einer anderen Kultur viele interessante Einblicke in die Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Arbeitsalltags. Die direkte und sachliche Kommunikation, die das deutsche Arbeitsleben kennzeichnet, sind in Großbritannien nicht so stark ausgeprägt. Small-Talk hingegen ist ein wichtiger Bestandteil der Kommunikation, um auch auf professioneller Ebene Ziele durchsetzen zu können.

 

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?

Die Auslandserfahrung, die ich während meiner Studienzeit sammeln durfte, hat mir definitiv dabei geholfen, dort anzukommen, wo ich heute bin. Das praxisorientierte Studium mit den zahlreichen interdisziplinären Projektarbeiten hat mich geprägt und mir gezeigt, wo meine Interessen liegen. Die Sprachkenntnisse, die interkulturelle Kompetenz und das Handwerkszeug für erfolgreiches Projektmanagement im technischen Umfeld sind Kompetenzen, die ich täglich anwende. Durch die vielen unterschiedlichen Methoden und Themenfelder, die das Studium abgedeckt hat, fühle ich mich auch bei Konfrontation mit neuen Herausforderungen und komplexen Sachverhalten bestens vorbereitet. Das breit gefächerte Überblickswissen, das ich als Wirtschaftsingenieurin erlernt habe, ist im Berufsleben Gold wert.

 

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?

Nutzt die vielfältigen Praxisprojekte dazu herauszufinden, wo Eure Interessen liegen, entwickelt Eure Kompetenzen weiter und habt den Mut, mit Selbstbewusstsein auf dem Arbeitsmarkt nach genau Eurem individuellen Profil zu suchen. Die Arbeitswelt bietet viele Möglichkeiten, die anfangs nicht immer eindeutig sind. Deshalb ist es wichtig so viel Praxiserfahrung wie möglich zu sammeln, um auch die eigenen Stärken und Schwächen besser einschätzen zu können.

 

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:

Mir hat meine Studienzeit in Pforzheim super gefallen. Die Hochschule Pforzheim bietet ein tolles Studienumfeld, mit kleinen Gruppengrößen, vielfältigen Projektarbeiten und einer top Ausstattung. Ich habe mich immer gut aufgehoben gefühlt, habe die Gelegenheit bekommen mein Profil zu entwickeln und durch die zahlreichen Möglichkeiten an Wahlpflichtfächern auch aus den anderen Fakultäten schon während des Studiums über den Tellerrand geblickt. Ich bin im Berufsleben angekommen und schätze rückblickend noch mehr, was ich während meines Studiums gelernt habe.


Alumni berichten aus ihrem Arbeitsalltag - Kevin Ostheimer

Kevin Ostheimer,

Absolvent der Elektrotechnik / Informationstechnik, aktuell bei der AUDI AG China.

02. Februar 2017

Sie arbeiten heute für die AUDI AG in China. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.

In meiner Abschlussarbeit habe ich an kamerabasierten Fahrassistenzsystemen geforscht, die eine wichtige Rolle bei der aktiven Unfallvermeidung spielen.

Anschließend habe ich mich mit Sicherheitskonzepten von elektromechanischen Lenksystemen und der Funktionssoftware im Bereich von Hybrid-Getrieben beschäftigt.

Bei der AUDI AG konnte ich spannende Projekte zu Prüfständen für Getriebe und Leistungselektroniken betreuen. Diese Erfahrungen wollte ich anschließend dort einbringen, wo momentan sehr viel passiert: in China. Dort ein Plugin-Hybrid-Elektrofahrzeug in Serie zu bringen, ist eine Herausforderung, die alle Facetten eines interkulturellen und technischen Projektmanagements umfasst. Obwohl ich bis dato keine Gesamtfahrzeugentwickler-Erfahrung hatte, bekam ich die Chance, an dieser Herausforderung teilzunehmen. Wir konnten alle Entwicklungsprozesse exakt zum Produktionsstart abschließen und das Fahrzeug läuft nun in Changchun vom Band.

 

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?

Viele Situationen treten spontan und erstmalig auf. Daher gibt es keine typische Arbeitswoche. In der Regel besprechen wir gemeinsam mit unseren chinesischen und deutschen Kollegen hier im Joint-Venture aktuelle Technikthemen.

Auch an den richtigen Strategien für größtmögliche Synergien über alle Elektrofahrzeug-Plattformen hinweg arbeiten wir. Mit den Kollegen in der Produktion haben wir ebenfalls viele gemeinsame Themen – hier steht vor allem die Qualitätskontrolle im Fokus.

Außerdem freue ich mich, als persönliche Brücke zu den Entwicklern in Ingolstadt fungieren zu können. Nachmittags bis in die frühen Abendstunden hinein liegen die Zeitzonen günstig, oft finden dann (Video-)konferenzen statt. Am meisten gefällt mir dabei der aktive Austausch über Technikthemen mit den Aggregateentwicklern und der E/E-Abteilung (Elektrik/Elektronik).

 

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?

Systematisch und wissenschaftlich fundiert an komplexe technische Fragen heranzugehen, ist für mich der wichtigste Punkt eines Ingenieurstudiums. Die Hochschule Pforzheim hat dies aus meiner Sicht exzellent vermittelt. In zahlreichen Projektarbeiten während des Studiums wurde mir beigebracht, technische Konzepte selbst umzusetzen. Das ist unter einem engen Zeitrahmen oft fordernd: Eine Idee, die sich am Anfang oft einfach anhört, kann für alle Projektbeteiligten sehr schnell immer komplexer werden.


Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?

Mit dem Abschluss an einer deutschen Hochschule haben junge Akademiker das Fachwissen, um Fragestellungen anzugehen, die uns aktuell global beschäftigen.

Sie sollten offen sein, fachfremde und landesspezifischen Anforderungen anzunehmen und auch persönliche Eigeninitiative entwickeln. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Problemlösungen oft ganz woanders liegen als auf den ersten Blick vermutet.

Erfolgreich sind wir alle nur in Teams, die sich durch Wertschätzung und regelmäßigen Informationsaustausch auf Augenhöhe auszeichnen. Angst vor Fehlern sollte dabei keinesfalls Innovationen verhindern. Audi ermutigt seine Mitarbeiter beispielsweise, motiviert in neue Richtungen zu denken und Bestehendes in Frage zu stellen. Auf diesem Weg trifft man im Unternehmen auf viele Unterstützer.


Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:

Die Ausstattung und Lehrmethoden der Fakultäten im Bereich der Elektro- und Informationstechnik haben verschiedenste Megatrends richtig erkannt und konsequent vermittelt. Damit hatte ich tatsächlich einen echten Vorsprung unter vielen Berufseinsteigern. In einigen Laboren gab es dieses Potential kreativer Freiräume und einen Schaffensdrang unter den Studenten, der viel Gutes zum Vorschein gebracht hat.

 

Bild: Kevin Ostheimer arbeitet für die AUDI AG in China. Das Bogenschießen zählt hier zu den beliebtesten Volkssportarten.


Alumni berichten aus ihrem Arbeitsalltag.

Michael Feicht,

Absolvent des Diplom-Studiengangs Maschinenbau (FH), aktuell CEO der Firma Free-Linked GmbH.

09. Januar 2017

Sie arbeiten heute in Ihrer eigenen Firma „Free-Linked GmbH“ als Chief Executive Officer (CEO). Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.

Mein ursprünglicher Traumberuf während dem Studium war Applikationsingenieur in der Fahrdynamik zu werden. Doch es reichte ein Tauchgang mit einem Ereignis und eine Erkenntnis in der Diplomarbeit, um plötzlich dem Wunsch nachgehen zu wollen, der eigene Chef zu sein ...

Die Erkenntnis war die Idee, ein eigenes Produkt zu entwickeln, mit dessen Hilfe in Zukunft beim Tauchen Leben gerettet werden kann. Ansporn war meine Leidenschaft für dieses Hobby. 

Dann ging alles Schlag auf Schlag. Ich stellte ein interdisziplinäres Team zusammen, und mit Unterstüzung der Hochschule Pforzheim bewarben wir uns um das Gründerstipendium "Exist". 2010 im Juni war es dann soweit: Die Produktentwicklung begann und damit das Netzwerken, das fortwährende Streben nach gesteckten Zielen, Schweiß, Frust, Freude, das Lernen von Verhandlung, Kommunikation und Überzeugungskraft. Immer derjenige zu sein der nach vorne zieht. 

Wir haben fast vier Jahre entwickelt. Auf diesem langen und  hartem Weg räumten wir Preise ab, die uns weitergebracht haben. Es war aber zugleich frustrierend, nicht früher auf den Markt kommen zu können ...

Die Entwicklung war hoch komplex. 

Dann aber haben wir es doch geschafft.

Doch der Vertrieb wies uns schnell in die Schranken und zeigte uns eine weitaus komplexere Natur.

Es ist irre schwer ein Produkt erfolgreich am Markt zu etablieren. Als Beispiel: mit Sicherheit wird man nicht! Das mussten wir hart lernen.

Heute verkaufen wir in knapp 20 Länder und an 170 Fachhändler. Aber am Ziel sind wir noch lange nicht. Und einfacher ist es auch nicht geworden - so hat jedes Land und jede Kultur ihre Knackpunkte die wir identifizieren müssen. 

  

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus? 

Ganz ehrlich: typisch ist nur eines: Aufwachen, Essen, Kaffeemaschine einschalten - 

jetzt kommt der Teil der jedem Tag eine gewisse Ungewissheit bringt :-D - denn jeder Tag sieht komplett anderes aus und das meine ich ernst - 

dann Kaffeemaschine wieder ausschalten essen und wenn die Zeit noch bleibt, dem Privatleben nachgehen...  :-D

 

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen? 

Die wohl wertvollste Erfahrung: Es wird immer jemanden geben, der besser ist als du - mach ihn zum Freund. Aus unternehmerischer Sicht: Pack ihn, überzeuge ihn und stelle jemanden besseren ein wie dich!

Und das zweite: 

Professor Kohmann sagte uns. "Ich behandle euch wir ein Gummiband. Ich ziehe euch bis ihr beinahe reißt. Dann werdet ihr euch an diesen Druck und diese Anspannung gewöhnen. Wie ein Gummiband. Und sobald ich das merke werde ich noch mehr ziehen. Und das mache ich immer wieder bis zum Ende des Studiums" und jedes Mal werdet ihr Denken "ich kann nicht mehr". 

Diese Worte und dieses Vorgehen haben mich an den Druck in meinem Unternehmen vorbereitet. Und manchmal wünschte ich mir dass Professor Kohmann noch mehr an uns hätte zerren sollen, denn die Verantwortung für Mitarbeiter und Investoren ist sehr hoch.

 

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung? 

Die Arbeitswelt bietet unerschöpfliche Möglichkeiten! In einem Startup zum Beispiel seid ihr verantwortlich für nahezu alles und habt sehr viel Handlungsspielraum, in den mittelständischen Unternehmen seid ihr verantwortlich für ein großes Projekt und in einem Konzern … 

Beschränkt euch nicht auf das Denken "Porsche Daimler und Co." sei die High-End-Stufe.

Arbeitet zum Beispiel für ein paar Monate in einem  Tech Startup mit und erlebt dessen Dynamiken. Absolut nicht vergleichbar mit einem Konzern. Es wird eine intensive und pulsierende Erfahrung werden!

 

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte: 

Danke an die Professoren und die Atmosphäre, die sich anfühlte, wie eine "kleine" Familie. Sie haben die Studenten nie im Stich gelassen, probierten immer aus den Studenten alles rauszuholen und stellten sich hinter jene, bei denen Bedarf bestand! Danke!

Die Entwickler des "Buddy Watchers" Michael Feicht und Eduard SabelfeldDie Entwickler des "Buddy Watchers" Michael Feicht und Eduard Sabelfeld

Alumni berichten aus ihrem Arbeitsalltag - Tom Schmidt

Tom Schmidt,

Absolvent des Bachelor-Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen , aktuell bei der Krones AG als Baustellenleiter.

03. Januar 2017

Sie arbeiten heute bei der Krones AG als Baustellenleiter. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg

Ich hatte als Vertiefungsrichtung Wirtschaftsingenieurwesen / Global Process Management gewählt. Während meines Praxissemesters bei Krones habe ich mich mit den technischen Zusammenhängen einer Abfüllanlage beschäftigt. So wurde ich vertraut mit den einzelnen Prozessschritten, die für die Umsetzung eines solchen Projekts wichtig sind: Koordination, Organisation, Logistik, Terminplanung und natürlich die Kostenkalkulation. In meiner Thesis habe ich dann den Personaleinsatz während der Inbetriebnahme einer solchen Abfüllanlage untersucht. Dabei ging es um die Analyse mehrerer Projekte, Schwachstellen zu erkennen und Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten. Einige Kernfragen standen immer im Vordergrund: Wie kann das Personal effizient eingesetzt werden? Welche interkulturellen Faktoren müssen berücksichtigt werden, wenn solche Anlagen für den Einsatz im Ausland konzipiert werden? Welche Strategien können eingesetzt werden?

 

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?
Bei meinem Job gibt es keine typische Arbeitswoche. Einige Dinge kann man planen, wie zum Beispiel Statusbesprechungen oder Reporting. Auf viele Dinge muss man aber kurzfristig reagieren, Entscheidungen treffen, Kosten-Nutzen-Faktoren berücksichtigen. Zu meinen typische Aufgaben zählen zum Beispiel die Koordination von etwa 80 Technikern während der Installationsphase, die Aufstellung klarer Regeln bei der Projektabwicklung für alle Techniker und Subunternehmen oder auch Sicherheitseinweisungen durchführen und unsere Kunden bei technischen Änderungen beraten.

 

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?

Während des Studiums haben wir sehr viele praxisorientierte Workshops, Fallstudien und Präsentationen zu unterschiedlichsten Themen gemacht. Auch der persönliche Erfahrungsschatz unserer Professorinnen und Professoren war eine wichtige Quelle aus der ich schöpfen konnte. Toll war auch die enge Partnerschaft mit vielen Unternehmen aus der Region, mit denen wir im Laufe des Studiums immer wieder Projekte gemacht haben.


Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?

Findet heraus, was euch wirklich fasziniert!


Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:

Für die Herausforderungen im Studium, die mich nicht nur beruflich, sondern auch persönlich weitergebracht haben. Für die Möglichkeit im Ausland zu studieren und andere Kulturen kennenzulernen, was meinen Horizont erweitert hat. Und für die Möglichkeit jeden Sommer den Sonnenuntergang auf der Terrasse des T1 genießen zu dürfen.


Ansprechpartner aus den Fachbereichen

Sie haben auch an der Fakultät für Technik studiert? Wir stellen Sie gerne vor, sprechen Sie uns an!

Informationstechnik

Elektrotechnik/Informationstechnik (B. Eng.), Medizintechnik (B. Eng.), Mechatronik (B. Eng.), Technische Informatik (B. Eng.), Embedded Systems (M. Sc.)

 

 

 

Sophia Zundel


Öffentlichkeitsarbeit

sophia.zundel(at)hs-pforzheim(dot)de

Maschinenbau

Maschinenbau/Produktentwicklung (B. Eng.), Maschinenbau/Produktionstechnik und -management (B. Eng.), Produktentwicklung (M. Sc.)

 

 

 

Heike Marschner-Schulze


Öffentlichkeitsarbeit

heike.marschner-schulze(at)hs-pforzheim(dot)de

Wirtschaftsingenieurwesen

Wirtschaftsingenieurwesen International (B. Sc.), Wirtschaftsingenieurwesen International Option: Double Degree (B. Sc.), Wirtschaftsingenieurwesen (B. Sc.), Engineering and Management (M. Sc.)

 

Karoline Schäfer
 

Öffentlichkeitsarbeit

karoline.schaefer(at)hs-pforzheim(dot)de