Was passiert denn in diesem Labor?
Im Labor für Lean Manufacturing dreht sich alles um Produktionstechnik. Ganz unterschiedliche Arbeitsstationen, wie sie in der Industrie zum Einsatz kommen, laden dazu ein, selbst aktiv zu werden. Fertigungsvorgänge werden erlebbar, denn das in Vorlesungen erworbene Wissen kann hier in vielfältigen Übungen praxisnah angewendet werden. Auf diese Weise wird die Theorie in den Kontext der industriellen Fragestellungen eingebettet - so kann sich das Erlernte besser setzen, das Wissen wird nachhaltig.
Prof. Dr. Peter Saile
Laborleitung
„Uns ist wichtig, dass die Studierenden nicht nur zusehen dürfen, sondern direkten Umgang mit Maschinen und Versuchsaufbauten haben. Damit ermutigen wir sie, selber Hand anzulegen und ihre Problemlösungskompetenz aktiv zu stärken. Das hebt uns von anderen Hochschulen ab und wird von unseren Studierenden sehr geschätzt.“
Simon Möhl
Laborbetreuer
„Die Theorie, die Sie in Vorlesung und Laborvorbereitung erlernt haben, können Sie bei uns im Labor für Lean Manufacturing in die Praxis umsetzen. Ich helfe Ihnen dabei: mit einer Einweisung, direkter Hilfestellung, einem Laborskript und Videos. Da jede Laborveranstaltung ein bisschen anders läuft, bleibt es auch für mich spannend und ich lerne viel dazu.“
Studierende erleben die Vielfalt der Produktionstechnik im Labor für Lean Manufacturing hautnah: Sie üben an einer Anlage für Montage- und Schraubtechnik sowie für Elektropneumatik, wie Fertigungsprozesse in der industriellen Praxis ablaufen. Anhand eines KUKA-Roboters lernen sie außerdem die Besonderheiten der Mensch-Maschine-Kollaboration kennen.
Auch mit Regelungs-, Elektromess- und Steuerungstechnik beschäftigen sich die Studierenden hier, ebenso wie mit industrieller Bildverarbeitung. Und mit einer Infrarotkamera können sie versteckter Energieverschwendung auf die Spur kommen. Durch das eigenhändige Tun erlernen die angehenden Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieure die produktionstechnischen Grundlagen und werden so fundiert auf ihre Berufstätigkeit vorbereitet.
Der Transfer von Theorie zu praktischer Anwendung im Labor erzeugt ständig kleine Aha-Erlebnisse. Die Zeit, die ich in diesem Labor verbracht habe, war auf jeden Fall ausschlaggeben dafür, Produktion als Vertiefungsrichtung zu wählen und mich für meine berufliche Zukunft auf die Bereiche des Projektmanagements innerhalb der Produktion, Produktionslogistik oder verwandter Bereiche zu fokussieren. Wir haben beispielsweise bei der Montage und Schraubtechnik verschiedene Strategien getestet, um zu sehen, welche die produktivste ist. Oder bei der Regelungstechnik verschiedene Regler getestet, um deren Verhalten praktisch beobachten zu können und die Erkenntnisse darüber zu vergleichen. Ich hatte in diesem Labor zum ersten Mal eine professionelle Wärmebildkamera in der Hand und die Möglichkeit einen Roboterarm selbst zu steuern – das war spannend!
Als angehende Wirtschaftsingenieurin, finde ich es wichtig in vielen unterschiedlichen Themenbereichen ein praxisorientiertes Grundverständnis zu entwickeln, auf das ich im späteren Job aufbauen kann. Vermutlich wird mein Berufsleben hauptsächlich im Büro stattfinden und da ist es wichtig, sich in Praxisprojekten, wie sie in diesem Labor stattfinden, mit den Produkten und Zusammenhängen „in Echt“ zu befassen und damit zu arbeiten, um Prozessabläufe vollständig zu durchblicken. Ich habe gelernt mutig an neue Herausforderungen heranzugehen und nicht zu zögern, Dinge selbst in die Hand zu nehmen.
In der modernen Fertigungstechnik übernimmt die Automatisierung eine immer größere Rolle. Hier spielen unter anderem Aspekte wie die genaue Planung von Montageprozessen und deren Taktung hinein.
Auch die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine bedarf einer guten Abstimmung, damit der Nutzen des Technikeinsatzes optimiert und „verschlankt“ wird, also die sogenannte Lean Production realisiert werden kann.