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Neues Forschungsprojekt: Systematische Erschließung des kreislaufwirtschaftlichen Potentials von Beatmungssystemen

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Wie können nachhaltige Beatmungssysteme der Zukunft aussehen?

Der Bereich der Beatmungssysteme wurde von der deutschen Bundesstiftung Umwelt als einer der zentralen Untersuchungsbereiche der Förderinitiative „CirculAid – Kreislaufwirtschaft im Gesundheitswesen“ ausgewählt. Am Institut für Werkstoffe und Werkstofftechnologien wird nun unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Jörg Woidasky und Prof. Dr.-Ing. Benno Dömer sowie unter Mitwirkung des Projektmitarbeiters Marcel Kern das Forschungsprojekt „Systematische Erschließung des kreislaufwirtschaftlichen Potentials von Beatmungssystemen“ (SEB) mit knapp 450.000 € von dieser Stiftung gefördert. 

Unter wissenschaftlicher Begleitung der Hochschule Pforzheim arbeiten in „SEB“ der Hersteller von Beatmungssystemen Löwenstein Medical Technology mit dem Hersteller medizinischer Schläuche WILAmed zusammen, um Beatmungssysteme zirkulärer zu gestalten und so medizinische Abfälle zu vermeiden. 

In Deutschland werden derzeit etwa 7.500 Patienten ambulant beatmet. Die hierfür eingesetzten Schlauchsysteme haben im klinischen Bereich im Mittel eine Nutzungsdauer von maximal sieben Tagen. In anderen Anwendungsbereichen wie zum Beispiel einer individuellen Heimbeatmung (CPAP Beatmung) sind jedoch auch Nutzungsdauern bis zu sechs Monate oder auch darüber hinaus möglich. Insgesamt ergibt sich daraus in Deutschland ein potentielles Aufkommen von 1,2 Millionen Schlauchsystemen oder etwa 500 t Abfällen jährlich – allein aus den Schlauchsystemen. Hinzu kommen Atemmasken, Befeuchtungsbehälter und weitere Verbrauchsmaterialien der Beatmung. Diese bestehen Größtenteils aus Einwegkomponenten, welche nach der Nutzung bislang thermisch verwertet werden.

Um den Ressourcenverbrauch in der Patientenbeatmung massiv zu senken, sollen diesem Grund in SEB kreislaufwirtschaftliche Lösungen entwickelt, bewertet und modellhaft umgesetzt werden. Durch eine entwicklungsbegleitende Ökobilanz wird die ökologische Nachhaltigkeitswirkung der kreislaufwirtschaftlichen Ansätze bewertet und in die Verfahrens- und Produktentwicklung integriert.