Modellbasierte Entwicklung: Professor Werner Engeln veröffentlicht essential
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Kundenbedürfnisse verstehen und tradierte Denkstile überwinden
Ausgangspunkt der Entwicklung technischer Produkte sind in den meisten Fällen die Anforderungen der Kund*innen. Doch auch wenn diese erfüllt werden, ist ein Erfolg am Markt nicht garantiert: „75 Prozent der Produktneueinführungen scheitern“, weiß Professor Dr.-Ing. Werner Engeln, der an der Fakultät für Technik der Hochschule Pforzheim den interdisziplinären Masterstudiengang „Produktentwicklung“ leitet. Sein neu im Springer Vieweg Verlag in der Reihe „essentials“ erschienenes Fachbuch „Modellbasierte Entwicklung: Kundenbedürfnisse verstehen und tradierte Denkstile überwinden“ geht dieser Problematik auf den Grund. Es beschreibt Wege, Kundenbedürfnisse bereits im Vorfeld in die Produktentwicklungsorganisation eines Unternehmens zu integrieren. Besonderer Fokus liegt dabei auf der Herausforderung, diese Anforderungen objektiv ermitteln und umsetzen zu können: „Nicht selten stehen dem eingefahrene Denkkollektive in Unternehmen entgegen“, erklärt Werner Engeln.
Auf 60 Seiten enthält die Publikation außerdem die Ableitung eines Ansatzes, wie unter Nutzung von physischen Modellen Produkte zielgenauer entwickelt werden können sowie ein zu diesem Ansatz passendes Handlungsmodell für die Produktentwicklung. „Die physischen Modelle, die während eines Entwicklungsprojektes erstellt werden, bilden die Basis für die Kommunikation mit den Kunden. Gleichzeitig dienen sie innerhalb des interdisziplinären Entwicklungsteams der Verbesserung der Kommunikation zwischen den unterschiedlichen, an der Entwicklung beteiligten, Fachdisziplinen“, führt der Pforzheimer Professor weiter aus. Mit fortschreitender Entwicklung besitzen die Produktmodelle immer mehr Attribute, die den Kund*innen aber auch den an der Entwicklung beteiligten Personen und Entscheider*innen im Unternehmen eine Wahrnehmung mit immer mehr Sinnen ermöglichen. „Durch dieses Vorgehen können Investitionen in die Entwicklung von Produkten vermieden werden, die letztlich doch an den Bedürfnissen der Kund*innen vorbei entwickelt werden.“
Da die Produktentwicklung heute in fast allen Branchen hochgradig interdisziplinär ist, wird interdisziplinäres Denken und der beschriebene Ansatz den Studierenden der Hochschule Pforzheim auch in der Lehre vermittelt. Dies erfolgt nicht nur in Form von Vorlesungen, sondern auch im Rahmen der Durchführung von Projekten; im Seminar „designING“ entwickeln Masterstudierende der Produktentwicklung gemeinsam mit Studierenden der beiden anderen Pforzheimer Fakultäten, der Fakultät für Gestaltung sowie der Fakultät für Wirtschaft und Recht, in Kooperation mit dem Institute for Human Engineering & Empathic Design (HEED) neuartige Produkte, wobei die Studierenden mit wechselnden Aufgabenstellungen konfrontiert werden. „Wie später in der Praxis auch, müssen sich die Studierenden unterschiedlicher Fachdisziplinen mit ihren jeweiligen Zielen, Methoden und Vorgehensweisen zusammenfinden, um gemeinsam ein Produkt zu entwickeln, was im Markt Erfolg verspricht“, so Werner Engeln.