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Masterthesis im Bereich Autonomes Fahren: Welchen Wert haben Fahrzeugdaten?

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Fakultät für Technik: Absolvent entwickelt Datenbewertungssystem in Kooperation mit Bosch
 

Längst ersetzen Ultraschallsensoren den Blick in den Rückspiegel und bewahren Autofahrerinnen und Autofahrer beim Einparken vor Blechschäden. Die Unterstützung der Sensorik kann in Zukunft aber noch viel weiterreichen: Während der Fahrt stellt Fahrzeug A zum Beispiel Parklücken in der Umgebung fest und leitet diese Informationen an Fahrzeug B, das auf der Suche nach einem Parkplatz ist, weiter. Im Rahmen der Entwicklung hin zum Autonomen Fahren spielen Connected Vehicle Services (CVS), die Vernetzung von Fahrzeugen via Datenaustausch, eine immer größere Rolle. Voraussetzung für eine lückenlose Kommunikation ist jedoch, dass die verschiedenen Hersteller untereinander den Zugriff auf die jeweils eigenen Daten ermöglichen. Doch welche Bewertungskriterien kann man diesen Verhandlungen zu Grunde legen? Wie kann die Automobilbranche ihren Daten einen nachvollziehbaren monetären Wert beimessen? „Obwohl Unternehmen Daten handeln, fehlen derzeit noch Ansätze zur finanziellen Bewertung des Ein- und Verkaufs. Grund dafür ist, dass traditionelle Bewertungsansätze nicht funktionieren, da Daten andere Merkmale aufweisen als physische Güter“, so Julian Bott. Genau hier setzte der Absolvent des Masterstudiengangs „Wirtschaftsingenieurwesen / Engineering and Management (M. Sc.)“ (MEM) mit seiner Abschlussarbeit „Bewertung von Daten für Connected Vehicle Services des assistierten und autonomen Fahrens“ erfolgreich an. In Kooperation mit der Robert Bosch GmbH entwickelte er ein Datenbewertungssystem.

Absolvent Julian Bott (rechts) und Professor Henning Hinderer, Experte für Business Administration und Technical Sales (links). Julian Bott beendete sein Masterstudium „Wirtschaftsingenieurwesen / Engineering and Management“ (M. Sc.) an der Fakultät für Technik der Hochschule Pforzheim mit der Entwicklung eines Datenbewertungssystems für Connected Vehicle Services im Bereich des Autonomen Fahrens.

Wie läuft der Motor, wie lange läuft er schon oder noch und wo befindet sich mein aktueller Standort? Connected Vehicle Services nutzen Daten aus unterschiedlichen Quellen, um die Sicherheit und den Komfort beim Fahren zu erhöhen. Die großen Datenmengen, die dafür benötigt werden, veranlassen Unternehmen dazu, diese untereinander auszutauschen. „Eine unzureichende Bewertung kann dazu führen, dass Unternehmen die Daten zu teuer einkaufen, zu günstig verkaufen oder nicht ausreichend steuern“, so Julian Bott. Im Rahmen seiner Abschlussarbeit entwickelte der Wirtschaftsingenieur ein Konzept bestehend aus vier Phasen, die beschreiben, wie bei der Bewertung von CVS-Daten vorgegangen werden kann. In jeder Konzeptphase werden mehrere Schritte durchlaufen, um schließlich den monetären Wert einer bestimmten Datenart, zum Beispiel Ultraschalldaten, festzulegen. Julian Bott kombinierte klassische Bewertungssätze physischer Güter mit dem Umgang mit immateriellen Gegenständen, wie zum Beispiel Marken. Das Konzept berücksichtigt die besonderen Eigenschaften von Daten und deren praktische Anwendbarkeit. „Daten verhalten sich anders als physische Güter. Man kann sie so oft kopieren wie man möchte,“ so der 27-Jährige. Beispielhaft konzentrierte der Absolvent der Fakultät für Technik sich in seiner Arbeit auf den Predictive Road Condition Service: „Hier kann vor gefährlichen Streckenabschnitten, zum Beispiel durch Glatteis, Aquaplaning oder Seitenwind, gewarnt werden. Wie rutschig ist es? Wie schnell kann ich um die Kurve fahren? Wie lang ist der Bremsweg?“

„Meine Entwicklung konzentriert sich zwar auf einen Datenteilbereich bei Bosch, wäre aber im Grundsatz auf sämtliche CVS unterschiedlicher Hersteller übertragbar. Mein Ansatz könnte dazu beitragen, die hier aktuell bestehende Lücke zu schließen: Angesichts von Big Data, Internet of Things, Smart Home & Co. gibt es nämlich nach wie vor kaum öffentliche Ansätze der einheitlichen Datenbewertung“, so Julian Bott. Seit seinem Abschluss an der Fakultät für Technik der Hochschule Pforzheim ist der Wirtschaftsingenieur als IT Consultant bei einem Softwareunternehmen in Karlsruhe tätig.

„Datenmanagement und Datenbankkenntnisse zählen zu den Herausforderungen, denen unsere Absolventen später auch im Job begegnen. Im Rahmen seiner Masterthesis konnte Herr Bott Theorie und Praxis hier ideal verbinden und anwenden“, so Prof. Dr.-Ing. Henning Hinderer, der die Abschlussarbeit betreute. Vor dem Hintergrund immer komplexer werdender Unternehmensstrukturen bildet der Masterstudiengang „Wirtschaftsingenieurwesen / Engineering and Management“ (M. Sc.) Managerinnen und Manager aus, die betriebswirtschaftliches, technisches und methodisches Wissen besitzen. Von der werteorientierten Unternehmensführung bis zum strategischen Einkauf: MEM-Absolventen steht der Einsatz in vielen technischen oder interdisziplinären Unternehmensbereichen offen. Sie arbeiten, national und international, in führenden Management-Positionen in der Industrie, im Handel und im Dienstleistungssektor, in der Energiewirtschaft, dem Produktmanagement, dem Innovations- und Technologiemanagement oder der Wissenschaft.

 


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