Engineering PF

INTERNATIONAL DENKEN: BAUEN SIE BRÜCKEN!

Früher haben deutsche Unternehmen ihre Produkte über Händler weltweit verkauft; heute müssen sie in den Zielmärkten vor Ort präsent sein. Eine enge Vernetzung mit den Volkswirtschaften auf aller Welt ist daher unabdingbar. Bei uns haben Sie zahlreiche Möglichkeiten, Ihre Fremdsprachkenntnisse auszubauen. In vielen unserer Studiengänge bereiten Sie englischsprachige Lehrveranstaltungen auf das internationale Umfeld vor. Zudem können Sie Auslandsaufenthalte an unseren international anerkannten Partnerhochschulen überall auf der Welt in Ihr Studium integrieren.

MBAE-Studierende in der interkulturellen Praxisprobe

Ein ausgeprägtes Verständnis von Interkulturalität ist in Zeiten weltweiter Vernetzung eine Schlüsselkompetenz im Management. Bereits zum sechsten Mal in Folge führte die Hochschule Pforzheim in Kooperation mit der NEOMA Business School in Reims mit Master-Studierenden des Studiengangs Business Administration and Engineering ein länderübergreifendes Management-Projekt durch. Die Studierenden bearbeiteten in interkulturell durchmischten Teams aktuelle Fallstudien von der Bosch-Gruppe und wurden so unter realen Rahmenbedingungen bestens auf eine Tätigkeit im Management vorbereitet. 

Die Gruppe von 42 Master-Studierenden aus Deutschland und Frankreich beschäftigte sich mit Aufgabenstellungen aus dem Gebiet der Fahrerassistenz und den damit verbundenen Produkten, Methoden und Strategien. Dabei wurden relevante Märkte und Wettbewerber analysiert sowie Geschäftsmodelle und Business Cases entworfen. Aufgabe war es, Chancen, Risiken und Konsequenzen abzuschätzen, um Tendenzen für zukünftige Entwicklungen aufzuzeigen und Handlungsempfehlungen an die Unternehmensgruppe geben zu können.

Die Aneignung neuen Wissens und die Verfeinerung von Kompetenzen in einem internationalen Umfeld mit Praxisbezug waren dabei das primäre Ziel dieses länderübergreifenden Lehrkonzepts.  Prof. Dr. Guy Fournier, der im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule Pforzheim lehrt und forscht, rief diese Kooperation bereits im Jahr 2010 ins Leben. Seither wurde es mit wechselnden Industriepartnern, wie Würth Solar, der Bosch-Gruppe oder der Daimler AG, jährlich erfolgreich umgesetzt. Zusammen mit der französischen Kollegin Dr. Catherine Aubier von der NEOMA Business School in Reims entwickelte man in diesen vergangenen Jahren die Anwendung der Methoden des integrierten Lernens (Blended Learning) – einer Kombination aus traditionellen Formen des Präsenzlernens mit modernen E-Learning Einheiten – kontinuierlich weiter. 

Vorbereitet wurden die Studierenden durch verschiedene Vorlesungen zu aktuellen Management-Themen auf dem Campus der NEOMA Business School in Reims. In der zweiten Phase arbeiteten die Teams von ihren Heimathochschulen aus virtuell zusammen, um ihre jeweiligen Projektthemen zu bearbeiten. In der dritten Phase fanden dann eine gemeinsame Werksbesichtigung und Teambesprechungen bei Bosch in Reutlingen statt. Die Studierenden verfeinerten ihre Ausarbeitungen, um dann abschließend ihre Ergebnisse an der Hochschule Pforzheim vor dem Management von Bosch zu präsentieren.

„Wir erlebten die Vorzüge von Diversität innerhalb unseres Teams. In meiner Gruppe arbeiteten fünf verschiedene Nationalitäten zusammen, die jeweils länderspezifische Spezialisierungen aus ihrem Studium mitbrachten. Das eröffnete wertvolle Synergien“, beschreibt die Pforzheimer Studentin Katharina Zeiser aus dem Studiengang Business Administration and Engineering das dreiwöchige interkulturelle Management-Projekt. „Wir profitieren definitiv in unserem späteren Berufsleben davon. Die Zusammenarbeit mit Experten auf unterschiedlichen Gebieten und mit verschiedenen kulturellen Blickwinkeln ermöglicht es einem Team gemeinsam die beste Lösung zu finden“,  ergänzt der Pforzheimer Masterstudent Julian Kühnrich.

Das Projekt mit Praxisbezug ist aber nicht nur für die Studierenden und Lehrenden eine Bereicherung. Die Bosch-Gruppe erhielt neue Ideen und kreative Vorschläge von den Studierenden, die im Rahmen des firmeninternen Verbesserungsprozesses implementiert werden können. Eine Win-win-Situation, auch im Hinblick auf Rekrutierungsmöglichkeiten des gut ausgebildeten akademischen Nachwuchses von beiden Hochschulen.

„Die Zusammenarbeit mit den Studierenden entspricht unserer gängigen Alltagspraxis: Wir bringen unterschiedliche Menschen mit vielfältiger Expertise zusammen, sie entwickeln in der Interaktion miteinander neue Ideen und generieren innovative Lösungsansätze. Es ist allerdings äußerst aufschlussreich Dinge mit denen wir täglich arbeiten mit den Augen der Studierenden aus ganz neuen Blickwinkeln zu betrachten“, beschreibt Tobias Matter, Director Manufacturing Coordination in der Business Unit Driver Assistance Systems des Geschäftsbereichs Chassis Systems Control bei Bosch die Zusammenarbeit im Rahmen dieser besonderen Fallstudienuntersuchung. 

Dieses Projekt wurde gefördert durch das Deutsch-Französische Jugendwerk.
Das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) ist eine internationale Organisation im Dienst der deutsch-französischen Zusammenarbeit mit Standorten in Paris und Berlin. Die Gründung des DFJW geht auf den deutsch-französischen Freundschaftsvertrag, den „Elysée-Vertrag“, von 1963 zurück. Die Aufgabe des DFJW ist es, die Verbindungen zwischen jungen Menschen in Deutschland und Frankreich auszubauen und ihr Verständnis füreinander zu vertiefen.