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Wirtschaftsingenieurwesen: Planspiel

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Studierende des Bachelorstudiengangs „Wirtschaftsingenieurwesen" haben im siebten Semester mit dem Abschluss des Planspiels ihr Studium erfolgreich absolviert. Wie ist es, in die Rolle eines Geschäftsführers für Finanzen, Personal oder Marketing zu schlüpfen? Wie fühlt es sich an, Mitarbeiter zu entlassen, um Investoren zu werben oder sinkende Absatzzahlen zu rechtfertigen? Und wie stark beeinflussen Entscheidungen der Wettbewerber die eigene Unternehmensentwicklung? Die Studierenden der Vertiefungsrichtungen Controlling und Logistik konnten all diese Erfahrungen in sechs Geschäftsperioden als Manager einer Druckerfirma hautnah erleben. Das Planspiel ist nun abgeschlossen. Sie haben ihre Unternehmen erfolgreich durch Turbulenzen, wie sich neu ergebende Märkte (z. B. durch E-Commerce) oder wegbrechende Lieferanten (z. B. durch Lieferstopps), navigiert. 

„Für mich war das Interessanteste am Planspiel, dass wir einen großartigen Überblick über die Zusammenhänge verschiedenster Bereiche im Unternehmen bekommen haben, weil das genau der Grund ist, aus dem ich das Wirtschaftsingenieursstudium gewählt habe. Ganz unabhängig von den Inhalten, hat es mir das Planspiel ermöglicht, in einem tollen Team mit meinen Kommilitonen zu arbeiten. So stressig es auch war, jede Woche aufs Neue die Entscheidungen zu treffen – zusammen haben wir es dann doch irgendwie geschafft und mit jeder Periode wurde es einfacher“, fasst Sandra Genz ihre Erfahrungen der letzten acht Wochen zusammen.
Die insgesamt zwanzig Studierenden haben mit dem Planspiel TOPSIM drei Geschäftsjahre simuliert, durften hierfür eine Strategiepräsentation, eine Bilanzpressekonferenz und eine Abschlusspräsentation für ihre möglichen Investoren vorbereiten und in die Rolle der Geschäftsführung schlüpfen. 

 

Prof. Dr. Bettina C.K. Binder (ganz links) und Prof. Uwe Dittmann (ganz rechts) mit Studierenden.Prof. Dr. Bettina C.K. Binder (ganz links) und Prof. Uwe Dittmann (ganz rechts) mit Studierenden.

Entscheidend für die angehenden „Macher“ war bei der Strategiepräsentation erst einmal die strategische Einordnung ihres Druckerunternehmens als Differenzierer, Kostenführer oder Nischenanbieter. 
In der folgenden Bilanzpressekonferenz waren Bilanzkenntnisse erforderlich, bei der die „Jungunternehmer“ angehenden Investoren Rede und Antwort stehen mussten, unter anderem zu Fragen nach den Bilanzpositionen wie Anlage- und Umlaufvermögen und den Verbindlichkeiten gegenüber Banken und Lieferanten. 
Dazu nutzten die gemischten Teams mit Studierenden aus den Vertiefungsrichtungen Controlling und Logistik das theoretische Wissen aus dem Studium und setzten es im Planspiel praktisch ein, um die Kennzahlen optimal zu steuern. 
„Das Planspiel ist eine sehr gute Vorbereitung auf operative Managemententscheidungen, die innerhalb eines Teams zunächst ausdiskutiert und im Anschluss getroffen werden müssen. Eine der größten Herausforderungen war es, alle notwendigen Stellhebel zu berücksichtigen ohne dabei kostbare Zeit zu vergeuden“, so Roman Hajeck, der mit seiner NeoPrint AG eine gute Platzierung im oberen Mittelfeld erreicht hat.
Die praktische Umsetzbarkeit und die finalen Auswirkungen der getroffenen Entscheidungen zeigten sich in der abschließenden Endpräsentation. Während die Logistiker mit Kennzahlen wie der Lagerumschlagshäufigkeit, dem Lagerbestand und dem Qualitätsimage der produzierten Drucker eine Planung und Kontrolle vorgenommen hatten, steuerten die Controller der fünf Teams ihre Unternehmen über Kennzahlen wie den Aktienkurs, den Periodenüberschuss und die Herstellkosten. Summa summarum konnten alle Studierenden wichtige Managerfähigkeiten erlernen und Berichte sowie Kennzahlen als wesentliche Key Performance Indicators zielorientiert einsetzen.