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Masterstudiengang Embedded Systems: Neue Anwendungsfelder für Radartechnologie

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Fakultät für Technik der Hochschule Pforzheim ist Teil des Forschungsverbunds „MikroSens”
 

Millimeterwellen-Radarsensoren wurden in der Vergangenheit für die Automobilindustrie zur Serienreife entwickelt: Sie messen im Straßenverkehr Abstand und Geschwindigkeit anderer Fahrzeuge. Diese Informationen werden den Fahrerassistenzsystemen zur Verfügung gestellt. Die Einsatzgebiete solcher Sensoren sind damit allerdings noch längst nicht erschöpft. Im Forschungsprojekt „MikroSens“ arbeitet die Hochschule Pforzheim (HS PF) seit 2015 im Verbund mit den Hochschulen Ulm und Heilbronn sowie der Universität Ulm an der Umsetzung des berührungslosen Messverfahrens für neue Anwendungsgebiete beispielsweise in der Produktions-, Umwelt- oder Medizintechnik. Innerhalb der HS PF erfolgen die MikroSens-Forschungsarbeiten an der Fakultät für Technik: Professoren, wissenschaftliche Mitarbeiter und Studierende des Masterstudiengangs „Embedded Systems” (MES) haben mit der Entwicklung eines Radarsensors zum Projekt beigetragen. „MikroSens“ wird gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg sowie durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und kommt zum Jahresende 2020 erfolgreich zum Abschluss: „Unser Sensor ist so aufgebaut, dass er sehr viele Anwendungen abdecken und erproben kann. Das war unser Ziel: Praxisnahe Forschung, deren Ergebnisse Gesellschaft und Wirtschaft, hier vor allem kleinen und mittleren Unternehmen, zu Gute kommen”, so Torsten Bandel, MES-Absolvent und Forschungsmitarbeiter im Pforzheimer MikroSens-Team.

Die Wissenschaftler der vier an „MikroSens“ beteiligten Hochschulen arbeiten in einem sogenannten virtuellen „Zentrum für Angewandte Forschung an Hochschulen für angewandte Wissenschaften“ (ZAFH) zusammen. Jede Hochschule übernimmt einen Teil der technischen Entwicklungsaufgaben sowie einen Themenbereich aus den künftigen Anwendungsfeldern. Auf dem Pforzheimer Campus wurden die Baugruppen zur Signalsynthese und -verarbeitung entwickelt sowie das Gesamtkonzept der Sensorbaugruppe definiert.

Torsten Bandel studierte an der Fakultät für Technik der Hochschschule Pforzheim zunächst den Bachelorstudiengang „Elektrotechnik / Informationstechnik” und darauf aufbauend den Masterstudiengang „Embedded Systems”. Heute unterstützt er als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hochschule das Forschungsprojekt „MikroSens” im Bereich der Radartechnologie.

Die MikroSens-Zielsetzung, den Radarsensor so zu entwickeln, dass er vom Hochwasserschutz über die Dosierung von Streusalz im Winter bis hin zum Einsatz als Kehlkopfmikrofon möglichst komplex nutzbar sein würde, machte die Arbeit für die Pforzheimer vielfältig und spannend: „Meistens ist man in der Industrie auf ein Themengebiet begrenzt. Hier hatten wir aber die Chance, unheimlich viele Bereiche zu analysieren und miteinander zu verzahnen”, so Torsten Bandel. Von der analogen Elektronikentwicklung, über die digitale Hardwareentwicklung und Signalverarbeitung bis hin zur Softwareentwicklung – die Pforzheimer Wissenschaftler bringen dabei ihre Erfahrungen bei der Entwicklung und Verwendung von sogenannten eingebetteten Systemen ein. Vermittelt werden diese Kenntnisse im Masterstudiengang „Embedded Systems”, der im Jahr 2017 sein zehnjähriges Jubiläum auf dem Pforzheimer Campus feierte. Seit seiner Einführung im Wintersemester 2007/08 haben über 150 Studierende diesen erfolgreich mit dem Master of Science abgeschlossen. Die Ingenieure sind gefragt am Arbeitsmarkt: In der Regel unterschreiben sechzig Prozent der Studierenden schon vor oder unmittelbar nach ihrem Studienabschluss ihren ersten Arbeitsvertrag. Weitere 20 Prozent treten im Durchschnitt nur vier Wochen nach ihrem Studienabschluss ihre erste Stelle an. Fachliche Schwerpunkte sind die Entwicklung von Automatisierungs-, Informations- und Kommunikationssystemen. Bei den überfachlichen Qualifikationen liegen Schwerpunkte auf Projektmanagement und rechtlichen Aspekten. Besonders gefragt sind die Ingenieure im Unternehmensbereich der Entwicklung und Konstruktion innerhalb der Berufsbranchen Fahrzeug- und Automatisierungstechnik sowie Softwareentwicklung. Laut einer Umfrage unter Absolventen, die das Studium zwischen 2008 und 2014 abgeschlossen hatten, sichern sich 30 Prozent innerhalb kürzester Zeit eine Führungsposition: davon 22,2 Prozent ein Jahr nach Studienabschluss, 44,4 Prozent sogar in weniger als einem Jahr. Das Masterstudium dauert drei Semester. Seit Oktober 2014 kann der MES in Kooperation mit der Technischen Akademie Esslingen auch berufsbegleitend erworben werden.

Bewerbungsschluss für den Studienstart zum kommenden Wintersemester 2020/2021 ist der 30. Juni 2020.

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