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Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz in der Industrie

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Studierende der Studiengänge „Ressourceneffizienzmanagement“ und „Wirtschaftsingenieurwesen“ mit den betreuenden Professoren Claus Lang-Koetz (links) und Jörg Woidasky (rechts) nach den erfolgreichen Abschlusspräsentationen. (Foto: D. Jägle/Hochschule Pforzheim)

Studierende der Studiengänge „Ressourceneffizienzmanagement“ und „Wirtschaftsingenieurwesen“ mit den betreuenden Professoren Claus Lang-Koetz (links) und Jörg Woidasky (rechts) nach den erfolgreichen Abschlusspräsentationen. (Foto: D. Jägle/Hochschule Pforzheim)

„Forschendes Lernen“-Projekte zu Verpackungen, Medizinprodukten und Nahrungsmitteln erfolgreich abgeschlossen


Praxisnahe Ausbildung anhand relevanter und aktueller Themen – dies setzt eine interdisziplinäre Lehrveranstaltung der Bachelorstudiengänge „Wirtschaftsingenieurwesen“ und „BWL/Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz“ der Hochschule Pforzheim um. Die in den sechsten bzw. siebten Fachsemestern angesiedelte Veranstaltung wird von den Professoren Claus Lang-Koetz und Jörg Woidasky betreut. Sie verbindet die Fakultäten für Wirtschaft und Recht und für Technik, um problemorientiert und in direkter Zusammenarbeit mit Unternehmen konkrete Lösungsansätze zu entwickeln. Die Professoren unterstützten die Studierenden methodisch und organisatorisch bei der Planung ihrer Projekte und in wöchentlichen Coaching-Treffen. Die Firmenpartner benannten einen fachlichen Ansprechpartner, der jeweils ein interdisziplinäres Studierendenteam begleitete. In diesem Wintersemester bildeten Verpackungen aus Hanfspelzen, die Nutzung von Hanfsamen zur Herstellung von Protein, Nachhaltigkeitseigenschaften von Verpackungsmaschinen und von Einmal-Medizinprodukten die Gegenstände der Lehrveranstaltung. 

Spelzen sind Abfälle der Getreideverarbeitung, die als Styropor-Ersatz nutzbar sind. Das Start-up PROSERVATION GmbH unter der Leitung von Nils Bachmann nutzt diese Abfälle zusammen mit einem bioabbaubaren, wasserlöslichen Bindemittel und stellt so Dämpfungselemente für Verpackungen her. Das HSPF-Studierendenteam unterstützte das Unternehmen durch eine Schwachstellenanalyse des derzeitigen Prozesses und arbeitete Ansätze für eine klimafreundlichere Herstellung aus. 
Ein anderes studentisches Team konnte durch eine ökologische Bewertung der Erzeugung und Verarbeitung THC-armen Nutzhanfs die Klimawirkung von Hanfprotein quantifizieren. Der lokal in Baden-Württemberg erzeugte Hanfsamen hat praktisch die gleichen ökologischen Auswirkungen (Product Carbon Footprint) wie Soja oder Erbse und lediglich etwa 10 Prozent von Fleisch-Protein aus der Tierzucht. Dieses Projekt wurde gemeinsam mit dem Pforzheimer Start-up Signature Products GmbH durchgeführt, das vom HS PF-Alumnus Florian Pichlmaier gegründet wurde. 
Wie genau die Klimawirkungen von Anlagen zur Bedruckung, zum Verschließen oder Sterilisieren von Verpackungen zu bestimmen sind, stellte eine weitere interdisziplinär zusammengesetzte Studierendengruppe zusammen. Damit konnte der Praxispartner, der Industrieverband „Packaging Valley“, mit seinen branchenbezogenen Nachhaltigkeitsansätzen unterstützt werden. 
Gemeinsam mit einem Partner aus dem Bereich der Medizintechnik und der htw saar aus Saarbrücken wurde die Kreislauffähigkeit medizinischer Einmal-Gebrauchsprodukte untersucht, die bislang ausschließlich verbrannt werden. Eine detaillierte Analyse der Zusammensetzung bildet die Grundlage für weitergehende Untersuchungen zur stofflichen Verwertung hochwertiger Werkstoffe aus diesem Anwendungsfeld. 

Diese Lehrveranstaltung nutzt bereits seit dem Sommersemester 2016 das forschende Lernen als Methode, um in enger Kooperation mit Unternehmen konkrete Lösungsansätze für reale Herausforderungen aus der Industrie zu entwickeln. Die Fortsetzung der Veranstaltung ist ebenso wie die Vertiefung der Ansätze durch Bachelorarbeiten und weitere Folgeaktivitäten fest vereinbart.