Internet Explorer wird nicht mehr unterstützt.

3 Fragen an Dr. Thomas Hiller zu seiner Promotion im Maschinenbau

News

(v.l.) Prof. Dr.-Ing. Steinmann, FAU zusammen mit Dr. Thomas Hiller

Thomas Hiller, Absolvent des Masterstudiengangs Produktentwicklung an der Hochschule Pforzheim und Lehrkraft im Fachbereich Maschinenbau an der Fakultät für Technik der Hochschule Pforzheim, schloss im Mai 2023 sehr erfolgreich seine Industriepromotion, mit dem Thema „Schwingungsverhalten von Abgasanlagen mit Entkoppelelement“ ab, die im Zusammenwirken mit der Witzenmann GmbH Pforzheim und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen/Nürnberg entstand.

Dr. Hiller, herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Promotion. Worüber haben Sie denn geschrieben?
Inhalt der Dissertation ist das Schwingungsverhalten von Abgasanlagen mit Entkoppelelementen.
Aufgrund des besonderen Aufbaus des Entkoppelelements, insbesondere der vielen Kontakte zwischen und innerhalb einzelner Komponenten und der hier auftretenden trockenen Reibung ist die Entkoppelwirkung nur schwer vorhersehbar und es existieren keine anerkannten Rechenmodelle und -verfahren für Entkoppelelemente, die bei der Schwingungsberechnung von Abgasanlagen zuverlässige Ergebnisse liefern.

Als Folge dessen wurde nun ein geeignetes Rechenmodell für das Entkoppelelement entwickelt, welches die für das Schwingungsverhalten relevanten nichtlinearen Effekte physik-basiert berücksichtigt und damit eine deutlich bessere Vorhersage für das Schwingungsverhalten von Abgasanalagen mit Entkoppelelementen ermöglicht.

Warum ist die Simulation von Bauteilen im Entwicklungsprozess so wichtig?
Durch die Simulation von Bauteilen im Entwicklungsprozess entsteht eine Vielzahl von Vorteilen.

So ist es möglich, das Verhalten einer Komponente oder Baugruppe unter verschiedenen Bedingungen vorherzusagen und zu optimieren, ohne zeit- und kostenaufwändige Versuche mit physischen Prototypen. Weiterhin bietet die Simulation die Möglichkeit, potenzielle Schwachstellen oder Probleme frühzeitig im Entwicklungsprozess zu erkennen. Dadurch kann die Qualität und Zuverlässigkeit des Endprodukts verbessert werden.

Die Vorhersagequalität hängt dabei von der Güte des Simulationmodells ab.
 

Was hat Sie zu einer Industriepromotion bewogen?
Das Thema war schon Gegenstand meiner Masterthesis. Daraus entwickelten sich weitere Fragestellungen, die sich schließlich zu meinem Dissertationsthema formierten.  Ein sehr großer Vorteil lag auch darin, dass ich alle praktischen Versuche in den super ausgestatteten Laboren von Witzenmann durchführen konnte.  Natürlich war es auch finanziell nicht uninteressant für mich.

„Das Wichtigste in der Promotion ist und bleibt es, spannende Forschung auf höchstem Niveau zu machen. Das hat uns Dr. Thomas Hiller gezeigt. Der Maschinenbau ist schließlich dann am interessantesten, wenn man etwas Neues entwickelt oder entdeckt“, sagt sein Mentor der Hochschule Pforzheim Prof. Peter Kohmann.
 

Hintergrund:
Thomas Hiller beendete 2008 sein Diplomstudium Maschinenbau an der Hochschule Pforzheim. Nach dem anschließenden Master-Studium der Produktentwicklung, ebenfalls an der Hochschule Pforzheim und einigen Jahren Tätigkeit bei der Robert Bosch GmbH, begann er 2017 seine Industriepromotion, die von Prof. Dr.-Ing. habil. Kai Willner vom Lehrstuhl für Technische Mechanik an der Technischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen/Nürnberg als Erstgutachter und Prof. Dr. Steffen Marburg von der TU München als Zweitgutachter betreut wurde. Dr.-Ing. Bert Balmer von der Witzenmann GmbH, Abt. Berechnung betreute die Doktorarbeiten von Seiten der Industrie. Thomas Hiller konnte am Dienstag, 23. Mai 2023, erfolgreich seine Promotion verteidigen. Seit 2015 arbeitet er als Lehrkraft für besondere Aufgaben im Fachbereich Maschinenbau der Fakultät für Technik der Hochschule Pforzheim.
 

Forschungsinstitut „Institute for Smart Bicycle Technology (ISBT)“
Das Institute for Smart Bicycle Technology (ISBT) bündelt zudem Forschungsprojekte und Entwicklungsaktivitäten der Hochschule Pforzheim in den Bereichen der Fahrradtechnologie. Gegenwärtige Schwerpunkte sind neben der Entwicklung neuer mechatronischer Fahrerassistenzsysteme für Pedelecs die Komponenten- und Prüfstandentwicklung für Fahrräder.