Was passiert denn in diesem Labor?
Im Labor für Regelungstechnik dreht sich alles darum, wie man Funktionen in technischen Anlagen optimal regeln kann. In Zeiten einfacher technischer Systeme waren Regelungsfragen lange Zeit eine selbstverständliche Aufgabe des Menschen; mit steigender Komplexität wurden solche Regelungsaufgaben zunehmend den Maschinen und Geräten selbst übertragen.
Beim Regeln geht es – ganz einfach gesagt – darum, sicherzustellen, dass der Istwert einer bestimmten Größe einen festgelegten Sollwert nicht über- oder unterschreitet.
Prof. Dr. Michael Felleisen,
Prof. Dr. Stefan Hillenbrand
Laborleitung
„In unserem Labor für Regelungstechnik lernen die Studierenden von Grund auf, regelungstechnische Aufgaben durch eine methodische Herangehensweise zu lösen. Dabei reift oft die Erkenntnis, dass ein Regler manche Dinge besser erledigen kann als der Mensch. Schön ist es zu sehen, dass hier mit Feuereifer getüftelt und optimiert wird.“
Olga Kirchgessner, Michael Bauer
Laboringenieure
„Wir beide haben Spaß daran, den Studierenden dabei zu helfen, das in der Theorie Gelernte in die Praxis umzusetzen. Dabei diskutieren wir mit den Gruppen ihre Modelle und Simulationen. Außerdem unterstützen wir dabei, alle Erkenntnisse sauber zu dokumentieren. Das große Plus unseres Labors ist, dass hier alles so anschaulich ist!“
Im Labor für Regelungstechnik entwickeln Studierende eine Regelung für eine Füllstandsanlage. Ziel soll es sein, den Füllstand in einem Behälter auf einem bestimmten, stets gleichbleibenden Pegel zu halten, während kontinuierlich Wasser abfließt. Über Messungen an der realen Anlage und deren Auswertung mit der Software Matlab sowie über das Zusammenstellen der physikalischen Zusammenhänge kann ein mathematisches Modell der Anlage aufgestellt werden. Mithilfe der Programme Matlab und Simulink wird die Anlage simuliert und schrittweise ein Regler entworfen. Nach dem Testen des Reglers am Simulationsmodell kann dieser schließlich in der SPS (speicherprogrammierbaren Steuerung) der realen Anlage umgesetzt werden.
„Im Labor für Regelungstechnik gibt es Phasen, in denen die Betreuer die Inhalte erläutern und Phasen, in denen die Studierenden in 2er-Teams die Aufgaben bearbeiten. Das Konzept hat mir sehr gut gefallen, denn es sorgt für Abwechslung. Die Arbeit im Labor hilft dabei, die Inhalte der Vorlesung zu verstehen. Mein Tipp: Bereitet Euch gut auf die Labore vor, um so viel wie möglich für Euch mitnehmen zu können!“
„Ich fand es spannend, wie reale Vorgänge mithilfe von mathematischen Modellen beschrieben werden können und wiederum durch mathematische Modellierung das Verhalten einer Anlage in der Realität verändert werden kann. Diese Wechselseitigkeit finde ich faszinierend. Das Labor für Regelungstechnik punktet mit einer Top-Organisation und absolut hilfsbereiten Betreuer*innen.“
Die Regelungstechnik beschäftigt sich damit, wie Systeme eingestellt und beeinflusst werden können, sodass sich ein gewünschter Zustand einstellt. Die Regelungstechnik ist keine eigenständige Wissenschaft, sondern bildet als Teilgebiet der Automatisierungstechnik die Schnittstelle zwischen Ingenieurwissenschaften und Informatik.
Regelungssysteme sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken, man findet sie zum Beispiel in der Heizanlage eines Hauses zur Regulierung der Raumlufttemperatur oder im Tempomat eines Autos.