Werkschau: Fokusmodul „Aspekte der marktorientierten Gestaltung“ im Wirtschaftsingenieurwesen
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Design traf Technik: Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Aspekte der marktorientierten Gestaltung“ unternahmen u. a. Studierende des interdisziplinären Bachelorstudiengangs „Wirtschaftsingenieurwesen/ Innovation und Design“ (WI / ID) Ausflüge in die Themenbereiche „Freihandzeichnen" sowie „Markengestaltung". Die Ergebnisse beider Seminare präsentierten sie nun in einer gemeinsamen Ausstellung auf dem Campus der Fakultät für Technik.
„An der Fakultät für Technik haben wir mit den Angeboten Freihandzeichnen und Markengestaltung getreu dem Motto der Hochschule einen Perspektivwechsel vollzogen. Die Fähigkeit, die Perspektive zu wechseln, schafft ein Bewusstsein für die Vielfalt an Blickwinkeln, baut Brücken zwischen den Beteiligten und ermöglicht erst gegenseitiges Verständnis, den Dialog, die Kooperation. Über die Werkschau bin ich sehr glücklich: Beide Kurse konnten hier auch einer breiteren Öffentlichkeit die gestalterische Qualität ihrer Arbeiten präsentieren", zieht die Stuttgarter Diplomdesignerin und Illustratorin Stephanie Türck, Lehrbeauftragte für Freihandzeichnen, eine positive Bilanz.
Während in der Markengestaltung der Fokus auf dem Designprozess und der Markenbildung lag, wurde in ihrem Zeichenkurs das Zeichnen als Problemlösungsstrategie entdeckt. Der Kurs befähigt und ermutigt Studierende über Schulung der Wahrnehmung, akademische Methoden und das freie Experiment zur Visualisierung und Fokussierung eigener Ideen. „Zeichnen ist Motor für Innovation. Zeichnen macht Ideen erst konkret und sichtbar. Real is rare, fake is everywhere. In einer Welt, in der alles geschönt, getunt, optimiert und verfälscht werden kann, erfordert es tatsächlich Mut zum Stift“, so die Lehrbeauftragte.
Auch Sandra Ewalds Resümee fällt sehr gut aus. Zusammen mit Patrick Staehle, ihrem Kollegen aus gemeinsamen studio_et, lehrt die Diplomdesignerin den Studierenden das Fach „Markengestaltung". In diesem Semester hatte sich die Union de Producteur de Saint Emilion bereit erklärt, ein praxisnahes Thema für die Bearbeitung zu formulieren:
Es galt, das Etikett der ältesten Kernmarke der UdP, des „Royal Saint-Emilion“ das seit seinem Bestehen 1941 nicht maßgeblich verändert wurde, zu modernisieren. Also musste eine Marke, die sich seit 80 Jahren treu geblieben und nun natürlich auch dementsprechend gealtert war, analysiert und modernisiert werden. Dabei sollten die alten, klassischen Codes reinterpretiert werden und eine Brücke von der Tradition zur Moderne geschlagen werden.
„Eine fundierte Recherche und vielfältige Moodboards mündeten dann in diversen Entwürfen. Schön zu sehen war, dass unser stets interdisziplinärer Ansatz von den Studierenden direkt angenommen wurde, denn einige Arbeiten wurden durch das Fach Freihandzeichnen bereichert und eigene Zeichnungen gekonnt auf den neuen Etiketten integriert.“
Das Projekt lief in enger Abstimmung mit Saint-Emilion. Das bedeutet, die Studierenden mussten sich in diesem Semester nicht nur damit beschäftigen, wie sie ihre eigenen Ideen und Vorstellungen adäquat in für sie neuen Grafik-Programmen umsetzen konnten. War diese Hürde genommen, mussten sie vielmehr auch damit leben, dass der Entwurf, der einem selbst ans Herz gewachsen war und den man gerne weiterverfolgt hätte, nicht der war, den der „Kunde“ gerne weiterbearbeitet haben wollte.
„Daraus entstanden sind interessante Arbeiten, die wir mit Stolz präsentieren können. Nun bleibt abzuwarten, ob ein in Pforzheim entworfenes Etikett sich auf den Weg nach Süden Richtung Saint-Emilion macht. Denn die Marketingleitung hat versprochen, die Entwürfe ihrem Vertrieb zu präsentieren: to be followed!“
Die Begeisterung bei Studierenden und dem Publikum der Werkschau war zu spüren. Prof. Dr. Henning Hinderer, Prodekan im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen und Ideengeber des Fokusmoduls, fasst zusammen: „Es ist erstaunlich zu sehen, welch kreatives und gestalterisches Potenzial in unseren Studierenden im WI Innovation und Design steckt. Wir sind gespannt, wie sie ihre neu erworbenen Fähigkeiten nutzen werden, um Ideen zu visualisieren und in die Tat umzusetzen.“